Nach den finanziellen Horrordefiziten in den letzten Geschäftsjahren konnten die Borussen auch in der Saison 2005/06 noch keine schwarzen Zahlen schreiben, doch mit einem Verlust von "lediglich" 3,9 Millionen Euro befindet sich der BVB auf einem steilen Weg der Gesundung. Immerhin konnten die Schwarz-Gelben so ihr zwölfmonatiges Defizit im Vergleich zum Vorjahr um stolze 74,8 Millionen Euro verbessern.
Mit den im Laufe Woche vorgelegten Zahlen hat der einzige börsenorientierte Bundesligist das Ziel realisiert, dass die Verantwortlichen angestrebt hatten. In der neuen Spielzeit wird jetzt der Sprung in die Gewinnzone vollzogen werden. Aus der normalen Geschäftstätigkeit ist ein Überschuss von rund vier Millionen Euro anvisiert.
Exakt in diesem Bereich musste der BVB im letzten Jahr allerdings erneut einen Verlust von zwöplf Millionen Euro hinnehmen. Die Zahl wurde durch die Übertragung des Merchandising auf eine Tochtergesellschaft um stolze 10,2 Millionen Euro "verschönert", da es sich um einen einmaligen, außerordentlichen Ertrag handelt, der in Zukunft nicht mehr realisiert werden kann.
Trotzdem wurde in nahezu allen Bereichen der Gürtel enger geschnallt, wie zum Beispiel bei den Aufwendungen für den Lizenzspielerbereich, der auf 28,4 Millionen Euro gekürzt wurde. Zur Erinnerung: Zu Zeiten von Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier floss mehr als der doppelte Betrag auf die Konten der Akteure. Die Börse reagierte recht positiv auf die vorgelegten Zahlen, denn der Kurs der BVB-Aktie kratzte am Freitag sogar die 2,50-Euro-Grenze. Zum Handelschluss pendelte sich der Wert zwar bei 2,42 Euro ein, insgesamt konnte das Wertpapier aber den Aufwärtstrend der letzten Wochen weiter fortsetzen.