Beim Zweitliga-Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC gab es erneut Vorwürfe der Ultras Gelsenkirchen gegen die Gelsenkirchener Polizei.
Neu: Diesmal richtete sich der Unmut der S04-Fans nicht nur gegen das Unterbinden einer eigenen Choreografie in der Nordkurve. Vielmehr bezogen sie mit mehreren Spruchbändern Stellung zu einem angeblichen Untersagen einer Choreografie der Gäste-Anhänger von Hertha BSC Berlin.
"30.8.23. P. Both: "Es gibt kein Choreoverbot. So etwas wird es auch nie geben" hieß es auf einem ersten Spruchband. Damit bezogen sie sich auf eine Aussage von Peter Both, Leitender Polizeidirektor der Polizei Gelsenkirchen.
Danach hielten sie ein Transparent mit der Aufschrift: "8.10.23: Choreoverbot im Gästeblock" hoch. Die Anhänger des Mitabsteigers Hertha BSC Berlin antworteten wenig später mit einem eigenen Transparent: "Polizei GE: Mehr Choreoverbote, mehr Zündstoff am Spieltag!"
Wenige Minuten später zeigten sie dann, was mit "Zündstoff" gemeint war. Denn sie zündeten gleichzeitig mehrere rote bengalische Fackeln im Gästeblock. Eine Provokation, denn natürlich ist das Zünden von Feuerwerk im Stadion erst recht verboten. Auch, wenn es Überlegungen geben soll, Gespräche aufzunehmen, um das Abbrennen von Pyrotechnik in den Arenen demnächst kontrolliert in gewissen Bereichen zu ermöglichen. Auch die Königsblauen hatten diese Frage in ihrer letzten Mitgliederbefragung gestellt.
Die Initiative der Ultras Gelsenkirchen für die Anhänger von Hertha BSC ist umso bemerkenswerter, da sich die beiden Fanszenen eher nicht freundlich gesinnt sind. Von Seiten der Berlin-Fans gibt es zumindest einseitig eine starke Abneigung gegen den FC Schalke 04.
Das Verhältnis zwischen der Gruppe "UGE" und der Polizei gilt ohnehin als angespannt. Seit Saisonbeginn wird eine Choreografie der Fans in der Nordkurve aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt, weil dabei die Fenster der Leitstelle in den Blöcken G und H verhängt werden.
Allerdings hatten sich die Ultras in der vergangenen Saison offenbar nicht an Absprachen gehalten. Schalke teilte zuletzt mit, dass man sich in Gesprächen befinde, eine Lösung zu finden. Diese ist aber offensichtlich noch nicht gefunden.