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FCN: Andreas Ottl
Abstiegskampf statt Titelfeiern

Nürnbergs Ottl: Abstiegskampf statt Titelfeiern
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Beinharter Abstiegskampf statt rauschender Titelfeiern - Andreas Ottl versucht die seltsamen Wendungen seiner Fußballer-Karriere positiv zu sehen.

"Nürnberg hat mich definitiv weitergebracht. Ich habe Verantwortung übernommen", sagt der 25-Jährige tapfer.

Im Januar, als der spektakuläre Höhenflug beim Rekordmeister noch nicht abzusehen war, war der Mittelfeldspieler im Paket mit dem Brasilianer Breno als Leihgabe für ein halbes Jahr aus der Landeshauptstadt nach Franken gewechselt.

Als der FC Bayern vor gut einer Woche den Meistertitel holte und danach vor Zehntausenden auf dem Marienplatz feierte, schoss der Blondschopf mit seinem Freistoßtor zum 1:0 gegen den 1. FC Köln den Club endgültig in die Bundesliga-Relegation. Und einen Tag, nachdem die Münchner mit einer rauschenden Party das Double feierten, stand Ottl am Sonntag im Finale um den Klassenerhalt beim FC Augsburg.

Bayerns Titel gehören auch dem Neu-Nürnberger

In der Vita des einstigen Nachwuchs-Auswahlspielers wird später stehen, dass er nach 2006 und 2008 zum dritten Mal deutscher Meister und Pokalsieger mit Bayern München geworden ist. Schließlich wurde in der Hinrunde in vier Bundesliga-Partien eingesetzt. Aber mehr wert wäre dem Ur-Münchner trotzdem der Bundesliga-Verbleib mit den Nürnbergern. Zumindest behauptet er das: "Es war eine große Herausforderung, nach nur zwölf Punkten in der Hinrunde noch um den Klassenerhalt zu kämpfen."

Bei Bayern stand er unter Trainer Louis van Gaal nur chancenlos im zweiten Glied hinter Stars wie Mark van Bommel oder Bastian Schweinsteiger, beim Club wurde "Otti" in der Rückrunde zur geschätzten Stammspieler. Dass der erfolgsverwöhnte Bayern-Profi in Nürnberg den ganz anderen Teil des Fußballer-Daseins kennenlernt, empfand Ottl sogar als Vorteil.

"Im Fußball ist es nun einmal so: Der eine Teil der Liga spielt um Titel, der andere gegen den Abstieg. In beiden Fällen muss man seinen Mann stehen und seinen Job ernst nehmen", hatte Ottl im Münchner Merkur erklärt: "Diese Aufgabe hier in Nürnberg bringt mich persönlich auf jeden Fall einen Schritt weiter."

Hecking baut Ottl eine goldene Brücke

Wohin nach dem harten halben Jahr in Nürnberg die Reise gehen wird, ist jedoch noch unklar. Club-Trainer Dieter Hecking baut Ottl eine goldene Brücke: "Wenn Andi beim Club bleibt, könnte er der Kapitän der nächsten Jahre werden."

Erstmal geht der so Gelobte jedoch davon aus, dass er zum FC Bayern zurückkehrt, schließlich hat er noch einen Vertrag bis 2011: "Natürlich bin ich weiter ein Bayern-Spieler, dafür hängt mein Herz zu sehr an diesem Verein. Und ich habe schon den Anspruch an mich, mich bei Bayern durchzusetzen." Klar ist aber auch, dass sich seine Chancen auf einen Stammplatz beim Doublegewinner nicht verbessert haben.

Immerhin hat Andreas Ottl nach dem Ende des Klassenerhalts-Kampfes am kommenden Samstag die Gelegenheit, sich das Champions-League-Finale des FC Bayern gegen Inter Mailand in Ruhe anzuschauen. Dann könnte er die Saison womöglich mit einem seltsamen Happy End abschließen - mit einer Klassenerhaltsprämie in Nürnberg und einem Triple-Bonus in München.

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