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Evonik: BVB-Beauftragter Lutz E. Dreesbach im Interview
„Arbeit, die man gerne macht“

Evonik: BVB-Beauftragter Lutz E. Dreesbach im Interview
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Es ist der größte Vereinserfolg seit der Deutschen Meisterschaft 2001/2002: Erstmals seit 19 Jahren steht der BVB wieder im Endspiel um den DFB-Pokal und hat damit die einmalige Chance, mit einem Sieg über den FC Bayern eine durchwachsene Saison durch einen Titelgewinn doch noch zu krönen.

Natürlich fiebert auch Lutz E. Dreesbach, BVB-Beauftragter von Dortmunds Hauptsponsor Evonik, mit den Kickern von Trainer Thomas Doll mit, auch wenn der Finaleinzug für ihn und seine Kollegen von Evonik viel Arbeit bedeutet. Über „Arbeit, die man gerne macht“, Trostpflaster und seine genauen Vorstellungen vom Endspiel spricht der 58-Jährige im RevierSport.

Herr Dreesbach, vor knapp zwei Wochen hat der BVB erstmals seit 19 Jahren wieder das Endspiel im DFB-Pokal erreicht. Was überwog bei Ihnen nach dem 3:0-Erfolg: Die Freude über den Finaleinzug oder der Gedanke an die viele Arbeit, die damit vor Ihnen lag beziehungsweise noch immer liegt? Bei mir hat definitiv die Freude über den sportlichen Erfolg überwogen. Natürlich ist daraus auch viel Arbeit entstanden, aber das ist ja eine Arbeit, die man wirklich gerne macht. Noch in der Nacht zum Mittwoch ließen Sie 4.000 schwarz-gelbe Berliner backen, um sie an die überraschten Dortmunder Passanten zu verteilen. Können Sie schon verraten, was Sie noch aus dem Hut zaubern werden? Ohne genauer werden zu wollen, kann ich versichern, dass wir einige Projekte in der Pipeline haben. Die größte Schwierigkeit bestand für uns darin, dass wir mit unseren Überlegungen erst nach der Partie gegen Jena konkreter werden konnten. Manche Dinge ließen sich zwar ob der Kürze der Zeit leider nicht realisieren, fest steht aber trotzdem, dass wir am Finaltag deutlich Flagge zeigen werden.

Beim BVB gingen knapp 200.000 Kartenwünsche für 20.491 verfügbare Tickets ein. Für die vielen BVB-Mitglieder, die leer ausgingen, verlosen Sie unter den RevierSport-Lesern 75 Finaltickets inklusive Anreise. Warum haben Sie die Teilnahme ausschließlich auf Vereinsmitglieder beschränkt? Wir haben im vergangenen Sommer die Fans beglückt, in dem wir an alle Dauerkarteninhaber ein neues BVB-Trikot verteilt haben. Deshalb haben wir uns gedacht, dass wir uns diesmal um eine andere Zielgruppe kümmern sollten. Die Mitglieder sind das Herz eines Vereins, denn ohne sie gäbe es ihn gar nicht. Auch wenn sie vielleicht nicht jede Woche ins Stadion gehen, sind sie dem Club doch eng verbunden. Das wollten wir mit dem Gewinnspiel honorieren. Darf man denn schon fragen, was passiert, wenn der BVB die Überraschung schafft und die Bayern besiegt? Färben Sie die Bundeshauptstadt dann Evonik-Purpur? Die von uns angedachten Aktionen sind nicht abhängig davon, ob die Borussia das Finale gewinnt oder nicht, und finden weitestgehend vor dem Anpfiff statt. Vom Tag danach sollte man zunächst nicht zu viel erwarten, denn sollte der BVB gewinnen, legen auch wir die Arbeit nieder und feiern. Erst beim Empfang der Mannschaft in Dortmund werden wir uns wieder zeigen. Abgesehen vom erfolgreichen Abschneiden im DFB-Pokal dürfte Sie die aktuelle Saison des BVB nicht ganz glücklich gemacht haben. Wie zufrieden sind Sie mit dem sportlichen Abschneiden der Borussia? Die Spielzeit verlief sicherlich enttäuschend. Denn nicht nur wir als Hauptsponsor haben, auch mit Blick auf die getätigten Einkäufe, deutlich mehr erwartet. Das Endspiel in Berlin ist deshalb so etwas wie ein schönes Trostpflaster.

Der Finaleinzug wird von vielen mit dem vor 19 Jahren verglichen. Damals startete der BVB eine Erfolgsserie, die mit dem Champions League-Triumph 1997 gekrönt wurde. Hoffen Sie auf eine ähnliche Entwicklung? Das würde ich mir wünschen, denn der BVB von morgen sollte sportlich mehr zu Stande bringen, als er es in den letzten beiden Jahren getan hat. Von daher wäre es erstrebenswert, dass der Club sich in der kommenden Spielzeit über die Bundesliga für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert und nicht über den Umweg DFB-Pokal.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach vor einigen Tagen in einem Interview davon, einen echten Kracher nach Dortmund holen zu wollen. Sie als Sponsor dürften einen solchen Vorstoß befürworten. Ja, definitiv, zumal wir Herrn Watzke als einen Geschäftsführer kennen und schätzen gelernt haben, der mit seinem finanziellen Spielraum umzugehen weiß, und keinen Kracher nur des Krachs wegen verpflichtet.

Zu guter Letzt: Wie spielt die Borussia im Endspiel gegen die Bayern? Holt die Truppe von Trainer Thomas Doll den Cup nach 19 langen Jahren wieder in den Pott? Ja, das wird sie, und zwar durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung. Ich habe da auch genaue Vorstellungen: Mladen Petric wird den Siegtreffer markieren, nachdem Marc Ziegler nur wenige Minuten zuvor einen Ribery-Elfmeter gehalten hat.

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