Das abschließende Gruppenspiel in der Champions League vor Augen, die nächste Saison bereits im Kopf: Bei Bayern München geht vor der unbedeutenden Partie am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und SAT.1) gegen den FC Basel erstmals die Angst um, in der kommenden Spielzeit nicht in der Königsklasse vertreten zu sein. Für die erfolgsverwöhnten Münchner wäre dies ein echtes Horror-Szenario, zumal auch noch das Finale 2012 in München stattfindet. "Wir müssen die Qualifikation für die Champions League erreichen, egal wie. 2012 findet das Endspiel in München statt. Und da müssen wir dabei sein", sagte Präsident Uli Hoeneß zuletzt schon unmissverständlich. Platz drei in der Bundesliga ist für die Bayern deshalb Pflicht. Derzeit liegen sie mit sechs Zählern Rückstand auf den Dritten Leverkusen aber nur auf Rang sieben. Deshalb richtet sich das Augenmerk der Münchner derzeit auch in erster Linie auf die Liga und das Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen den FC St. Pauli. Einen weiteren Ausrutscher nach dem 0:2 bei Schalke 04 kann sich der Rekordmeister, der bei 17 Punkten Rückstand auf Herbstmeister Borussia Dortmund die Meisterschaft abgeschrieben hat, nicht erlauben. Ansonsten würden sehr unruhige Weihnachtstage bevorstehen. Bayern denken an Winter-Transfers Schon jetzt kündigte Sportdirektor Christian Nerlinger, für den die direkte Qualifikation zur Champions League (noch) außer Frage steht, personelle Veränderungen in der Winterpause an. "Wir brauchen mehr Qualität." Man müsse überlegen, "vielleicht den einen oder anderen neuen Impuls in der Mannschaft zu setzen. Und das werden wir in den nächsten Tagen machen." Trainer Louis van Gaal wollte sich dazu am Dienstag nicht äußern. In der Champions League wollen die Bayern die Gruppenphase mit einem Sieg beenden. Zum einen soll noch größere Unruhe vermieden werden, die bei einer weiteren Pleite unvermeidlich wäre. Zum anderen "geht es um 800.000 Euro Siegprämie und wichtige Punkte für die Liga in der UEFA-Fünfjahreswertung", verdeutlichte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Wir sind der FC Bayern, wir dürfen vor einem ausverkauften Haus nicht verlieren", meinte van Gaal. Für Bastian Schweinsteiger ist nach einem "kurzen Schockzustand" angesichts der Schalke-Pleite zudem wichtig, "dass wir unseren Fans eine gute Leistung bieten und mit Blick auf Samstag Selbstbewusstsein sammeln." Zumal der FC Bayern in den vier Spielen bis zur Winterpause - gegen Basel, in der Liga gegen St. Pauli und Stuttgart sowie im Pokal gegen Stuttgart - vier Siege anstrebt. "Das ist ein Muss", betonte van Gaal. Kraft vertritt Butt Bei der Aufstellung für das Spiel gegen die Schweizer wollte sich der Niederländer wie immer nicht in die Karten schauen lassen. Klar ist nur, dass Jörg Butt im Tor wie schon vor zwei Wochen in Rom (2:3) vom 22 Jahre alten Thomas Kraft vertreten wird. Zudem hat Danijel Pranjic das Abschlusstraining wegen muskulärer Probleme abbrechen müssen. Für die vom ehemaligen Münchner Thorsten Fink trainierten Schweizer gibt es in München indes nur ein Ziel: Der FC Basel muss gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage des AS Rom in Cluj hoffen. Dann hätte auch Basel wegen des besseren direkten Vergleich zu Rom den Sprung ins Achtelfinale geschafft. "Wir können ganz befreit aufspielen. Vielleicht gibt es ja ein Fußballwunder", meinte Fink zur Konstellation in Gruppe E und fügte mit Blick auf die Bayern an: "Ich erwarte einen FC Bayern, der unbedingt gewinnen will. Auch wenn es für ihn um nichts mehr geht. In dieser Phase dürfen sie nicht verlieren."
FCB: Ein Klub unter Druck
"Vier Siege ein Muss"
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