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Lübeck: Gänsehaut-Feeling beim „Retterspiel“
VfB-Fan Nöllen erfüllt sich Traum

Lübeck: Gänsehaut-Feeling beim „Retterspiel“
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Einmal mit den Spielern seines Lieblingsvereins kicken – diesen Traum erfüllte sich Thomas Nöllen im Rahmen des „Retterspiels“ des VfB Lübeck gegen den FC. St. Pauli (3:2). Für 1319 Euro sicherte sich der fußballverrückte Anhänger des VfB einen Tag, den er wohl so schnell nicht vergessen wird.

„Das war ein Riesenerlebnis. Das war einfach ein Traum, so was mal mitzuerleben“, schwärmte der gebürtige Moerser auch noch 24 Stunden nach dem Abpfiff.

Seit zehn Jahren besucht der 43-Jährige regelmäßig die Partien des von der Insolvenz bedrohten Regionalligisten. Ein Moerser, der sein Fußballherz nicht an Bochum, Schalke, Dortmund oder Duisburg verschenkt, sondern an die Grün-Weißen aus der Marzipanstadt. „Wir waren damals auf Fehmarn, und haben dort ein Plakat gesehen, auf dem das nächste Match des VfB angekündigt wurde. Damals spielte da Dirk Bremser, zu dem meine Frau und ich auch ein wenig Kontakt hatten. Die familiäre Stimmung dort hat uns sofort klasse gefallen und so entstand die Liebe zum VfB“, schwelgt Nöllen in Erinnerungen.

Auf der Internetseite www.sportauktion.de verwirklichte sich Nöllen seinen Traum. Als meistbietender der ersten Auktionsrunde erkaufte er sich einen aus seiner Sicht perfekten Tag. „Guido Eschholz, der sich den anderen Platz ersteigert hatte und ich sind von der ersten Minute an voll in das Team integriert worden“, berichtet Nöllen. Beim Abschlusstraining wirkten die beiden glücklichen Gewinner die ganze Zeit über mit. Bei der um 19.19 Uhr angepfiffenen Partie gegen den Hamburger Kiez-Club nahm der 43 Jahre alte Nöllen, der einst für den VfB Homberg und Duisburg-Süd in der Bezirksliga im Kasten stand, rund 80 Minuten auf der Bank Platz.

Gut zehn Minuten vor Schlusspfiff war es dann soweit: Nöllen machte sich für seine Einwechslung bereit, und durfte bis zum Schlusspfiff mitkicken – Abklatschen mit den Fans bei der Ehrenrunde natürlich inklusive. Dieses Erlebnis war für den Moerser jeden einzelnen Cent wert. „Ich würde das immer wieder machen.“

Die ganze Aktion entstand im Rahmen der „Retteraktion“, die dem VfB schon rund 200.000 Euro in die Kassen spülte. „Retter“-T-Shirts wurden schon zu Tausenden verkauft, SMS können zu Gunsten des VfB verschickt werden, oder der gemeine Fan kann einfach direkt einen kleinen oder auch größeren Betrag überweisen.

Trotzdem fehlen dem Vorletzten der Regionalliga Nord immer noch 400.000 Euro. Finanziell steht der ehemalige Zweitligist vor dem Kollaps, sportlich könnte das den Gang in die Verbandsliga nach sich ziehen. Ein Szenario, dass Nöllen sich nicht vorstellen mag. „Der Verein kann immer noch mehr machen“, appelliert der 43-Jährige an die Clubführung. „Mir liegt viel daran, dass der VfB zumindest den Spielbetrieb für die vierte Liga in der kommenden Saison sichern kann.“ Einen kleinen Teil hat Nöllen mit seiner „Spende“ bereits getan, jetzt hofft er, dass auch noch andere Fans nachziehen und dem Club von der Lohmühle den sportlichen Absturz ersparen.

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