Bei dem seiner Zeit hirnlosen Anschlag einen russisch stämmigen Italieners der nicht einmal aus Münster kam, fand der Wurf vor dem Spiel im alten Spielertunnel der Bremer Brücke statt. Dabei wurden 35 Personen zum Teil wirklich schwer verletzt. Unter den Verletzten waren Zuschauer, Ordner und Polizisten. Beide Vereine einigten sich damals darauf, trotzdem das Spiel durchzuführen. Osnabrück gewann das Spiel dann 1:0 und so wurde es auch gewertet. Eine Spruchkammersitzung brauchte danach nicht stattfinden, weil der Vorfall vor dem Spiel stattfand und das Spiel den Regeln gerecht, zwar unter erschwerten Bedingungen durchgeführt wurde. Der Verein Preußen Münster wurde zu einer sehr hohen Geldstrafe vom DFB verurteilt und es wurden auch noch besondere Auflagen dem Verein erteilt. Der Täter bekam 5 Jahre Haft und wurde nach der Verbüßung direkt nach Italien abgeschoben. All diese getroffenen Maßnahmen und Verurteilungen finden mein uneingeschränktes Verständnis und meine uneingeschränkte Zustimmung. Der Vorfall von gestern liegt ein wenig anders. Das Spiel bewegte sich auf seine Endphase hin, als beim Spielstand von 1:1 der Böller gezündet wurde. Da bei diesem Vorfall zwei Spieler verletzt wurden, musste der Schiedsrichter die Partie abbrechen. Zwar hätten sich beide Teams womöglich auf eine Fortsetzung einigen können, aber wirklich zumuten konnte man dieses Preußen Münster jedenfalls nicht. Reviersport hat hier drei Beispiele aufgezählt, wo das Sportgericht bei Spielabbruch durch einen von Fans äußerlich herbeigeführten Ereignis jeweils dem Gegner die Wertung des Spiels zugesprochen hat. Alle Fälle waren in ihren Grundzügen ähnlich gelagert.

Bei allem Verständnis für ein Wiederholungsspiel aus Essener Sicht, hier zu spekulieren ob Spieler und Trainer das Knalltrauma lediglich simulieren entbehrt dann wiederum jeglichen Verständnis von meiner Seite. Bereits im Stadion haben der Mannschaftsarzt und ein Essener Notarzt zumindest bei zwei Spielern eine Spielunfähigkeit festgestellt. Wenn man vielleicht noch beim Mannschaftsarzt unterschwellig eine nicht neutralen Diagnose unterstellen könnte, sieht das bei einem neutralen Notarzt dann doch ein wenig anders aus. Nach der Rückkehr nach Münster wurden die drei Personen dann wohl nochmals von einem Facharzt untersucht, der die gleiche Diagnose ausgestellt hat. Jetzt wird hier an verschiedenen Bildern von Einigen nun vermutet, dass man sich nur lachend die Ohren zugehalten hätte und es doch alles womöglich gar nicht so schlimm sei. Da frage ich mich allen Ernstes, ob es bei solchen Aussagen einem noch richtig im Kopf geht. Drei Ärzte stellen Beeinträchtigungen fest, unabhängig voneinander. Ich glaube das sollte als Beweis ausreichen, dass hier drei Menschen einen körperlichen Schaden durch einen Dritten erlitten haben. Da gibt es überhaupt keinen Spielraum für eine Diskussion. Man kann gerne über ein mögliches Urteil des Sportgerichtes diskutieren. Ob nun ein Wiederholungsspiel oder eine Wertung pro Preußen Münster gerechtfertigt ist, darüber kann man sprechen. Aber darüber zu sinnieren ob der Verein Preußen Münster hier schon Vorarbeit hinsichtlich einer Beurteilung durch das Sportgericht leistet, entbehrt für mich hier jeglicher Grundlage. Egal was es für ein Urteil geben wird, als echter Essener Fan sollte man zu dem Scheiß stehen, den ein unechter Fan fabriziert hat. Jegliche unterschwelligen Vorwürfen an den sportlichen Gegner sollte man einfach mal unterlassen.

