Auch wenn Klaus Allofs nicht glaubt, dass Werder Bremen im Saisonschlussspurt die Puste ausgeht, droht der Sportdirekor im Interview mit Konsequenzen, sollte er bei den Spielern mangelnden Einsatz ausmachen.
Frage: "In der Champions League gegen Juventus Turin ausgeschieden, in der Bundesliga das Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin 0:3 verloren - geht Werder Bremen gegen Ende der Saison die Luft aus?"
Klaus Allofs: "Dem widerspreche ich, obwohl dieses Ergebnis für mich unerklärlich ist. Klar ist, dass wir auf unsere Heimstärke bauen müssen, wenn wir weiter vorne dabeibleiben wollen. Ich denke, wir müssen uns keine Sorgen machen, auf der anderen Seite aber hellwach sein."
Frage: "Wie sollen diese beiden Niederlagen aufgearbeitet werden?"
Allofs: "Die große Diskussionsrunde am nächsten Morgen ist oft nicht so effektiv. Wir haben die ganze Woche Zeit, die Spieler sollen erst einmal den Kopf freibekommen. Bestimmt wird niemand mit dem Knüppel vor der Mannschaft stehen und alles in Frage stellen."
Frage: "Aber ist es nicht bedenklich, dass das Team auf dem Feld große Probleme bekommt, wenn Kapitän Frank Baumann nicht spielen kann und Johan Micoud nach 40 Minuten ausgewechselt werden muss?"
Allofs: "Das ist schon eine unglückliche Konstellation, ich lasse es aber nicht als Ausrede gelten. Die Ersatzspieler wussten, dass sie da sein und alles zeigen mussten. Geschafft haben sie es gegen Berlin nicht."
Frage: "Einige Bremer Leistungsträger wirkten gegen Hertha BSC nicht voll motiviert und ohne den allerletzten Siegeswillen. Teilen Sie diesen Eindruck?"
Allofs: "Wir werden uns die Spieler in der Zukunft noch genauer anschauen und aufpassen, dass die volle Konzentration erhalten bleibt. Sollte es auffallen, dass jemand mit dem Gedanken an die Sache herangeht, dass es ja "nur" noch um die Bundesliga geht oder sogar schon in Richtung WM denkt, dann werden wir gegensteuern."