Aber für die zahlenmäßig zwar explodierende, jedoch von ihrer Einfältigkeit längst nur noch biederes Mittelmaß verkörpernde Schalker Fanszene sind sie ein Segen. Da kann man über das teilweise kindisch anmutende Gehabe der UGE (und anderer Ultra-Gruppierungen) denken, wie man will. Ideenreichtum, Sprachwitz und Leidenschaft findet man im Fußball der Neuzeit in dieser Form abseits dieser erlebnisorientierten Gruppen nicht nur in Gelsenkirchen nur noch ganz selten.
Das - und die Geschlossenheit ihrer Fanszene - haben die knapp 1000 Schalker Ultras und deren Sympathisanten im Stadion Schloss Strünkede mit einem tollen und friedfertigen Support einmal mehr unter Beweis gestellt. Und ihren ausgesperrten Kumpeln damit den Rücken gestärkt. Dafür verdienen sie Respekt.
"Holt es euch zurück - Hebt die Stadionverbote auf", appellierte die Fangruppierung, die Fußball in Reinkultur liebt und lebt, deshalb an den Verein. Und richtet die Aufforderung vor allem an die Adresse von Schalkes Sicherheitschef Volker Fürderer. Der soll nach Meinung der Anhänger zu seinem einst gegebenen Versprechen stehen und auch die Stadionverbote der Personen, deren Verfahren nach § 170 (2) Strafprozessordnung eingestellten wurden, ohne die sogenannte positiven Zukunftsprognose aufheben.
Dass es aber immer auch eine Kehrseite der Medaille gibt, wissen die Ultras nur zu gut. Weshalb deren Spruch - "Das, was man hat, weiß man erst zu schätzen, wenn man es verloren hat" - nur dann auf Dauer seine volle Wirkung entfalten kann, wenn er beidseitig wirkt.