Wahnsinn in Mainz: Köln schockt FSV, hilft damit dem VfL Bochum, steigt aber wohl dennoch ab |
---|
Ein Sieg gegen Leverkusen wäre natürlich schön, aber das Schlüsselspiel wird aus meiner Sicht eindeutig das nächste Woche bei Union. Aus mehreren Gründen:
- Union ist ein direkter Konkurrent, von dem man sich 3 Punkte absetzen könnte (und bei einem Sieg sogar noch - jedenfalls zunächst einmal - die bessere Tordifferenz hätte!).
- Im umgekehrten Fall würde man ihnen 3 Punkte hinterherlaufen.
- Bei einem Sieg bei Union würden rechnerisch 2 weitere Punkte reichen, um sicher nicht abzusteigen, selbst unter der Annahme, dass Union in Köln und gegen Freiburg 6 Punkte holt (was ich eher nicht denke).
- Psychologisch: nach dem am Ende wieder ein wenig erzitterten Sieg muss die Mannschaft beweisen, dass das keine Eintagsfliege war, sondern dass der Trend gebrochen ist.
- Tabellarisch: mit einem Sieg könnte Bochum zudem auf Platz 13 springen und zugleich mindestens die Relegation sichern. Und so wie Düsseldorf am Samstag gespielt hat, müsste man da zwar mit Respekt rangehen, aber sicher nicht mit Angstschweiß. Eine Übermannschaft habe ich auf Schalke nicht gesehen.
Zumal 3 Punkte vielleicht sogar schon reichen könnten. Es ist natürlich immer schwer zu spekulieren, aber Mainz hat jetzt 2 Punkte Rückstand, hätte dann 5 Punkte auf den VfL und noch Spiele in Heidenheim, gegen Dortmund und in Wolfsburg. Auf den ersten Blick sehe ich da eher keine 5 Punkte (oder mehr) für Mainz.
Und schließlich könnte man auch Gladbach noch ganz tief reinziehen, denn mit Spielen in Bremen, gegen Frankfurt und in Stuttgart haben die auch ein Restprogramm, das es in sich hat.
Daher: ich denke, dass das Spiel bei Union vorentscheidend sein wird.
Der Spieltag hat uns mit dem Heimsieg und den (wie für uns gemalten) Unentschieden in Gladbach und Mainz eine Chance eröffnet, an die man vielleicht kaum noch glauben konnte. Diese sollte man jetzt nutzen, um spät, aber dann noch nicht zu spät die Saison doch noch zu retten.
|
VfL Bochum: Sportchef mit klaren Worten - "So selbstkritisch müssen wir leider sein..." |
Noch ergänzend zu meinem Post: der Kader war schon von Anfang an schlecht zusammengestellt. Nämlich unter der Prämisse, dass in dieser Saison eine Dreierkette zum bevorzugten Stilmittel werden sollte. Daher wurden dann "Schienenspieler" geholt, und nach der Hälfte der Hinrunde wurde - zum Glück und etwas spät - wieder auf Viererkette umgestellt.
Wenn wir ehrlich sind, ist die Transferbilanz dieser Saison auch abgesehen von diesem Irrtum bestenfalls durchwachsen. Ein Volltreffer ist nur Bernardo, eine gute Ergänzung Bero. Paciencia war m. E. in den Spielen, in denen er gespielt hat, auch eine Ergänzung. Warum er derzeit völlig aussortiert ist? Keine Ahnung, muss was Internes sein, an seiner Leistung auf dem Platz kann es nicht liegen.
Alle anderen Neuzugänge sind bestenfalls Mitläufer, und das ist einfach nicht genug, wenn man als kleiner Verein überleben will. Da Fabian im Sommer wohl nicht beteiligt war, muss sich diese schwache Kaderplanung Lettau zurechnen lassen. Auch wenn da sicher die Wünsche des Trainers berücksichtigt wurden, wäre es am Kaderplaner gewesen, auch Eventualitäten zu berücksichtigen und eine Mannschaft zusammenzustellen, die auch zu anderen taktischen Varianten passt.
Das Versäumnis, im Winter vor allem im Angriff nachzulegen, geht aber auf beider Kappen.
|
VfL Bochum: Profis fassungslos - "Wir kriegen wieder so ein Eier-Tor" |
Schon etwas absurd, dass Hofmann sich über ein "Eier-Tor" beschwert. Vielleicht sollte er zur Abwechslung mal ein solches schießen?!
Mit einem Gegentor auswärts muss man immer rechnen und könnte man leben - wenn die eigenen Stürmer denn auch mal treffen würden. Da sollte insbesondere Hofmann eher mal zur Selbstkritik ansetzen!
|
VfL Bochum: Sportchef mit klaren Worten - "So selbstkritisch müssen wir leider sein..." |
Ich sehe es wie Freddie. Dieser Abstieg, wenn es denn soweit kommen sollte, hat zwei Väter: Lettau und Fabian. Spätestens zur Winterpause hätte man erkennen müssen, dass die Besetzung im Sturm nicht die Qualität hat, die man in der Bundesliga braucht. Das ist durch eine starke Hinrunde von Asano vielleicht überdeckt worden.
Aber nachdem Hofmann von Ostern bis Weihnachten nicht ein einziges Tor erzielt hatte, hätte man reagieren und in der Winterpause nachlegen müssen, statt dessen Vertrag noch zu verlängern. Unverständlich für mich auch, dass Paciencia, der als einziger bei seinen Auftritten mit Abstrichen überzeugt hat, gar nicht mehr spielt.
Was ich auch nicht verstehe: wenn ein IT-System komplett abstürzt, versucht man oft, es auf die letzte funktionierende Konfiguration zurückzusetzen.
Das wäre auf den VfL bezogen die Aufstellung gegen die Bayern. Sprich: Ordets in die Innenverteidigung, Gamboa oder Oermann auf die rechte Abwehrseite, Masovic ins defensive Mittelfeld vor die Abwehr ziehen.
Stattdessen spielt Passlack, der für mich gar nicht in die Mannschaft gehört, Masovic bringt Unruhe in die Innenverteidigung, Ordets und Gamboa spielen gar keine Rolle mehr.
Die einzige Hoffnung könnte sein, dass zum einen Köln vermutlich nicht mehr rankommen wird und zum anderen Düsseldorf vielleicht zu früh in der Saison in Topform ist.
Daher wäre meine Idee für den Klassenerhalt: wenn es gegen Hoffenheim und Union nicht mindestens 4 Punkte und damit eine realistische Chance auf Platz 15 gibt, alles auf die Relegation zu setzen.
Sprich: das Spiel gegen Leverkusen abzuschenken, alle, die noch eine Sperre bekommen könnten, sich die für Leverkusen oder Bremen abholen zu lassen, vielleicht Schlüsselspielern wie Stöger, Asano, Toto mal eine Pause zu gönnen, damit die in der Relegation in Form und keinesfalls verletzt sind. Das könnte der letzte Strohhalm sein. Und zu hoffen, dass Düsseldorf das Pulver zu früh verschießt. Oder vielleicht noch Zweiter wird und St. Pauli nach einem lange nicht erwarteten Sturz auf Platz 3 so deprimiert ist, dass die sich nicht mehr viel zutrauen.
Aber selbst bei einem glücklichen Klassenerhalt: diese Saison muss gründlich aufgearbeitet werden und auch zu Konsequenzen führen. Denn die Tendenz geht klar nach unten, und wenn im Sommer nicht gut gearbeitet wird, wäre auch ein Klassenerhalt nach aktuellem Eindruck nur ein Aufschieben des Abstiegs um ein Jahr.
|