PeleusSohn Zuletzt aktiv: 13. August 2013 - 16:01 Mitglied seit: 28. September 2004 Wohnort: Essen
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Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin, Andreas! [quote=RWE-Andreas] Es ist einfach ein Unding, wenn ein Parlamentarier seine weitere Karriere, d.h. also die Fortführung des Mandats seiner Wähler (die nicht notwendigerweise RWE-Fans sein müssen), vom Stadionbau eines Fußballvereins abhängig macht.[/quote] Anders als Woodgate halte ich eine schonungslose Analyse der "Affäre Hempelmann" für unabdingbar. Der Name Rolf Hempelmann steht nicht nur für dessen Rettungstat, den klinisch bereits toten RWE nach seinem Amtsantritt am Leben erhalten zu haben. Er steht auch für die chaotisch-absurde Situation um den Stadionneubau, die sportliche Viertklassigkeit und eine im Dämmerlicht allgemeiner Unwissenheit daherwabernde Neustrukturierung des Vereins. Nicht einzuhaltende Ankündigungen, diverse Gutachten, Kompetenzverschiebungen zwischen Kommune und Verein, Wetterleuchten um illustre Namen und die nun weiterhin fortbestehende Undurchsichtigkeit vereinsinterner Fraktionen gehören ebenso zu den "Leistungen" Hempelmanns wie dessen unstrittiges Engagement während der vergangenen zehn Jahre. Warum es wichtig ist, dies klar zu benennen und den Finger in die brennende Wunde zu legen? Weil sich hinter den Kulissen noch lange nicht abzeichnet, ob der Weg in die Zukunft ein wirklicher Neuanfang sein wird oder doch wieder nur ein lediglich als solcher dargestellter Kompromiss, mit dem einzelne Köpfe das Vereinsumfeld für dumm verkaufen wollen. Hempelmann legt ein mehr als fragwürdiges Verständnis von Verantwortung an den Tag. Einerseits hat er den unentschuldbaren, ja fast skandalösen, Frevel begangen, ein durch die Öffentlichkeit demokratisch legitimiertes Mandat, mit dem Erfolg oder Mißerfolg einer reinen "Privatveranstaltung" zu verknüpfen. Andererseits entzieht er sich den Folgen seiner ganz persönlichen Bilanz durch vorzeitigen und dennoch viel zu späten Rückzug. Wollte man Hempelmann ein letztes Mal Glauben schenken, steht dessen Nachfolger noch nicht fest. Auch das gebetsmühlenartige Beteuern, die Zukunft des Stadionprojektes läge nun nicht mehr in Händen des Vereins, ähnelt eher einer präventiven Schadensbegrenzung in eigener Sache als der Verkündung vertrauenswürdiger Tatsachen. Hempelmanns zeitnahe Kapitulation gestaltet sich also wie sein überwiegendes Wirken im Verein, diffus und mit einem letzten Anflug beratungsresistenten Selbstbewußtseins, irgendjemand Anderer müsse es erst einmal besser machen. Dabei darf sich Hempelmann sogar der weitverbreiteten Naivität unter seinen Befürwortern sicher sein, er sei alleine schon deshalb der geeignete Mann auf dem Posten des Vereinsvorsitzenden, weil keine ernsthaften Alternativen vorhanden waren und sind. Entspräche dies tatsächlich der einzigen Wahrheit, hätte der Verein faktisch keine Zukunft. Doch das kann und will man nicht glauben! Man muß auch deshalb über Hempelmanns Presseerklärung reden, weil sich darin ein eintscheidender Hinweis verbirgt: Hätte Hempelmann die geringste Möglichkeit für sich gesehen, den von ihm eingeschlagenen Weg zum neuen Stadion und damit der gesamten Konsolidierung des Vereins weiter verfolgen zu können, wäre er nicht zurückgetreten. Der Interpretationsspielraum liegt darin, daß Hempelmanns Rücktrittsankündigung nicht freiwillig geschah. Sollte Letzteres der Fall sein, müssen sich die dafür verantwortlichen Kräfte spätestens auf der JHV offenbaren. Sollte Hempelmann jedoch die Brocken hingeworfen