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Schalke: Verhaltensanweisung trübt Vorfreude auf Barcelona
Rojek: "Jeder sollte im eigenen Interesse auf sich aufpassen"

Schalke: Verhaltensanweisung trübt Vorfreude auf Barcelona
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Herzlich willkommen in Spanien! Schalkes Fanboss Rolf Rojek kann über die fast höhnisch klingende Begrüßungsformel in einem Anschreiben der Stadtverwaltung Barcelonas nicht einmal mehr lachen. Er befürchtet am Mittwoch in Barcelona ein weiteres Machtexempel der spanischen Polizei.

Die hatte bereits die letzten Auftritte der Schalker auf der iberischen Halbinsel intensiv begleitet. So machten die Fans der Königsblauen vor zwei Jahren, als es vor dem UEFA-Cup-Spiel bei Espanyol zu Ausschreitungen kam, unliebsame Bekanntschaft mit den dortigen Ordnungshütern.

Und vor dem Champions-League-Match in Valencia verbrachten 15 mittlerweile frei gesprochene S04-Anhänger zwei Tage unter für einen europäischen Rechtsstaat fragwürdigen Bedingungen im Gefängnis. Nach dem Weiterkommen in Porto schließlich wurden in San Sebastian an der Grenze zu Frankreich zwei Busse des SFCV aus fadenscheinigen Gründen acht Stunden festgehalten. RevierSport wollte daher von Rojek wissen, was die Schalker diesmal in Barcelona erwartet.

Rolf Rojek, wie werten Sie das Schreiben der Stadtverwaltung Barcelonas? Es ist auf jeden Fall eine ernstzunehmende Warnung. Mit diesem Hinweis haben wir es aus Barcelona erhalten. Wir waren ja vor zwei Jahren schon einmal dort. Bereits damals gab es einige fragwürdige Zwischenfälle, die ich zum Teil selbst miterlebt habe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kommunikation da wenig hilft. Und damals waren wir nur mit 1.000 Anhängern da. Deshalb weiß ich nicht, wie die reagieren, wenn wir da am Mittwoch mit 5.000 Fans auftauchen werden. Jeder sollte im eigenen Interesse wirklich auf sich aufpassen. In der 2006 verabschiedeten Verordnung für rücksichtsvolles Verhalten der Bürger und Gäste Barcelona ist nicht nur der öffentliche Verzehr von Alkohol verboten, sondern auch das unangemessene Benutzen von Plätzen und Straßen. Es drohen Geldstrafen zwischen 750 und 3.000 Euro!

Für mich ist das undenkbar. Was ist das, ein unangemessenes Benutzen? Wir fahren doch dahin, um ein friedliches Fest auf den Straßen und anschließend im Stadion zu feiern. Wenn ich an unsere Feiern in Mailand und in anderen Ländern denke, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie das in Barcelona funktionieren soll. Aber leider war es bereits im Hinspiel unmöglich, mit den Barca-Fans in Kontakt zu kommen. Wir müssen respektieren, wenn die Spanier da eine andere Mentalität haben. Die trinken ihren Kaffee, gehen dann zum Spiel und wollen sonst ihre Ruhe haben. Wie haben Sie im Vorfeld reagiert? Neben der Veröffentlichung der Flyer im Internet werden wir die Hinweise in unseren Bussen und den Tagesfliegern ausgeben. Zusätzlich hat sich das Maremagnum, ein Shoppingcenter am Ende der Flaniermeile Las Ramblas direkt am Hafen mit vielen Kneipen, Restaurants und Bars auf uns eingestellt. Hier soll es am Mittwoch von 11 18 Uhr einen Fan-Treffpunkt geben. Das sollten wir nutzten. Freuen Sie angesichts dieser Rahmenbedingungen überhaupt noch auf das Spiel am Mittwoch? Natürlich freue ich mich auf das Camp Nou. Aber nach den Erfahrungen der vergangenen Spiele habe ich die Befürchtung, dass die Polizei nicht sehr verständnisvoll mit uns umgehen wird. Deshalb kann ich nur alle Fans bitten, nicht zu provozieren und sich an die Regeln zu halten. Wir hatten seit unserer Rückkehr auf die internationale Bühne im Jahr 1996 über 80 Europapokalspiele. Probleme gab es seitdem fast immer nur in Spanien.

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