Ich hoffe, Terzic findet den Mut, eine Mannschaft ohne Reus und Hummels aufzustellen. Ich weiß, dass ich Widerspruch provoziere, bin aber fest davon überzeugt, dass sie zurzeit das BVB zu stark prägen. Mit ihnen kommt der BVB nicht weiter, auch wenn ihre individuellen Leistungen zuletzt gut waren. Das BVB muss schneller und athletischer werden (dazu gehört insbesondere auch Schnelligkeit und Zweikampfverhalten in wichtigen Szenen. Bayern war in dieser Hinsicht meilenweit überlegen). Ich weiß, sie sind verdiente Spieler, die immer noch ihre Leistung bringen. Den erforderlichen nächsten Schritt können sie aber nicht mehr gehen.

Es passt nicht zu 100 % hier her, aber ich möchte es einfach loswerden. Ich finde, dass der BVB Trainer wieder in eine alte Falle geraten ist. Wenn er Reus und Brandt aufstellt, kann das nicht funktionieren. Marco Reus war sicher nicht der schwächste Spieler gegen Bayern. Aber er prägt das Spiel in eine Richtung, bei der der Mittelstürmer nur schlecht aussehen kann. Füllkrug braucht Futter, Haller auch, beide sind Strafraumspieler mit gutem Abschluss. Sie erhalten dieses Futter nicht weil, Marco Reus immer flach in Richtung Tor kombinieren will. So lahmt das Spiel nach vorne und, fast noch schlimmer, nach hinten wird man anfällig. Ich verstehe nicht, dass er es nicht erkennt. Wenn er Reus bringt, muss er 3:5:2 spielen, mit 2 flinken Stürmern, die die Innenverteidiger zum Rennen bringen. Ich würde so spielen, im Mittelfeld sogar ohne Reus, von rechts Sabitzer-Brandt-Nmecha-Adeyemi-Bensabini (Gute Fußballer und schnell). Vorne Malen und Moukoko, hinten von Rechts: Süle-Can-Schlotterbeck. Reus und Hummels prägen das Spiel, ein großer Rückschritt.

Man muss es leider deutlich sagen: Der BVB hatte für das Spiel keine Idee. Es war auch eine Niederlage des Trainers Terzic gegen Tuchel. Das Rezept, um Bayern zu schlagen ist seit Jahren bekannt. Du musst das Spiel verdichten in dem Raum, der jeweils ca. 30 Meter von den Toren entfernt liegt. In diesem Raum muss man sie bekämpfen, was möglich ist, weil die Räume eng sind. Gibst du Weltklassespielern wie Coman und Sane Raum, sind sie nicht zu verteidigen. Der Torwart muss extrem mitspielen 2. Du musst die beiden Innenverteidiger ans Laufen bringen. Meiner Meinung nach ist dafür eine Grundformation 3:5:2 geeignet. 3. Sie sind bei Ecken sehr gefährlich. 4. Es braucht gute Fußballer auf dem Platz, um ihrer überragenden spielerischen Klasse etwas entgegenzusetzen. D. h. du brauchst kopfballstarke Spieler neben Hummels und Schlotterbeck, gute Fußballer im Mittelfeld und 2 bewegliche Stürmer. Wenn man das zugrunde legt, hat Terzic völlig falsch aufgestellt.

Chapeau Monsieur Geraedts!

Geraedts hat Ordnung und Disziplin hereingebracht. Die Mannschaft hat gut gekämpft. Dass im heutigen Fußball Spiele nicht selten durch angeschossene Hand entschieden werden, ärgert mich persönlich, scheint aber wohl der aktuelle Standard zu sein. Freue mich jetzt wieder auf die Spiele. In Nürnberg ist etwas drin!

Wir haben einen anderen Spirit gesehen, als in den Spielen vorher. Wenn sie das beibehalten, ist mit nicht bange.

Sehr glücklich fand ich den Sieg nicht. Die Treffer von Hannover fielen doch eher unglücklich für Schalke, während sie 3 Tore gut herausspielten bzw. beim 3. Treffer gut verteidigten. Ich habe auch kein 5:3:2 gesehen, sondern ein 4:4:2. Möglicherweise schreibt bei Reviersport schon KI die Berichte.

Hechelmanns Transfer-Bilanz ist wirklich desaströs. Wenn er selbst Probleme hat, die Spieler zu beurteilen, muss er fachkundigen Rat einholen, der im Umfeld von Schalke ganz sicher vorhanden ist. So einfach ist es in der Position nicht, dass man Fehler zugibt und darauf verweist, dass jeder Fehler macht. Dennoch hilft jetzt nur Ruhe, denn das einzige was zählt, ist im Moment Punkte zu holen. Ich fürchte, der neue Kaderplaner zählt zur gleichen Kategorie wie Hechelmann, „selbst nicht viel Ahnung, anhängig von Agenturen". Der Trainer sollte bei jedem Transfer das letzte Wort haben, so kann man weitere Flops verhindern.

Das ist ein Naturgesetz: „Der falsche Mann sucht den falschen Mann aus.“ Ich bin sehr skeptisch. Heckelmanns Transferbilanz ist mit der Note 6 zu bewerten, Baumgartl, Seguin, Tempelmann, Schallenberg und Kalas sind samt und sonders Fehleinkäufe. Murkin und Kabadayi haben zumindest die körperlichen und spielerischen Voraussetzungen, der Mannschaft irgendwann zu helfen. Zurzeit tun sie es noch nicht. Ich glaube, dass er wie Heckelmnann eine Fehlbesetzung ist, hoffe allerdings sehr, dass ich mich irre.

Wenn man die Besetzung der Scouting anschaut, stellt man fest, dass großer Wert auf ein Studium der Sportwissenschaft etc. etc. gelegt wird. Theoretisch gute Voraussetzungen. Die sind jedoch beim Scouting unwichtig! Es gibt Fußballer, vor allem ehemalige, die einen Spieler sehr schnell einordnen können, mit Stärken und Schwächen. Je mehr das Scouting „akademisiert“ wird, umso so geringer der Erfolg. Das beste Beispiel für meine Theorie ist Schalke. Es gibt z. B. unzählige bessere Innenverteidiger als Baumgartl, Kaminski, Kalas auch in den 2. Ligen Europas. Vor allem zu Kursen unter 1 Mio. €. Kresse ist wieder der falsche Mann. Er ist Analyst, gebraucht werden Leute, die ständig vor Ort in den Ligen sind. Die 2. Ligen in Europa sind eine Schatztruhe für klamme Vereine. Selbst in den 3. Ligen findet man leicht bessere Mittelfeldspieler als Seguin, Tempelmann und Schallenberg. Man muss nur einmal richtig drangehen an das Scouting, vor allem wenn man kein Geld hat und die Spieler nicht von allein kommen. Und sich nicht auf Agenturen verlassen, daran ist schon Heldt gescheitert. Schalke hat genug Fußballexperten bzw. ehemalige Spieler, warum aktiviert man sie nicht?