haben, weil es intern zu unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten über den künftigen Weg des Vereins gekommen ist, wäre sein Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt eine schier unvorstellbare Unloyalität gegenüber den RWE-Anhängern. Hempelmann ist gescheitert. Er wird sich fragen müssen, welcher Schaden dem Verein durch seine anhaltenden Verschleierungstaktiken und wiederholten Fehler im operativen Bereich tatsächlich entstanden ist. Ein Denkmal muß man ihm dafür weiß Gott nicht setzen. Denn der Vorsitz eines Fußballvereins verlangt eben mehr, als angesichts eines komatösen Patienten mit bewegendem Phatos an das lokalpatriotische Ehrgefühl ortsansässiger Investoren zu appellieren, die dann letztlich mit ein paar armseligen Klimpergeldmünzen zur Aufrechterhaltung unterklassigen Fußballs beigetragen haben. Etwas Gutes hat die Sache dennoch: Jetzt muß sich nämlich zeigen, mit welchem Potential der Verein Rot-Weiss-Essen [b]wirklich[/b] ausgestattet ist. PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Harlekin! Ich bin selber ein Verfechter des Systems mit "echtem" Spielmacher. Aber wir müssen auch feststellen, daß diese Variante immer weniger Anklang unter den Trainern findet. Fred Rutten ist erklärter Anhänger eines 4-3-3 mit zwei offensiveren Halbpositionen und einem zentral aufgestellten Defensiv-6er. Diese Grundordnung weicht also erheblich von dem auf Schalke zuletzt praktizierten 4-5-1 ab (übrigens auch von dem der NM im Spiel gegen Portugal). Die Rolle eines Spielgestalters hinter den Spitzen sieht Ruttens System nicht vor. Darin besteht der wesentliche Unterschied zum 4-5-1, in dem die zentrale Position vor den Halbpositionen steht. Der Vorteil liegt wohl in der Tatsache, sich nicht von einem Spielgestalter abhängig machen zu müssen. Das hat der systembedingten Verteilung der spielerischen Ordnung auf das gesamte Mittelfeld in den vergangenen ein, zwei Jahren immer mehr Vorschub geleistet. Ich will aber nicht bestreiten, trotzdem kein Freund dieses Systems zu sein. Ich sehe es also ähnlich wie du. PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Jürgen! Kein "Seitenhieb", aber sehr wohl ein mehr oder minder versteckter Hinweis: Bringt in Essen das unnütze Vereinsvolk zum Schweigen, und entfernt über neu installierte Gremien die wahren Übeltäter - ohne Rücksicht auf längst abgegoltene Meriten! Es bleibt ein Unding, daß ein demokratisch in den Bundestag gewählter Abgeordneter sein Mandat an den Erfolg oder Mißerfolg einer, damit in keinerlei Zusammenhang stehenden, Vereinsarbeit knüpft. Jeder, der Hempelmann aus politscher Überzeugung die Stimme für dessen Bundestagsmandat gab, muß sich fragen, ob dieser Mann sie eigentlich noch alle auf dem Zaun hat! Vielleicht gibt es ja tatsächlich den ein oder anderen Wähler, der von Hempelmanns energiepolitischer Kompetenz überzeugt war und ihn deshalb als "Volksvertreter" im Bundestag sehen wollte. Wer derart um seine demokratische Potenz betrogen wurde, wird nur schwer nachvollziehen können, was der termingerechte Umbau eines Fußballstadions mit den Aufgaben eines MdB zu tun hat, dessen expliziter Aufgabenbereich eigentlich nicht dazu herhalten sollte, die Kontakte zu regionalen Energieversorgern für das Wohl und Wehe eines Fußballvereins zu mißbrauchen. Solange die angeblich neuen Strukturen beim RWE nicht verhindern können, daß dieser plumpe Schaumschläger weiterhin seine machterhaltenden Fraktionen schaffen darf, wird sich nichts GRUNDLEGENDES ändern. Es braucht Einschnitte, die den Verein von unten nach oben und oben nach unten