Nach dem 1:1 (0:0)-Unentschieden des Hamburger SV gegen Werder Bremen am fünften Spieltag der Bundesliga stellte sich HSV-Trainer Thomas Doll den Fragen der Journalisten. Dabei erklärte der 40-Jährige ein echtes Team auf dem Platz gesehen zu haben.
Frage: "Thomas Doll, 1:1 gegen Werder Bremen, Ihr Team bleibt weiter sieglos und tritt auf der Stelle. Wie enttäuscht sind Sie?"
Thomas Doll: "Wir haben nicht geschafft, was wir uns vorgenommen haben, nämlich drei Punkte zu holen. Aber ich bin mit der Art und Weise unseres Spiels, insbesondere nachdem, was wir in der letzten Woche durchgemacht haben, zufrieden."
Frage: "Was genau meinen Sie mit Art und Weise?"
Doll: "Ich habe ein echtes Team gesehen. Wir haben gute Kombinationen gezeigt und uns gute Torchancen herausgespielt. Schade für die Jungs, dass sie sich den Lohn nicht abgeholt haben. Aber insgesamt haben wir viele positive Sachen mit aus dem Spiel genommen. Der eine oder andere Spieler findet zu seiner Form zurück."
Frage: "Dennoch stehen Sie nach fünf Spieltagen nur auf Platz 14 unmittelbar vor den Abstiegsrängen?"
Doll: "Der Tabellenplatz darf uns nicht interessieren. Wir müssen da alle mal etwas Brisanz rausnehmen, dass nach vier Spieltagen zum Teil schon behauptet wird, alles sei schlecht. Auch von den Medien. Da sollten wir uns alle mal hinterfragen."
Frage: "In Mehdi Mahdavikia hat bereits der dritte HSV-Spieler in dieser Saison Rot gesehen, wenn man das Champions-League-Spiel gegen Arsenal mitzählt, sind es sogar vier Platzverweise. Sind ihre Spieler Rowdies?"
Doll: "Damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Da müssen wir cleverer sein. Gerade Mehdi ist kein Treter, er ist in der Situation einfach zu spät gekommen. Das ist sehr ärgerlich, weil er einen Aufwärtstrend hatte. Aber man sieht an der Szene auch, dass die Spieler sehr viel Power in sich hatten, der Druck von überall ist groß. Ich hoffe wirklich, dass Diego nicht schwer verletzt ist und bald wieder spielen kann."
Frage: "Wie zufrieden sind Sie mit dem Debüt von Juan Pablo Sorin?"
Doll: "Man hat gesehen, wie wichtig er ist. An dem werden wir noch viel Freude haben. Alles, was er macht, hat Hand und Fuß. Er ist grade in der ersten Halbzeit sehr viel marschiert und hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Er ist ein Vollblutfußballer, der als Typ bereits mit seiner Art und Weise in der Mannschaft akzeptiert ist. An ihm können sich einige anlehnen."
Frage: "Bereits am Dienstag steht das Champions-League-Spiel bei ZSKA Moskau an. Mit welchen Gefühlen treten Sie die Reise an?"
Doll: "Da haben wir wieder die Gelegenheit, uns zu zeigen und einen weiteren Schritt zu machen. Die Zeit zur Erholung ist zwar kurz, aber wir werden unseren Rhythmus finden. Wir haben heute etwas für unser Selbstvertrauen getan und gezeigt, dass wir mit Mannschaften wie Werder, aber auch mit dem FC Arsenal mithalten können."