Was gibt es darüber nachzudenken? Natürlich ist der Böller detoniert. "Eine Detonation ist eine Explosion, bei der die Ausbreitung der chemischen Reaktion im Sprengstoff mit einer Stoßwelle gekoppelt ist. Im Gegensatz zu einer Deflagration, also dem im Vergleich zur Schallgeschwindigkeit langsamen Abbrand des Sprengstoffs, gibt es bei der Detonation auch ohne Verdämmung einen Knall." Das ist die Definition was Detonation oder auch detonieren bedeutet. Ich wünsche allen Geschädigten erst einmal auf diese Wege gute Besserung.

Das ist eine unerwartete Wendung. Angeblich sei der Werfer doch durch die Fans von RWE ausgemacht und der Polizei übergeben worden.

Klaus Thaler, es sind sicherlich Szenarien, die möglich werden könnten. Nur es gibt dabei auch ein Aber. Das Spiel ist nicht zu Ende gespielt worden. Darf es dann tatsächlich auch mit dem Spielstand von 1:1 gewertet werden? Das halte ich für arg zweifelhaft. Ein Fortsetzung der letzten rund 15 Spielminuten mit den gleichen Spielern durchzuführen, die beim Abbruch auf dem Platz standen? Auch sehr zweifelhaft. Zum einen muss dazu erst einmal ein Spieltermin gefunden werden. In der Zwischenzeit könnten sich aber sowohl Essener als auch Münsteraner Spieler im Training oder bei einem anderen Spiel verletzten. Wie soll dann die restliche Zeit nachgeholt werden? Für mich verbleiben deshalb nur zwei Möglichkeiten. Zum einen es gibt eine Neuansetzung und zum anderen das Spiel wird für Münster gewertet. Jetzt hilft neben den Verbandsstatuten auch ein Blick in bereits gefällte Urteile. Das DFB Pokalspiel Osnabrück gegen Leipzig wurde beim Stand von 1:0 abgebrochen, weil der Schiedsrichter von einem Feuerzeug das aus dem Osnabrücker Block geworfen wurde, am Kopf getroffen. Die Spielwertung wurde vor der Spruchkammer mit 2:0 für Leipzig festgelegt. Und beim Spiel 2011 von St. Pauli gegen Schalke wurde der Linienrichter von einem vollen Bierbecher im Nacken getroffen. Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es zwar schon 0:2 für Schalke, trotzdem wurde die Spielwertung wie nach den Regularien vorgesehen auch mit 2:0 für Schalke gewertet. Das wäre auch bei einem anderen Spielstand so vorgenommen worden. Da es diese zwei Präzedenzfälle schon gibt, kann und darf es hier auch nur ein einziges Urteil geben. Das Spiel muss eigentlich für Münster gewertet werden. Auch ich hätte lieber eine sportliche Entscheidung gehabt. Natürlich spielt bei mir auch ein eher Preußen affines Urteil eine nicht ganz unwichtige Rolle. Zudem steht es für mich außer Frage, dass sich die Essener Fans eher ein Wiederholungsspiel wünschen würden. Deine Angst kann ich dir aber nehmen was eine mögliche Folgewirkung bei einem Urteil pro Münster betrifft. Eben nur durch ein hartes Urteil sind solche Spielmanipulationen nicht gegeben. Ein Spielabbruch auf Grund äußerer Gewalteinwirkung durch einen Böller würde immer dem Verein zugerechnet werden, aus dessen Fanlager der Werfer käme. Da im Regelfall die Fans in den Stadien räumlich getrennt sind macht es nicht wirklich einen Sinn, seinen eigenen Verein durch einen solchen Wurf zu schädigen. Denn mit einer Wertung für die gegnerische Mannschaft schafft man Klarheit, wie zukünftig verfahren wird. Kämpfen zwei Vereine um die sportliche Vormachtstellung, bringt eine solche negative Beeinflussung eben keinen Vorteil. Worin sollte der Sinn einer Manipulation denn liegen, wenn das Spiel im Nachhinein für den Gegner gewertet wird.