VOLLSTÄNDIG erneuern, ungeachtet der lächerlichen Argumentation, es gäbe keine andere Alternative. Und dazu gehört auch, daß dem gemeinen Fan das Mitspracherecht entzogen wird. Mitwirkung in den entsprechenden Gremien ist alles, was man dieser Ebene des Vereins noch überlassen sollte. Denn letztlich konnte die Essener Vereinsfamilie nicht den aktuellen Status Quo verhindern - und das trotz aller "Macht", die bis heute in ihren Händen liegt. PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Schalker und Nichtschalker! Jahreshauptversammlungen können Gott sei Dank auch langweilig sein... Die Mitglieder und Anhänger des FC Schalke 04 dürfen sich gemütlich zurücklehnen: Unser Verein befindet sich in allen Bereichen in der Erfolgsspur. Mit den getätigten Sondertilgungen (in den vergangenen zwei Jahren rund 30 Millionen EUR) wurden die Laufzeiten längerfristiger Verbindlichkeiten auf die frühstmöglichen Termine minimiert oder sogar bereits vollständig getilgt. Damit wurde das gesamte Konstrukt der Schalker Finanzplanung umfänglich bestätigt (Arenafinanzierung; Schechter-Anleihe). Beleg dafür ist auch der diesjährige Gewinn von knapp 13 Millionen EUR. Da weitere Sondertilgungen nicht mehr vorgesehen sind, ist nun der Weg zum "Festgeldkonto" geplant. Darüber hinaus konnte man sich auf der heutigen JHV davon überzeugen, wie die Strukturen eines modern geführten Fußballvereins auszusehen haben. Dabei bilden vor allem die Kontrollgremien ein wichtiges Element, da diese auch mit solchen Personen besetzt sind, denen nach wie vor eine Einflussnahme der gesamten Vereinsfamilie an den bedeutendsten Entscheidungen am Herzen liegt. Insbesondere der aus Vereinsmitgliedern gebildete Wahlausschuß zur Ernennung der Kandidaten für den AR nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein. Auch die interne Struktur des AR hat sich als funktionsdienlich erwiesen. Die Unterteilung in Wirtschaftsausschuß, Eilausschuß (für sportliche Entscheidungen) und Beteilungsausschuß der vereinseigenen Gesellschaften bleibt unverändert, weil vorbildlich. Die Zeiten der Saalschlachten, als spinnerte Vereinsmeier noch glaubten, der Verein lebe alleine durch und von seinen Anhängern, gehören schon länger der Vergangenheit an. Aber meine persönliche Freude darüber, daß auf Schalke nun nachhaltig professionelles Denken und Handeln Einzug gehalten haben, ist an Tagen wie dem heutigen immer wieder besonders groß. PS
Usertreffen als Saisonnachbetrachtung- Interesse ?
Moin! Es war ein gelungener Anlass, um private Sorgen für ein paar Stunden zu vergessen. Danke an Jürgen, der mich zum richtigen Zeitpunkt noch einmal motivieren konnte! Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich die im Forum spürbaren Animositäten und Antipathien in pure Sachlichkeit auflösen können, sobald man sich Auge in Auge gegenübersitzt. Kein Wunder, da die von uns auf dem UT vertretenen Vereine, schließlich ALLE ihr Päckchen zu tragen haben... Es lebe die Streitkultur! ;) PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin! Die angedachte Umstrukturierung des Vereins ist kein leidiges Übel sondern ein unabdingbarer Sachzwang. Man kann weder der Kommune noch dem Steuerzahler ernsthaft zumuten, die Verwendung öffentlicher Gelder abzunicken, ohne dabei den Mindestanforderungen einer Kreditsicherung zu genügen. Die Auslagerung des Spielbetriebs in eine eigenständige, aber vom Verein kontrollierte, Gesellschaft entspricht dem inzwischen branchenüblichen Usus und muß sich auch beim RWE vollziehen. Die Frage, die ich mir als Außenstehender allerdings stelle, ist eine ganz andere: Wie