Auf dem langen Weg zurück hat Christian Pander einen Meilenstein erreicht. Erstmals seit seiner schweren Knieverletzung vor 18 Monaten trainiert der Abwehrspieler von Schalke 04 wieder regelmäßig mit seinen Teamkollegen. Jetzt hofft der 23-Jährige auf ein Comeback in der Fußball-Bundesliga im neuen Jahr. `Wenn ich die Vorbereitung auf die Rückrunde voll mitmachen könnte, dann hätte ich es wohl geschafft´, sagt Pander vorsichtig und fügt schnell an: `Wenn jetzt nichts mehr dazwischen kommt.´
Dazwischen gekommen ist schon viel seit jenem 9. April 2005, als bei einem Zweikampf mit dem Stuttgarter Andreas Hinkel das Innenband, das hintere Kreuzband und das Kniescheibenband gerissen waren. Insgesamt vier Operationen folgten, zwei große und zwei kleinere Eingriffe. Immer neue Rückschläge. Jetzt ist der ehemalige U21-Nationalspieler, der vor seiner Verletzung sogar schon im Benefizspiel zugunsten der Tsunami-Opfer das Trikot des deutschen A-Teams trug, offiziell gesund geschrieben. `Christian muss jetzt lernen, über seinen Schmerzpunkt hinweg zu gehen. Aus medizinischer Sicht ist sein Knie absolut in Ordnung´, sagt Schalkes Mannschaftsarzt Dr. Thorsten Rarreck. `Der Doc hat gut reden. Er spielt ja nicht´, erwidert Pander: `Ich habe in extremen Belastungssituationen nach wie vor starke Schmerzen im operierten Knie. Aber immerhin haben wir durch laufende Kernspintomographien festgestellt, dass das Knie tatsächlich in Ordnung ist. Er hat mir gesagt, dass das Knie von innen jetzt so aussieht, als ob ich noch nie Fußball gespielt hätte Es liegt wohl tatsächlich an der hohen Beanspruchung.´
Schon einmal war der gebürtige Münsteraner ähnlich weit vorangekommen auf seinem Weg zurück. Im Sommertrainingslager der Königsblauen im österreichischen Bad Radkersburg, in dem er bereits an die Mannschaft herangeführt werden sollte, traten beim Schusstraining aber immer wieder Probleme auf. Er wurde zurück in den Operationssaal geflogen. `Das war der schlimmste Moment in den ganzen 18 Monaten´, sagt Pander. `Da bin ich in ein richtig tiefes Loch gefallen. Erst als ich aus der Narkose wieder aufgewacht bin und der Arzt mir gesagt hat, dass er nur Narbengewebe entfernt hat und das einer Fortsetzung meiner Karriere jetzt nichts mehr im Weg steht, ging es mir wieder etwas besser.´ Schalke hält ihm nun schon in der zweiten Saison einen Platz im Team frei. Kein Wunder, vor seiner Leidenszeit war Pander ein Kandidat für die WM 2006.
Ob er sein altes Leistungsniveau wieder erreichen kann, scheint eher eine Frage des Kopfes als des Körpers zu sein. `Ganz ehrlich. Mein Gemütszustand ist zurzeit noch schwankend. Manchmal geht es mir richtig gut. Manchmal auch nicht. Wenn es mir gelingt, dass ich wieder ohne Schmerzen Fußball spielen kann, dann mache ich mir um einen Platz im Team keine Gedanken. Das kommt dann von alleine´, möchte er zunächst einmal `nur noch wieder richtig gesund´ werden.