Ich habe gerade die Sendung von Arndt Zeigler, Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs, gesehen. Es war klar das der Abbruch des Spiel zum Thema werden musste. Selbst der Kameramann zuckte bei der Detonation des Böllers zusammen und das Bild wackelte für einen Moment. Ich glaube das so eine Aufnahme mehr sagt als alle Worte. Wie dieses Spiel nun gewertet werden wird, man wird es in der nächsten Woche erfahren. Das zwei potentielle Einwechselspieler nicht mehr dem SCP zur Verfügung standen, hat letztendlich zum Spielabbruch geführt. Der Schiedsrichter musste die Partie deshalb zwangsläufig beenden. Wie hätte denn weiter gespielt werden sollen? Während eines Spiels in meiner aktiven sportlichen Laufbahn musste ich einmal ebenfalls einen sehr schlimmen Vorgang erleben. Parallel zum Spielfeld verlief eine vielbefahren Hauptstraße. Die Frau und die Schwiegermutter eines Spielers der gegnerischen Mannschaft gingen mit einem Kinderwagen auf dem Gehweg hinter dem Ballfangzaun Spazieren, als ein Autofahrer die Kontrolle verlor und in die beiden Frauen hineinfuhr. Beide Frauen wurden dabei schwer verletzt. Es waren genauso wie heute etwa noch 15 Minuten Spielzeit auf der Uhr. Das Spiel war auch für eine ganze Weile unterbrochen. Aber im Gegensatz zu heute mussten wir damals das Spiel zu Ende bestreiten. Alle Spieler auf dem Platz standen unter Schock und es wollte auch keiner wirklich mehr weiter spielen. Da hätte ich es mir wirklich gewünscht, das der Schiedsrichter abgebrochen hätte. Das Argument mit der Angst vor weiteren Attacken sollte man nicht einfach nur belächeln. Angst und auch Schock können lähmend wirken. Ich kann es mir beileibe nicht vorstellen, dass echte Essener Fans womöglich unter solchen Umständen weiter spielen und vielleicht sogar noch einen Sieg feiern möchten. Wenn ein vermeintlicher Preußenfan solch eine Aktion getätigt hätte, würde ich ebenfalls einen Abbruch des Spiels befürworten. Derjenige der den Böller geworfen hatte ist zumindest mit der Billigung einer Schädigung von Menschen mit dem Böller ins Stadion gegangen. Dafür muss er zur Verantwortung gezogen werden. Ob RWE hier ein Verschulden trifft, muss das Sportgericht entscheiden. Wird ein Mangel des Ordnungsdienstes festgestellt, könnte dieser Mangel ebenfalls RWE als Ausrichter angelastet werden. Auch wenn sportlich ein Wiederholungsspiel dem Sport am meisten zu Gute käme, halte ich es persönlich aber nicht für richtig. Klar kann man mir jetzt die Preußenbrille unterstellen, ich würde es sogar verstehen. Aber um solchen Unsinn mit Böllern Einhalt gebieten zu können, wäre ein wegweisendes Urteil nicht unbedeutend. Denn nur mit mahnenden Worten und ein Griff in die Geldbeutel der Vereine ist es nicht mehr getan. Auf solche Idioten wirkt das nicht abschreckend. Durch einen möglichen Punktverlust werden auch die Vereine sensibler, strenger gegen bestimmte Personen vorzugehen. Es ist doch nicht so, dass ein gewisses gewalttätiges Klientel nicht bekannt ist. Denn nur zu oft wird von Seiten der Clubs der Schwanz eingekniffen, weil man Angst vor einem Stimmungsverlust hat. Aber mit einem entsprechenden Urteil hat man einen Ansatzpunkt, um einen Selbstreinigungsprozess innerhalb bestimmter Gruppierungen in Gang zu setzen. Wie man bereits heute im Stadion vernommen hatte, haben ja Essener Fans schon entsprechend reagiert und den vermeintlichen Täter der Polizei bekannt gemacht. Ich finde das gut so.

