Sportchef Rudi Völler schließt einen Verbleib von Abwehrspieler Jens Nowotny bei Bayer Leverkusen trotz dessen Vertragsauflösung nicht kategorisch aus. "Er kann im Grunde sogar jetzt bleiben. Wenn er heute oder morgen kommen würde und sagt: ´Pass auf Rudi, ich will bei euch bleiben´, kann er gerne bleiben", sagte der ehemalige Bundestrainer in der DSF-Sendung Doppelpass am Sonntagmittag und ergänzte: "Aber für keinen Euro mehr. Das ist der Knackpunkt."
Damit bezog sich Völler auf die Auflösungsvereinbarung zwischen dem Verein und dem Vizeweltmeister von 2002, der am Saisonende ablösefrei wechseln kann und 4,7 Millionen Euro Abfindung kassiert. Der Kontrakt Nowotnys lief ursprünglich bis 2008. Nowotnys Anwalt und dessen Berater und Onkel Georg Bischoff hatten die Öffentlichkeit in einer offiziellen Mitteilung in der vergangenen Woche darüber informiert, dass der 32-Jährige am Saisonende ablösefrei wechseln könne.
"Er musste nicht an die Öffentlichkeit"
Das hatte Völler in Rage gebracht. Gegenüber dem sid hatte er daraufhin am vergangenen Donnerstag angekündigt: "Es wird keine Gepräche mehr geben. Jens wird Bayer definitiv zum Saisonende verlassen." Am Sonntag führte Völler nochmal die Gründe für die Verärgerung an. "Er musste nicht an die Öffentlichkeit. Das ist das, was ich ihm vorwerfe. Er ist 32 Jahre alt und dann immer nur zu sagen, "mein Berater hat sich halt so oder so entschieden , das geht irgendwann nicht mehr. Man muss dann auch selbst für seine Dinge gerade stehen", sagte der Weltmeister von 1990.