weit macht man sich künftig von der Person Thomas Strunz abhängig, wenn der sportlich verantwortliche Leiter der Spielbetriebsabteilung gleichzeitig auch dessen "Geschäftsführer" wird? Im Moment spricht nichts dagegen, daß Strunz für den RWE ein Glücksfall war. Betrachtet man seine Personalplanungen, nötigen diese allen Respekt ab. Aber diese Aufgaben fallen letztlich auch in ein Metier, das er als ehemaliger (???) Spielerberater und -vermittler schon beherrschen sollte. Doch befähigt ihn diese Erfahrung, im Rahmen einer umfassenden Neuordnung des Vereins, eine Schlüsserolle einzunehmen? Strunz selber spricht von dem Vertrauen, das er in die Vereinsgremien setze, seine Arbeit richtig zu würdigen. Das hört sich für mich eher danach an, als bilde er eine Fraktion mit den altgedienten Protagonisten des Vereins. Und genau diese halten nach wie vor an ihren Erbhöfen fest, auch wenn sie anderes sagen. Da werden Gutachten mit Gutachten abgeglichen, um sich anschließend öffentlich darüber erfreut zu zeigen, welche Übereinstimmung diesbezüglich besteht. Daß jedoch - mal wieder! - Versprechungen und Termine nicht eingehalten werden konnten, wird tunlichst geschönt. Im Moment gibt es beim RWE nur die Konstante einer schwelenden Angst vor einer ungewissen Zukunft. Und eins ums andere Mal spielt Hempelmann dabei den abgenudelten Trumpf einer diffusen Stadionvision aus - lächelnd, taktierend und letztlich so erfolgreich, daß noch nicht einmal im Falle seiner Abwahl wirklich sichergestellt ist, ob mit den dann neuen Namen auch neue Wege beschritten werden. Dabei könnte heute alles so einfach sein, wenn Hempelmann bereits vor roundabout zwei Jahren vom Hof gejagt worden wäre... PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin, Andreas! [quote=RWE-Andreas] 1992 war RWE ein herausragender Drittligist, fast mit Zweitliganiveau, [b]und die Blauen ein Abstiegskandidat in der 1. Liga[/b], das konnte also durchaus klappen.[/quote] Das ist so ja nicht ganz richtig. Schalke war in der Saison zuvor aufgestiegen und hatte die Spielzeit mit einem respektablen 11. Tabellenplatz beendet. Im Jahr darauf war dann für den S 04 die Eichberg'sche Scheckhefttruppe mit Mihajlovic, Christensen und Schlipper unterwegs. Mit den beiden Erstgenannten, sowie dem dauerverletzten Leifeld, dem leider viel zu früh ausgefallenen Sendscheid (ist nach seiner Knieverletzung 1991 nie wieder auf die Beine gekommen) und einem komplett unfähigen Hey gab es zwar genau genommen keinen bundesligatauglichen Sturm, aber ein "Abstiegskandidat" waren die Knappen trotzdem ganz sicher nicht, allenfalls vollkommen überschätzt. Denn als Saisonziel hatte der lächerliche Sonnenkönig das Erreichen eines UEFA-Cup-Platzes öffentlich verkündet. Nur leider gab es intern eine andere Sprachregelung. Und Spieler, denen der Blick auf ihren monatlichen Gehaltsscheck sagt, daß sie der utopischen Bezahlung nach eigentlich internationale Top-Stars auf dem Zenit ihres künstlerischen Schaffens sein mussten, haben sich gemeinsam mit Eichberg sicherlich noch viel größere Aberwitzigkeiten vorgegaukelt... Euer Pokalspielerfolg über Schalke wird mir immer als ein Paradebeispiel dafür in Erinnerung bleiben, wie sich emotionslose Geldsäcke von einer motivierten Mannschaft zurecht haben vorführen lassen müssen. Hochmut kommt eben vor dem Fall! Genau genommen müssen wir Schalker euch Roten aber für diese Demaskierung sogar hochgradig dankbar sein. Denn was die Saison in der Folge mit sich brachte (abgesehen vom Derbysieg in Dortmund), hat letztlich zum gerade noch rechtzeitigen Machtwechsel auf Schalke