Die Umschuldung von Bundesligist Borussia Dortmund schreitet voran. Mit der Vermietungssgesellschaft Molsiris wurde der Rückkauf der Stadionanteile in Höhe von 57,2 Millionen Euro vereinbart. Die Finanzierung des Kaufpreises für den Rückkauf soll durch die US-Investmentbank Morgan Stanley erfolgen.
Der Abschluss, der jedoch noch der Zustimmung der 5800 Molsiris-Gesellschafter bedarf, ist als Meilenstein auf dem Weg zu einer so genannten "Restrukturierung der Passivseite" zu werten. Die Umschuldung ermöglicht dem BVB, besagte Verbindlichkeiten künftig an nur noch einen Gläubiger längerfristig und zu neu ausgehandelten Zinssätzen abzutragen, was eine deutliche Reduzierung der laufenden Belastung bedeuten würde.
Einsparungen in Millionenhöhe
"Wir sparen pro Jahr vier bis fünf Millionen Euro ein und wären in der Lage, den Etat anzuheben", erklärte Thomas Treß, Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA, und der Vorsitzende Hans-Joachim Watzke ergänzte: "Sollte der Abschluss zustande kommen, würde das für uns deutlich mehr Manövrierfähigkeit bedeuten, andernfalls könnten wir jedoch schnell wieder in eine existenzbedrohende Situation abrutschen." Der Abschluss soll noch im Mai erfolgen.
Im Februar 2005 hatte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA unter den damaligen Geschäftsführern Gerd Niebaum und Michael Meier angesichts der Verbindlichkeiten in Höhe von 119 Millionen Euro eine "existenzbedrohende Ertrags- und Finanzsituation" zugeben müssen. Gut einen Monat später konnte der BVB erst durch die Zustimmung der Molsiris-Anteilseigner auf der Sitzung am Düsseldorfer Flughafen zur Stundung der Raten für das Zurückleasen des Westfalenstadions gerettet werden. Der börsennotierte Klub wendete somit die drohende Insolvenz ab.