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Wiederaufstieg mit Foda oder Funkel

VfL: „Hauptschuldige“ tragen kurze Hosen
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Eine Mahlzeit in der rewirpower-Lounge, ein paar deutliche Worte von Thomas Ernst, dann schickte Dariusz Wosz die „Zuckertruppe“ in den nicht verdienten Urlaub.

Einen Tag eher als geplant, aber mindestens für ein paar Wochen wollte niemand die Protagonisten des sechsten Erstliga-Abstieges auch nur einen Tag länger gemeinsam trainieren sehen.

Derweil läuft die Trainersuche auf vollen Touren. Aus den drei heißen Kandidaten, die RS am vergangenen Donnerstag vorstellte, ist Markus Babbel ausgeschieden. Der Ex-Europameister hatte sein Gesprächstermin beim VfL am vergangenen Montag am späten Sonntagabend abgesagt, nachdem er mit Hertha BSC einig war.

Heißer Trainerkandidat beim Vfl: Franco Foda (Foto: firo).

So stehen auf der Wunschliste des VfL ganz oben derzeit Franco Foda, der am vergangenen Wochenende mit seinem Team Sturm Graz Österreichischer Pokalsieger wurde und der tags darauf mit dem VfL über einen Wechsel nach Bochum verhandelte. Zwar hat der Coach noch einen Zweijahresvertrag, verfügt aber über eine Ausstiegsklausel, die ihm den Weg nach Bochum ebnen könnte. Und so sehr der zweite Kandidat, Friedhelm Funkel, zu Wochenbeginn noch Gespräche mit dem VfL dementierte, sie haben stattgefunden.

Neben dem Duo gibt es noch einen ausländischen Kandidaten osteuropäischer Herkunft, der allerdings nur Außenseiterchancen auf das Traineramt beim VfL besitzt. Die Planung der Zukunft läuft also auf vollen Touren, während die Aufarbeitung der Horrorsaison noch nicht gänzlich aufgearbeitet ist. Machen wir es kurz: Für das Versagen und den damit verbundenen Abstieg sind in erster Linie die Akteure mit den kurzen Hosen verantwortlich. Sie trifft die Hauptschuld. Geradezu lächerlich, diese auf die vier Trainer - Koller, Heinemann, Herrlich und Wosz - abzuwälzen. Wahrscheinlich war der eine zu gut und der andere zu böse, der eine zu klein, oder der andere zu verständnisvoll – alles Mumpitz! Neunzig Prozent des Spielerkaders hat bei weitem nicht sein tatsächliches Leistungspotential abgerufen und so den Arbeitsplatz Bundesliga fahrlässig verspielt.


Natürlich sind die Trainer nicht unbeteiligt. Starter Marcel Koller, bei dem das Team in Serie zwei immer auf Touren kam, hatte die Zeit nicht mehr. Frank Heinemann schwamm als Übergangs-Notlösung zwischen allen Stühlen. Heiko Herrlich brachte zwar ein sportliches Konzept, aber auch menschliche Defizite mit und gab so den Spielern die Möglichkeit, ihr eigenes Versagen auf den Trainerschultern abzuladen. Dem wurde kein Einhalt geboten, was allerdings auch nicht leicht war, denn Herrlich sprang entschlossen von Fettnapf zu Fettnapf. Dariusz Wosz’ Einsatz zwei Spieltage vor dem Ende war ein krampfhafter Versuch, zu retten, was nicht mehr zu retten war. Vielleicht wäre es ja viel einfacher gewesen, Geduld mit Koller zu haben. War der Fußball vielen Anhängern zu unansehnlich, letztlich aber zuvor vier Jahre erfolgreich.

Ein Neuanfang, ob unter Funkel oder Foda, kann nur mit allen Konsequenzen erfolgen. Spieler oder Mitarbeiter, die schon im Umfeld versuchen, Stimmung gegen einen möglichen neuen Coach zu machen, für die ist auf Dauer an der Castroper Straße sicherlich kein Platz mehr. Zu schwer wird das Thema Wiederaufstieg und das geht nur gemeinsam. Wer da ausschert, sollte schnellstens die Konsequenzen tragen. Für Intrigen gegen den neuen Trainer, egal für wen sich der Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet, ist an der Castroper Straße kein Platz mehr.

Philipp Bönig, längst Bochumer Urgestein, deshalb auch ein gern gehört und geachtetes Sprachrohr, hat noch vor Wochenfrist folgendes gesagt: „So weit kommt es noch, dass Spieler und Mitarbeiter des Klubs den Trainer aussuchen. Das wäre der Anfang vom Ende.“ Nach einer desolaten Saison, die die VfL Fans in ein schlimmes Trauma gestürzt hat, sollte die Zeit der deutlichen Worte und der unmissverständlichen Ansagen an der Castroper Straße gekommen sein.

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