Durch einen 3:1-Sieg im Rückspiel gegen den FC Valencia stehen die Gelsenkirchener im Viertelfinale der Champions League und dürfen sich im April auf zwei weitere Duelle gegen die Prominenz des Fußballs freuen. Fast ebenso wichtig wie das sportliche Renomee, das sich der deutsche Vizemeister in Europa verdient, sind die üppigen Einnahmen der nächsten Runde. 30 Millionen Euro haben die Schalker bereits aus den Töpfen der UEFA verdient, nun werden mindestens weitere sieben Millionen Euro hinzukommen.
Das alles wird dem Architekten dieses Erfolges nichts mehr nutzen, denn die Trennung von Magath spätestens zum Saisonende ist beschlossene Sache. Die Zerrissenheit der Fanszene über diese Entscheidung des Aufsichtsrats zeigte sich schon in der ersten Viertelstunde, als in der Nordkurve erste „Felix-Magath“ -Rufe laut wurden und die „Ultras GE“, erklärtermaßen Gegner des Trainers, immer wieder mit anderen Schlachtgesängen dagegen anstimmten. Vor dem Anpfiff wollten Felix-Freunde „Pro-Magath“-T-Shirts verteilen, erhielten aber auf dem Vereinsgelände keine Genehmigung für die spontane Aktion. Einig waren sich die Anhänger hingegen in der Unterstützung für Manuel Neuer. Auf tausenden Zetteln baten die Zuschauer ihren Keeper: „Manu bleib!“
Schalkes Nummer eins musste aber bereits in der 17. Minute zum ersten Mal hinter sich greifen, denn Ricardo Costa, ein früherer Magath-Spieler beim VfL Wolfsburg, stand plötzlich ganz frei vor Neuer. Das 1:0 für die Gäste aus Spanien versetzte die Königsblauen kurzzeitig in Schockstarre, doch noch vor der Pause stellte Jefferson Farfan mit einem wunderbaren Freistoß den Ausgleich zum 1:1 her.
Jetzt kochte die Arena und die Zuschauer sahen das Königsklassen-Gesicht ihrer Mannschaft. Es dauerte keine 500 Sekunden, ehe Mario Gavranovic mit dem 2:1 die Weichen aufs Weiterkommen stellte. In einer packenden Schlussphase hatte zunächst Gavranovic Pech, als er mit einem Lupfer nur die Latte traf. Mit dem letzten Angriff markierte der überragende Farfan dann aber den 3:1-Endstand.
Schalke gehört zu den besten acht Klubs in Europa, doch die internen Querelen werden so lange weiter gehen, bis Clemens Tönnies Klarheit in die Trainer- und Managerfrage bringen wird. Eine Interviewanfrage fürs „Morgenmagazin“ des ZDF an diesem Donnerstag hat er nicht abgelehnt. Die Meldung, dass Magath gehen muss, hatte er zuvor gegenüber RevierSport nicht dementiert.