Ich vertrete die Ansicht, dass der BVB im Sommer 2023 die Verträge von Reus und Hummels auslaufen lässt. Erstens entsteht eine neue Hierarchie, die ich für dringend erforderlich halte, zweitens wird ein hohes Budget frei, das für Neuzugänge eingesetzt werden kann. Bellingham ist wohl nicht zu halten. Entscheidend wird sein, dass der BVB die Einnahmen aus dem Transfer und die gesparten Gehälter von Reus und Hummels sehr gut einsetzt. Eine Riesenchance, aber auch ein Risiko. Einige Korsettstangen sind da. Kobel,Süle,Schlotterbeck, Brand, Dahoud, Öczan. Die Situation ist günstig für den BVB, Herr Kehl muss liefern.

Ich finde, dass der BVB einen sehr guten Kader hat. Es fehlt an Disziplin und Ordnung, jeder macht, was er will. Hummels rückt trotz seiner Tempodefizite ständig zu früh raus und kommt nicht hinterher. Bellingham? Welche Rolle hat er? Er spielt alles und nichts. Sein Einsatz ist vorbildlich, seine Passquote unterirdisch. Ich würde die Innenverteidigung dauerhaft mit Süle/Schlotterbeck besetzen. Das ist die Zukunft, sie müssen ein unschlagbares Team werden. Bei Hummels klaffen Anspruch und Leistungsvermögen krass auseinander. Es fehlt an Hierarchie in der Mannschaft, einigen Spielern an Selbstvertrauen, sie bleiben deutlich unter den Möglichkeiten (Hazard, Ademyi, Malen). Ich mag Edin Terzić, aber das alles sind Fragen an den Trainer. Ein Trainer in der Bundesliga kann wahrscheinlich nicht immer ein netter Kerl sein, harte Entscheidungen gehören zum Erfolg.

Versuche es mal mit einer sachlichen Betrachtung, die Sprüche wie „Terzic muss weg“ sind lächerlich und können von jeder Oma kommen, die Fußball mit Boule verwechselt. Malen und Adeyemi stechen nicht, da sie kaum Torgefahr in ihr Spiel bringen können. Vllt. wäre es einen Versuch wert, Hazard links in die Viererkette (auch wegen der Schnelligkeit) und Guerreiro weiter vorne im Mittelfeld, wegen Spielmacher- und Torqualitäten. Größtes Thema für mich die Präzision. Beispiel 1. Halbzeit Bellinghams schlechter Pass auf Moukoko, war eine erstklassige Chance, wenn er präziser spielt. Bellingham spielt sehr viel Fehlpässe. Ich würde als Trainer einfach mal anordnen, "in den ersten 15. Minuten will ich keine Ecke des Gegners sehen. Kobel, ansonsten erstklassig muss an der Strafraumbeherrschung arbeiten. Die Größe und das Talent hat er.

Nein, nicht Union spielte stark, sondern der BVB wirklich schwach. In der 1. Halbzeit spielten 4 Spieler (Schlotterbeck, Hummels, Süle, Can) nur quer und zurück. Das hatte mit einem Fußballspiel nichts zu tun. Jeder Ball, der ansatzweise Mal vertikal gespielt wird, landet postwendend wieder in der eigenen Hälfte. Das ist Alibifußball in Reinkultur. Mein Vorschlag: Endlich mit Süle/Schlotterbeck spielen, Hummels als Backup. Hazard recht in der Viererkette. Hat er links schon in der Nationalmannschaft gespielt. Ein klares 4:2:3:1. Spielmacher Brand, Backup Reus. Der Trainer sollte jetzt klar sein, konsequent die Mannschaft finden, die zusammenwächst. Gestern das war vercoacht. Was sollten die bedauernswerten Moukoko und Adeyemie gegen 6 Berliner machen. Sorry aber man es auch einmal deutlich sagen, Dortmund spielte im Stile einer Altherrenmannschaft.

Come down to earth Jürgen Klopp. Irgenwas steigt Klopp zu Kopf, möglicherweise das viele Geld. Hat für 3 Mio € ein Haus in Malle gekauft, dass aber noch für 3 Mio modernisiert werden muss. Didi war der 10 Mal bessere Spieler als Klopp und ihm keine Ahnung zu bescheinigen klingt sehr arrogant. Mir gefällt Klopp heute nicht mehr. Sehr von oben herab, ungeduldig, herablassend. Ich fürchte, er kann die nötige Demut auf seinem Gipfel nicht mehr aufbringen. Das ist menschlich, im Fußball bedeutet es dein Ende.

In der gesamten 1. Halbzeit fehlte ein Mann im Mittelfeld, sodass z.B. Frimbong viel zu viel Raum hatte. Das muss ein Trainer sehen. In der Halbzeit änderte er es, das Spiel war bereits verloren. Schalke muss kompakt spielen, sonst wird es nie was mit dem Klassenerhalt. Das System mit Terrodde + Polter ist krachend gescheitert. 6 Punkte sind verloren. Die Mannschaft strahlt kein Selbstvertrauen, keine Galligkeit aus. Das ist Trainersache. Nach Hoffenheim sind wir schlauer.

Die Schlagzeile "Lockerer Sieg" finde ich unpassend, denn der BVB musste arbeiten für den Sieg. Insbesondere der Wille zur Defensive war deutlich verbessert zum Köln Spiel. Potenzial zu Steigerung sehe ich bei den Innenverteidigern, bei Emre Can, Moukokos Leistung gibt Hoffnung, Malen sollte mannschaftsdienlicher spielen. Meyers Leistung fand ich erstaunlich.

Natürlich ist der Überfall auf das Schärfste zu verurteilen. Wertsachen von 700.000 € im Haus zu haben, wenn es stimmt, ist grob fahrlässig. Selbst als Fußballfan seit frühester Kindheit, ich liebe Fußball, verliere ich langsam die Lust an dem Sport. In Deutschland fürchten Menschen, dass sie im Winter die Heizung unter 20 Grad stellen müssen, und der Kerl hat mal eben Wertsachen von 700.000 € im Safe. Krank, einfach nur krank. Ohje, jetzt habe ich eine Neiddebatte entzündet. (frei nach Uki Hoeness).

Götze in der Hauptrolle? Verstehe ich nicht. Er schoss das 1:0. Danach führte Werder 2:1. Götze war in der 2. Halbzeit so gut wie nicht mehr zu sehen, außer mit einigen Pässen über 4–8 Meter. Wieso spielte er die Hauptrolle. Ich bitte den Redakteur um Erklärung.

Diesmal hat sich Edin T. vercoacht. Werder hatte die Dominanz dank Übergewicht im Mittelfeld. Ein 3:5:3 spätestens zur Halbzeit hätte das Spiel gedreht. Vorne mit Moukoko/Modeste (beide laufen an; Reus/Brand/Gittens können das Anlaufen nicht) ; dichtes Mittelfeld. Wolf od. Meinier, Öczan, Bellingham, Guerueiro, Hazard; hinten Süle/HUmmels/Schlotterbeck. Eines hat die Vergangeneheit gezeigt: Mit Reus und Brand hat der Gegner leichtes Spiel im Aufbau. Das Spiel hat mich an Liverpool erinnert, als der BVB keinen Angriff mehr verhindern konnte. Die Tore fielen spät , aber zwangsläufig.