geführt. Und der Rest der Geschichte nach 1993, als Rudi Assauer seinen Weg beschreiten durfte, ist bis zum heutigen Tage bekannt, siehe deine eigenen Worte: [quote=RWE-Andreas](...) einen (leider...) Spitzenklub der Bundesliga [/quote] (Sorry, aber die "Steilvorlage" musste ich einfach in meinem Sinne verwerten... :P) Auf eine erneute Pokalzulosung will ich im Übrigen gerne verzichten. Wenn die Spieler eures aktuellen Kaders nur ansatzweise verinnerlichen, was ein Sieg für Rot in einem solchen Spiel bedeutet, kann das nämlich zu einer höchst unangenehmen Angelegenheit werden. Ein Mal reicht vollkommen! Aber wenn's unbedingt sein muß, dann lieber jetzt, als in vielleicht drei, vier Jahren... ;) Gruß Thorsten
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin, Nate! Zur Beantwortung deiner Frage, wann sich Strunz in der von mir erwähnten Form zu seinen eigenen Leistungen geäußert haben soll, ließe sich die RS zitieren: O-Ton Thomas Strunz: "Es geht jetzt um Vertrauen der Spieler in die handelnden Personen, in uns... Dazu kommt auch die Vermeldung von weiteren Neuzugängen, [b]die, das sage ich ganz klar, eng mit meiner Person verbunden sind[/b]. Diese Jungs sagen: [b]Du bist gekommen und stehst für die Sache ein[/b], deshalb glauben wir, dass RWE für uns der richtige Schritt ist." Ganz unvoreingenommen: Kannst du dir vorstellen, daß Assauer mit dieser Art von strategischer Positionierung einverstanden sein wird? PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin! Der Hintergrund des gespannten Verhältnisses zwischen Strunz und Assauer ließe sich vielleicht in entsprechenden Äußerungen des Schalker Ex-Managers finden. Als Strunz gerade sportlicher Leiter in Wolfsburg geworden war, buhlte er um den Schalker Spieler Mike Hanke. Dieser stand bei der Beraterfirma Stars & Friends unter Vertrag, die noch kurz zuvor Strunz & Friends geheißen hatte. Um nicht in den Verdacht unerlaubter Interessenskonflikte zu geraten, wandelte Thomas Strunz seine Firma kurzerhand in eine Holding um und deklarierte diese rein administrative Maßnahme als persönlichen Rückzug aus dem Unternehmen. Der Spieler Hanke forcierte relativ überraschend seinen Transfer nach Wolfsburg. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt auf Schalke noch kein Stammspieler war und sein Vertrag ein weiteres Jahr gelaufen wäre, forderte er neben einem Platz in der Startelf öffentlich auch eine deutliche Anhebung seiner Bezüge. Die Folge war gewollt: Schalke ließ Hanke ziehen und kassierte für das Eigengewächs stolze vier Millionen EUR. Anschließend äußerte Assauer, der zu jenem Zeitpunkt bereits erheblich an seiner heute leider notorischen Dünnhäutigkeit zugelegt hatte, daß er nie wieder mit Spielern verhandeln werde, die sich von bestimmten Beraterfirmen vertreten ließen. Ohne Namen genannt zu haben, konnte es sich dabei nur um Lars-Wilhelm Baumgarten von Stars & Friends handeln. Assauer ist Traditionalist. In seiner Vorstellung spiegelt sich viel von dem wider, was Fans in ihren Vereinen und deren Führungen sehen wollen: Der Fußball ist immer noch das Maß aller Dinge und nicht die ihn flankierenden Randerscheinungen! Das bedeutet aber zugleich, daß Assauer für den Aufbau von Strukturen eintritt, deren Kontrolle alleine in Händen des Vereins liegen soll. Nach Assauers Verständnis darf dieses Terrain weder einem Trainer noch einer Beraterfirma überlassen werden. Wie muß es da wohl auf den guten Rudi wirken, wenn Strunz nicht müde wird, bei jeder Bekanntgabe eines Teilerfolges, seine eigene Leistung ins rechte Licht zu rücken? Strunz gibt der Öffentlichkeit