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Andy Schades BVB-Hymne "Am Borsigplatz geboren"
"Geil, wenn 8.000 Schalker pfeifen"

Andy Schades BVB-Hymne "Am Borsigplatz geboren"

Am Borsigplatz geboren ist er zwar nicht. Doch auch als Iserlohner ist Andy Schade so richtig stolz über seine Hommage an den BVB. Seit einiger Zeit ist der Tonträger des 39-Jährigen in den einschlägigen Fachgeschäften, am BVB-Fanshop und auch am Flughafen Dortmund erhältlich. Bevor der Comedian im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiert, hat er sich mit "Am Borsigplatz geboren" einen Traum erfüllt.

Im Interview mit RevierSport erklärt der "Metzger aus Leidenschaft", der täglich auf einem Bauernhof die Koteletts an den Mann und die Frau bringt, wovon er noch seinen Enkeln erzählen will.

Andy Schade, Musik-Insider kennen Sie noch als Frontmann der kultigen Kombo Fa. Angst & Bange. Was hat Sie dazu bewogen, ein Lied über den Fußball zu singen?

Es geht ja nicht um Fußball, es geht um Liebe. Als mich mein Freund Uli Neidl von UN Promotion anrief, er habe ein Lied getextet, war ich eher skeptisch. Als er sagte, dass es um den BVB geht, habe ich zu ihm gesagt: `Setz schon mal den Kaffe auf, ich komme sofort! Mit Ihrer Band haben Sie gerne mit verrückten Imitationen die Rock- und Popgeschichte der letzten 25 Jahre auf die Schüppe genommen. Jetzt gibt es seichte Fußballmuse, wie passt das zusammen? Das Lied ist nicht schmalzig. Es hat rockige Abschnitte, ist mit Bass und Gitarre etwas groovig eingespielt. Als ich den Text zum ersten Mal gesungen habe, hatte ich eine Mega XXL-Gänsehaut. "Wer uns in unserem Stolz verletzt, der macht das nur einmal" lautet eine Zeile!

Genau, es geht um große Gefühle. Ich will mit dem Lied kein Geld verdienen. Der ganze Kommerz-Scheiß interessiert mich überhaupt nicht. Ich habe "Am Borsigplatz geboren" beim Heimspiel gegen Bayern vor und für 80.000 Fans singen dürfen. Es geht um das Erlebnis, um eine große Ehre. Ich habe bereits die Zusage, in der Rückrunde noch einmal auftreten zu dürfen. Ich hoffe, es wird gleich beim Heimspiel gegen Schalke sein. Dafür würde ich sogar noch Geld mitbringen. Etwas geileres, als von 8.000 Schalkern ausgepfiffen zu werden, gibt es nicht. Davon kann ich dann noch meinen Enkeln erzählen. Fußballfans sind gnadenlos! Das ist ja das Schöne, das ist wie bei Kindern. Wenn du gut bist, feuern sie dich an. Wenn sie es scheiße finden, jagen dich die Fans achtkantig aus dem Stadion. Genau so muss es sein.

Was fasziniert Sie am BVB?

Das ist ein Verein mit Ecken und Kanten. Keine Leistungsroboter, wie die aus dem Süden. Als ich die hier über den Rasen habe rennen sehen, habe ich mich immer gefragt, wo denn das Kabel zum rausziehen ist. Dortmund ist wie eine gute Ehe. Man zofft sich, hat schlechte und gute Tage, aber die Zuneigung bleibt ewig. Dabei ist es reiner Zufall gewesen, dass ich Borusse geworden bin.

Wie das? Als Iserlohner bist du eigentlich Eishockey-Fan. Aber da ich ein beschissener Schlittschuhfahrer bin, habe ich mich dem Fußball zugewandt. Bei uns im Dorf gab es damals nur zwei Möglichkeiten. Entweder Mönchengladbach oder BVB. Mir gefielen die Farben schwarz-gelb besser als schwarz-weiß. So bin ich als Kind zur einzig wahren Borussia gekommen.

Keine Geschichte, die einen vom Hocker haut. Das ist wenigstens ehrlich. Wenn mir einer erzählt, ein Fünfjähriger weiß, warum er Schalker oder Borusse ist, der lügt. Entweder, er bekommt es, wie zurzeit meine beiden Töchter von mir, eingeimpft, oder er muss sich irgendwann für einen Verein entscheiden. Und da orientiert man sich halt an solchen Dingen, wie ich es getan habe. Es ist eine Entscheidung fürs Leben.

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