Ein interessantes und sehr intensives Spiel hat heute durch einen unschönen Vorgang ein unwürdiges Ende genommen. Ich war selbst im Stadion. Wenn man den Knall auf die Entfernung von rund 120 Metern so laut vernommen hat wie ich es im Gästeblock getan habe, dann muss es gerade dem Spieler Marvin Thiel noch mehr akustisch getroffen haben. Wenn ich dann einen solchen geistigen Müll wie von nada lese, kommt mir einfach nur die Galle hoch. Das Knalltrauma bei Marvin Thiel wurde von zwei Ärzten festgestellt. Zum einen war der Mannschaftsarzt der Preußen, Dr. Müller-Rensmann und ein neutraler Arzt zur gleichen Diagnose gekommen. Dies betraf auch die Bewertung zum Spieler Jannik Borgmann. Beide Spieler seien nicht mehr spielfähig gewesen. Hier von Seiten von nada zu unterstellen es handle sich um Schauspielerei, ist an Widerwärtigkeit einfach nicht mehr zu überbieten. Nada sollte mal bei dem Extorhüter Georg Koch nachfragen, der noch heute unter einem durch einen Böller verursachten Knalltrauma leidet.

@Red Lumpi das erste Fahrradparkhaus in Münster ist mittlerweile 20 Jahre alt. Da hatten die "Ökofaschisten" wie du sie nennst, in der Stadt noch nichts zu sagen. Das Parkhaus wurde errichtet, um dem Chaos wild abgestellter Räder vor dem Hauptbahnhof Herr zu werden. Ich weiß wie Auswärtige über diesen massiven Anteil von Fahrradfahrern in der Stadt denken und wie sie reagieren. Da sich die Radler viele Dinge im Verkehr einfach rausnehmen, kommt es trotz guter Infrastruktur für Fahrräder zu heiklen Situationen. Ich bin selbst mal Autofahrer, mal Radfahrer und auch Fußgänger. Das Beste man verhält sich in allen Verkehrslagen immer so, wie es sein sollte. Das gelingt aber leider nicht immer. In Münster brauchst du an gewissen Stellen als Autofahrer Augen rund um den Kopf, weil sich die Radfahrer überall durchmogeln und teilweise auch die Vorfahrt als der eigentlich schwächere erzwingen. Darüber habe ich mich auch immer wieder aufgeregt. Aber wer einmal den Verkehr in Denpasar auf Bali erlebt hat, der wird dann hinsichtlich der Situation in Münster ruhiger. @Anton Leopold es ist genau wie du es sagst. Durch E-Bikes und Pedelecs steigen auch in bergigen oder hügeligen Regionen immer mehr Menschen auf das Rad um. Wenn man sich anschaut wie viele Ältere Menschen hier wieder Rad fahren, dann liegt das auch an den E-Bikes. Nur sollten sie bitte schön immer einen Helm dabei tragen. Die Dingen laufen bis zu 25 km/h, da habe ich selbst mit dem Rennrad manchmal richtig Mühe ranzufahren und sie zu überholen. Und dann sehe ich häufig, dass diese Rentner keinen Helm tragen.

Carlos, der Eingangspost bezog sich auf die verbleibenden Spiele nach der Beendigung gegen Münster. Stand heute Abend haben Essen und Münster jeweils 22 Partien gespielt. Morgen findet für beide die 23. und eine Woche später gegeneinander die 24. Partie statt. Bei insgesamt 38 Spieltagen bleiben nach Adam Riese noch 14 Spiele. Jednajdna hatte von einem möglichen Aufstieg nach einem Sieg gegen Münster gesprochen.

@Red white snake Mit dem Beklauen ist was dran. Egal wie du dein Rad abschließt, manche kommen tatsächlich mit dem Bolzenschneider an. Aber es gibt demnächst die dritte Radstation in der Stadt. Dort stehen die Räder sehr sicher eingestellt. Alleine das größte Fahrradparkhaus Deutschland hat am Hauptbahnhof in Münster 3300 Plätze. Demnächst eröffnet am Hauptbahnhof ein zweites Parkhaus für Räder mit 2100 Plätzen. Das dritte ist in der Innenstadt gelegen. Und selbst unter den Arkaden gibt es eine Anlage mit 250 Plätzen.