Die Rolle ist für ihn etwas ungewohnt, doch er hat sie ohne Murren angenommen. Zlatan Bajramovic fungiert im neuen Schalker Spiel-System momentan als einer von zwei "Sechsern". Neben Hamit Altintop musste der bosnische Nationalspieler dabei bisher seinen natürlichen Vorwärtsdrang ein wenig zügeln. "In der Position kann ich nicht ständig nach vorne rennen. Wir haben schließlich drei Stürmer auf dem Platz und dahinter einen offensiven Mittelfeldspieler, der mehr Freiräume bekommt als die anderen", weiß "Zlati", dass seine Aufgabe künftig zunächst sein wird, für Regisseur Lincoln abzusichern. "Es kann nicht mein erstes Ziel sein, sechs bis acht Tore zu schießen", ordnet sich Bajramovic bedingungslos ein, wenn es um den Erfolg der Mannschaft geht.
Dass Ausflüge nicht gänzlich verboten sind, ergibt sich schon aus der von Trainer Mirko Slomka geforderten, deutlich offensiveren Spielweise. Wie Bajramovic plötzlich aus der Tiefe des Raumes in die gegnerische Schnittstelle stoßen und für Gefahr sorgen kann, bewies die Szene in der zweiten Halbzeit München, als der Ex-Freiburger einmal anzog und aus der Entfernung den Ball an die Latte schlenzte.
Kommt Fabian Ernst am Montag beim letzten Test in Duisburg in die erste Schalker Elf zurück, wird der Kampf um die Plätze neu ausgetragen. Sollte der Ex-Bremer nach seiner Knie-Operation schon nächsten Samstag fit genug sein, um gegen Frankfurt mitzuwirken, liefe es auf ein Duell zwischen Bajramovic und Hamit Altintop um einen freien Posten in der Mannschaft hinaus.