Auf seiner Homepage veröffentlichte der SFCV eine Erklärung, bei aller Emotionalität das Leitbild der Königsblauen zu achten. Wegen der unbefriedigenden sportlichen Situation in der vergangenen Saison – aber auch wegen einiger Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies bezüglich der künftigen Ausrichtung des Vereins, dürfte wieder für reichlich Redebedarf gesorgt sein – auch wenn einige der sportlichen Baustellen inzwischen angegangen worden sind.
Die Erklärung des SFCV im Wortlaut:
Am Sonntag (28. Juni 2015) findet die diesjährige Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 statt. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird es auch in diesem Jahr ausreichend Gesprächsstoff geben.
Blicken wir auf die letzten beiden Mitgliederversammlungen aus 2013 und 2014 zurück, haben wir alle – sowohl Mitglieder als auch Gremien – uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ein Verein bedeutet aber auch Vereinsdemokratie. Und daher sollte bei der Aussprache und bei Wortmeldungen auch jedes Mitglied das Recht haben, seine Meinung zu äußern.
Daher appellieren wir an alle Mitglieder, dieses Recht auch jedem einzelnen Mitglied zu gewähren. Redebeiträge müssen ungestört vorgetragen werden, auch wenn nicht jeder die Meinung des Redners teilt. Es ist nicht im Sinne des Schalker Leitbildes, Redner durch laute und unnötige Zwischenrufe, durch Ball-Spiele auf den Rängen oder durch andere Aktionen zu stören. Geht also am Sonntag allesamt fair miteinander um, andere Meinungen müssen toleriert werden. Nur so sind wir als Schalker gemeinsam auf einem guten Weg.
Einen großen Teil der Versammlung nehmen die Satzungsänderungen ein. Eine Antragskommission, zusammengestellt aus den Antragstellern von 2014 (Anträge wurden vor der Mitgliederversammlung 2014 zurückgezogen), Vertretern des Vereins und der Fan Organisationen incl. SFCV, hat in der letzten Saison mehrmals getagt. Gegen die Satzungsänderungsanträge haben wir grundsätzlich keine Einwände, auch ein Vorstandsmitglied vom SFCV hat bei der Ausarbeitung mitgearbeitet. Auch einer anscheinend geplanten Abstimmung als Blockwahl können wir nichts Schlechtes abgewinnen. Lediglich bei dem Antrag zum Thema Sonderumlage sehen wir bei unseren Mitgliedern einen großen Redebedarf und empfehlen daher, diesen Punkt aus der Blockabstimmung auszugliedern und separat abstimmen zu lassen.
Überrascht hat vielen Schalker die Entscheidung des Wahlausschusses, wie bereits berichtet, die amtierenden Aufsichtsratsmitglieder Uwe Kemmer und Ingolf Müller nicht zur Wahl zuzulassen. Laut Satzung ist dies selbstverständlich das gute Recht des Wahlausschusses, beherbergt aber sicherlich auch einen faden Beigeschmack. Vergessen darf man aber auch nicht, dass dieser Wahlausschuss auf der letzten Mitgliederversammlung demokratisch von den Mitgliedern gewählt wurde.
Zur Wahl stehen nun vier neue Kandidaten, die sich auf einer Vorstellungsrunde am vergangenen Samstag in der Flora Gelsenkirchen alle sehr kritisch über die aktiven Personen im Verein geäußert haben, und mit einem fast identischen Programm ins Rennen gehen. Wir hoffen, dass die zwei letztendlich gewählten Kandidaten konstruktiv mit den alteingesessenen Aufsichtsratsmitgliedern zusammenarbeiten, und wünschen ihnen dabei auf diesen Weg ein glückliches Händchen.
Wir appellieren noch einmal an alle Mitglieder des FC Schalke 04 die Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag (28. Juni 2015) in der Veltins-Arena zu besuchen und von ihrem Mitgliedsrecht Gebrauch zu machen. Wir wünschen eine ruhigere Versammlung als in den vergangenen Jahren und bitten alle unser Schalker Leitbild zu leben