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München: KNVB-Streit
Bayern hoffen auf zweites "Bosman-Urteil"

Bayern: Hoffnung auf zweites "Bosman-Urteil"
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Bayern will im Streit mit dem KNVB einen Präzedenzfall erzwingen. Komme es zum Prozess, "dann hat dieser Bosmansche Dimensionen", sagte Karl-Heinz Rummenigge.

Rekordmeister Bayern München will im Dauerstreit mit dem niederländischen Fußball-Verband KNVB einen Präzedenzfall mit der Wirkung des Bosman-Urteils erzwingen. "Wir möchten vor Ende des Monats wissen, ob eine Einigung möglich ist. Wenn nicht, wird es eine juristische Angelegenheit. Und wenn ein Prozess kommen sollte, dann hat dieser Bosmansche Dimensionen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem niederländischen Fernsehsender NOS.

Die aktuellen Regeln des Weltverbandes FIFA über die Entschädigung von Klubs für die Abstellung ihrer Profis für Länderspiele bevorteilen laut Rummenigge die Verbände. "In der neuen Fußballwelt", also nach einem Urteil pro Bayern, "könnten sie dann günstiger für die Vereine sein", sagte Rummenigge.

FCB zu langer juristischer Auseinandersetzung bereit

In der Tageszeitung De Telegraaf ergänzte der Bayern-Boss, dass die Münchner zu einer "jahrelangen" juristischen Auseinandersetzung bereit seien, um eine finanzielle Entschädigung für die Ausfälle von Arjen Robben und Mark van Bommel zu erzwingen. "Der Vorstand hat uns beauftragt, diesen Weg zu gehen. Dafür sind die Vorbereitungen getroffen. Unsere Anwälte sind zuversichtlich, dass wir da etwas erreichen", sagte er. Auch mit FIFA-Präsident Joseph S. Blatter habe er bereits gesprochen, dieser "versteht unsere Schritte".

Als Bosman-Urteil wurde eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus dem Jahr 1995 bekannt, die Profi-Fußballern in der Europäischen Union nach Ende ihres Vertrages einen ablösefreien Wechsel erlaubte. Zudem brachte die Entscheidung die im europäischen Sport bestehenden Restriktionen für Ausländer zu Fall - eine Revolution mit bis heute spürbarer Wirkung. Geklagt hatte der belgische Profi Jean-Marc Bosman.

Der KNVB hatte den Bayern am Freitag einen Kompromissvorschlag unterbreitet, um den Streit doch noch vom Tisch zu bekommen. Über den Inhalt des Vorschlages wurde nichts bekannt. Rummenigge setzt weiter auf die Einsicht des KNVB, der Gang vor Gericht sei nur der äußerste Schritt, betonte er am Samstag nach dem 3:0 (1:0)-Sieg der Bayern gegen Hannover 96.

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