Ganz Fußball-Deutschland schwärmt in diesen Tagen und Wochen von Werder Bremen, beim BVB dagegen gab es in den jüngsten Vergangenheit reichlich Feuer unter dem Dach. Kein Grund für Nelson Valdez seine Entscheidung aus der Hansestadt ins Revier zu kommen, zu bereuen: Natürlich nicht, denn es war ein besonderer Wunsch von mir, zum BVB zu wechseln. Selbstverständlich freue ich mich für meine ehemaligen Kollegen, dass es bei ihnen so gut läuft. Aber der Erfolg wird auch in Dortmund kommen und dann werden wir hier noch viele schöne Erlebnisse zusammen feiern können.
Der angesprochene Weg nach oben soll bzw. muss bereits am Samstag angetreten werden, daran lässt auch der Angreifer nicht den geringsten Zweifel. Alles andere sechs Punkte aus den nächsten zwei Heimspielen gegen Bielefeld und Aachen ist indiskutabel. Wenn wir die nicht holen, dann kommt erneut Unruhe auf und die wollen wir vermeiden. Für den 22-Jährigen ist es übrigens keine Überraschung, dass bei der Borussia wesentlich schneller Unruhe aufkommt ist als bei seinem alten Arbeitgeber: Ich wusste schon, was mich hier erwartet. Der BVB ist es einfach gewohnt Erfolg zu haben. Es ärgert jeden, wenn man zum Beispiel die Heimbegegnungen nicht gewinnt. Uns selbst und auf alle Fälle auch die Fans.
In zwei Tagen soll aber die Freude überwiegen, zumal sich der Junggeselle mit dem für ihn neuen 4-3-3-System durchaus anfreunden kann: Ich habe es in Nürnberg erst zum zweiten Mal gespielt. Es gefällt mir. Auch aus einem nicht ganz uneigennützigen Grund: Jeder der drei Stürmer will spielen, so bietet sich an jedem Spieltag die Chance für uns. Stichwort Möglichkeiten, die hatte der Paraguayer auch im schwarz-gelben Dress, verwerten konnte er sie bisher nicht. Bereitet ihm diese Tatsache immer noch schlaflose Nächte, die bei dem angehenden Vater bald ohnehin zum Alltag gehören werden? Der Trainer hat mit mir gesprochen und mich beruhigt, weil er mir das Vertrauen ausgesprochen hat. Ich werde mich weiterhin voll konzentrieren, damit ich der Mannschaft helfen kann, nicht nur mit Toren. Bereits beim 1:1 im Frankenland am vergangenen Wochenende lieferte er mehr als ordentlich Partie ab, vielleicht seine bisher beste seit er beim BVB spielt. Ich war zufrieden. Immerhin ist zu berücksichtigen, dass ich fünf Wochen lang nicht gespielt habe und nach so einer langen Pause benötigt man normaler Weise eine gewisse Anlaufzeit.
Das Trio in der Abteilung Attacke würde sich selbstverständlich über die entsprechende Hilfe aus dem Mittelfeld freuen, die ist bisher mehr als mäßig. Das sieht auch Nelson Valdez nicht anders; stimmt, der Zug nach vorne könnte durchaus schneller fahren, aber ich bi überzeugt, in den Partien werden wir insgesamt mehr Fahrt aufnehmen. Denn in neun Tagen wartet auf ihn noch ein besonderes Match: Es wäre einfach klasse, wenn wir mit zwei Siegen in Folge und der entsprechenden breiten Brust zum nächsten Auswärtsspiel nach Bremen fahren könnten. Und noch schöner wäre es, wenn anschließend ganz Deutschland von den Borussen und nicht von Werder schwärmen würde.