Absteiger 1. FC Köln hat sich mit einem glücklichen Sieg aus der Bundesliga verabschiedet. Eine Woche nach dem 0:6-Debakel bei Werder Bremen bezwang das Gründungsmitglied der höchsten deutschen Spielklasse im letzten Spiel vor dem Gang in die Zweitklassigkeit Arminia Bielefeld mit 4:2 (1:0). Gleichzeitig verbuchten die Rheinländer den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen Bielefeld seit 24 Jahren.
In seinem höchstwahrscheinlich letzten Auftritt für den FC traf Nationalstürmer Lukas Podolski nach 43 Minuten zum 1:0. David Kobylik gelang mit einem "Blitztor" direkt nach dem Wiederanpfiff der Ausgleich für die Gäste, ehe Matthias Scherz die Gastgeber zehn Minuten später erneut in Führung brachte. Radomir Dalovic (70.) erzielte den erneuten Ausgleich für die Arminia. Mit dem 3:2 in der 84. Minute verabschiedet sich "Prinz Poldi" standesgemäß von seinem FC. Patrick Helmes (86.) stellte den Endstand her.
49.000 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Kölner WM-Arena bedachten Podolski schon vor dem Anpfiff mit Ovationen. In zahlreichen Sprechchören und mit Plakaten dankten die Fans ihrem Idol, das seit der D-Jugend für die Rheinländer spielt und nun vor dem Sprung zu Rekordmeister Bayern München steht.
Während der Kölner Chef-Trainer Hanspeter Latour den zu Eintracht Frankfurt wechselnden Albert Streit aus dem Kader strich und vier weitere Veränderungen in der Startelf vornahm, verzichtete sein Gegenüber Thomas von Heesen ebenfalls auf mehrere Stammspieler. Dementsprechend entwickelte sich zunächst ein Spiel auf ganz schwachem Niveau ohne nennenswerte Höhepunkte. Beide Teams ließen die letzten Prozentpunkte an Einsatz und Leistungsbereitschaft vermissen. Aus den Mittelfeldreihen kamen kaum brauchbare Ideen, zuviele Pässe fanden keine Abnehmer, Kombinationsansätze blieben Stückwerk.
Die erste Halbzeit schien ohne ernstzunehmende Torchance zu verstreichen, als Podolski sich ein Herz fasste und per Flachschuss aus 20 Metern traf. In der zweiten Hälfte wirkte Kobyliks schnelles Tor wie ein Weckruf. Plötzlich suchten beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive und spielten engagiert nach vorne. Sowohl Köln als auch Bielefeld vergaben weitere gute Torgelegenheiten.