Björn hat absolut Recht: RWE hätte gewinnen müssen, und zwar auch ohne den geschenkten Elfmeter. Ennali und Young hatten je eine hundertprozentige Torchance, Ennali eine weitere sehr gute. Was mir aufgefallen ist: Ich habe dieses Spiel erst heute morgen als Aufzeichnung gesehen, weil ich gestern den ganzen Tag gearbeitet habe. Währenddessen schaute ich gelegentlich in den Chat. Nach dem zu urteilen, was einige der (angeblich) Unsrigen so geschrieben haben, hatte ich ein Spiel mit drückender Überlegenheit Verls erwartet. So war es dann überhaupt nicht. Ich will namentlich keinen erwähnen, aber man muss sich die Frage stellen, was das Gemecker soll. Jeder ist hier für sich selbst verantwortlich und jeder darf (noch) freimütig seine Meinung sagen. Widerspruch ist aber angesagt. Vielleicht sollten einige mal das Spiel ohne Ton schauen und nur auf das achten, was sie sehen. Verl hatte bis auf den Einwurf, der zum Tor führte, keine echte Torchance. Dies lag daran, weil sie im Grunde drei einstudierte Spielzüge haben, bei dem der Ball in einer Zone vor dem Tor landet, die man mit heutigen Mitteln per Videoanalyse bestimmen kann. Ich gehe ganz stark davon aus, dass unserem Analyseteam das aufgefallen ist, denn unsere Spieler standen immer genau dort wo der Ball landete. Aus diesem Grund blieb das gefällige Ballbesitzspiel der Verler im Mittelfeld ungefährlich. Ich sehe in unserem Auftritt eine sowohl strategisch und taktisch gute Leistung. Um es mit einem Gleichnis auszudrücken: Wenn man auf den Großglockner will, kann man den Normalweg gehen (zäh und mit Wartezeiten verbunden), den Stüdelgrat erklettern (anstrengender, schneller, gefährlicher, spannender) oder die Pallavicini-Rinne hochsteigen (auch für gute Bergsteiger wegen der Steinschlaggefahr lebensgefährlich) - ein kluger Mensch wählt den Weg, den er beherrschen kann, denn man muss nach dem Gipfelsturm auch heil nach Hause kommen. Dabrowski wählt m. E. den richtigen Weg, der zwar nicht immer schön anzuschauen aber erfolgreich ist. Er hat aus den ersten 6 Spielen gelernt, dass jeder Fehler zum Tor führen kann und es sehr schwierig ist, nach einem Rückstand noch zu gewinnen. Folglich muss hinten die Null stehen und die Trümpfe vorne müssen stechen. Wie wäre das Spiel verlaufen, wenn Ennali früh seinen Konter mit einem Tor abgeschlossen hätte? Verl hätte mehr Risiken eingehen müssen, was uns entgegengekommen wäre. Vielleicht haben es einige noch nicht verstanden: Es geht um die frühzeitige Sicherung des Klassenerhalts, damit wir eine leistungsfähige Mannschaft für die nächste Saison bekommen können. Patkovic verlässt uns, was schwerer wiegt als jede Verletzung von Götze, Eisfeld oder Engelmann. Dafür braucht man jeden Punkt und schadet jede Niederlage. Ballbesitz und Spielkontrolle heißen in der 3. Liga nicht viel. Auch dort zählen nämlich die Tore. Die Chancen waren vorhanden. Vielleicht sollte Ennali hier mehr trainieren. Bisher läuft es so: Er hat eine Idee, schaut auf den Ball und schießt der Idee entsprechend. Ein guter Torwart wie Thiede durchschaut das. Kopf oben lassen und beobachten, was der Keeper macht - so machen es die Großen. Will er in die Bundesliga, muss er das verbessern. Young muss lernen, dass der einfache Ball oft gefährlicher ist als der Lupfer für die Galerie. 24 Punkte nach Abschluss der Hinrunde können sich sehen lassen. Journalisten aus dem Hause Funke oder liga3online haben mehr erwartet, Realisten finden den RWE genau dort, wo sie ihn erwartet haben. Mit Götzes Rückkehr dürfte spielerisch mehr gehen, mit Wiegels Rückkehr kommt über rechts derselbe Druck wie über links. Nicht verzagen, konzentriert bleiben, konstant punkten und gute Transfers vorbereiten – das wünsche ich mir.

Niemand spricht über Geld. Klar. Dennoch hat Ron andere, gut nachvollziehbare Gründe für seinen Wechsel angegeben. Er wollte vor Zuschauern spielen. Er mag die Kulisse. Er passt gut zur Hafenstraße. Das Narrativ vom Ausbildungsverein Verl, der die Bezirksligaspieler entdeckt und groß rausbringt, taugt gut zur Selbstbeweihräucherung und präsentiert nach außen auch deutlich mehr Coolness als die Wahrheit. Beckhoff. Mehr nicht. Ich rechne allerdings nicht mit einem Punktgewinn.

Verl muss man ertragen.

Niemand, weder die Spieler noch der Trainer unterschätzen die starke Verler Mannschaft. Auch wir Fans nicht, sahen wir gegen die doch immer nicht so gut aus. Ich kann mich noch gut an ein Flutlichtspiel an einem Freitagaben im Dezember 1994 erinnern, das wir sehr knapp gewonnen haben (glaube ich). Auch das 1:4 aus 2019 ist leider unvergessen. Das wird eine ganz knappe Kiste.

Ein Muskelfaserriss bedeutet 4 Wochen Pause. Zwei Wochen sind rum, also müssen es noch zwei weitere Wochen werden. Vielleicht kann Eisfeld, der die Position auch spielen kann, eine komplette Halbzeit in Verl schaffen. Eisfeld machte am Samstag einen sehr guten Eindruck.

Es wäre schön, Engelmann langfristig an RWE zu binden.

Liebe Moderation, leider kann man nur die Beiträge bis #20 lesen. Sportliche Grüße Update: Ah, jetzt geht es doch! Viel Erfolg bei der Behebung der IT-Probleme. Es wäre schade, wenn es hier nicht weiterginge. Zuletzt modifiziert von Anton Leopold am 15.01.2023 - 18:16:41

Liebe Redaktion,\r\nist das Absicht oder liegt es in einer noch nicht behobenen technischen Störung begründet, dass man die Themen, die hier im Forum aufgemacht werden, nicht kommentieren kann? Es erscheint die Meldung \"Thema geschlossen\", auch wenn nur einer einen Beitrag gepostet hat.

Patkovics Wechsel ist der erste Dämpfer für uns seit Jahren. Wie wird Markus Uhlig diese Lücke, die eher ein kleiner Canyon ist, schließen?

Unentschieden wäre noch besser für uns gewesen.