zu verstehen, daß bestimmte Spielerverpflichtungen (Vertragsverlängerungen) nicht ohne die Signalwirkung seines Namens über die Bühne gegangen wären. Entweder handelt es sich hierbei bereits um einen Verteidigungsreflex, weil der bloße Klang des Namens Assauer vielleicht doch eine winzige Spur furchteinflößender ist, oder man muß Strunz offensichtlich mangelndes Selbstvertrauen vorwerfen, was er dann allerdings einen Hauch zu demonstrativ kaschieren will. In Wolfsburg hatte er schließlich seinen Platz auch wegen des Vorwurfs mangelnder Kompetenz räumen müssen. Ein Gespann Assauer/Strunz wird auf Dauer nicht funktionieren. Die Entscheidungsträger des RWE müssen sich überlegen, welche Philosophie dem Verein nachhaltig dienlicher ist: ein verkappter Spielerberater mit zugegeben ausgesprochen guten Kontakten zum kickenden Personal, oder ein mit allen Wassern gewaschener Aristokrat, für den Fußball stets eine Herzensangelegenheit bleiben wird. Letztendlich dürfte es den RWE-Anhängern aber aktuell kaum schlüssig zu vermitteln sein, warum augerechnet Strunz seine Arbeit im Verein nicht fortsetzen sollte. Denn immerhin ist er zur Zeit der einzig konkrete Silberstreif am Horizont, während man alles andere nur dem weiten Feld der Spekulation zuordnen kann. Trotzdem muß diese Frage in Kürze beantwortet werden. Ich möchte die Prognose wagen, daß ihr euch mit zwei Optionen anfreunden müsst: Kommt Assauer, gehen Hempelmann UND Strunz. Bleibt Strunz, wird es keinen Assauer beim RWE geben... ... aber dafür vielleicht weiterhin einen Hempelmann. Mal schauen, ob ich damit richtig liege. PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin, Sozi! [quote=sozi] genau diese Thema wurde kürzlich hier besprochen, denn es ist damit zu rechnen das es in diesem Spiel der S04-Amas gegen uns richtig voll werden könnte ............ [b]denn alle Dauerkarteninhaber von S04 haben (hatten bisher) bei ihren Amas freien Eintritt[/b][/quote] Tatsächlich diente diese Regelung in der vergangenen Saison vor allem dem Zweck, den Amas überhaupt eine größere Beachtung durch das eigene Publikum zu ermöglichen. Nachdem 2006 wegen der Umbauarbeiten für den WM-Standort Gelsenkirchen die GAK als Spielstätte ausfiel, haben die Schalker Amas sozusagen fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit gespielt. Mit der Dauerkartenaktion ist das allgemeine Interesse dann allerdings wieder angewachsen (abgesehen von demonstrativen Besuchen der UGE, die sich auf diese Art und Weise für ihren ideologischen Hirnschiss eine Plattform verschaffen wollten). Nur glaube ich nicht, daß man in der neu strukturierten Regionalliga ähnlich verfahren wird und schon gar nicht, wenn bestimmte Spiele in der VELTINS-Arena ausgetragen werden. Von Schalker Seite aus steht übrigens bereits [b]definitiv[/b] fest, daß in den Heimspielen gegen euren RWE, sowie gegen die Zweitvertretung von Schwach-Gelb (Köln II noch mit Fragezeichen) auf das Erstligastadion ausgewichen wird, da die Sicherheitsbedingungen im Sportpark Wanne-Süd nicht ausreichend erscheinen. Die Größenordnung der Kartennachfrage soll dann darüber entscheiden, ob man das Platzkontingent auf den Unterrang beschränkt. Räumte man den DK-Inhabern erneut ein Besuchsrecht für die Heimspiele ein, hätte dies natürlich einige organisatorische Fragen zur Folge. Einen sogenannten blockfreien Eintritt kann es dann nämlich nicht geben. Und das hieße wiederum für die Gästefans, lediglich mit dem bescheidenen Gästekontingent Vorlieb nehmen zu müssen, zumindest "offiziell". So habe ich es jedenfalls am Rande des Vorbereitungstreffens zum Sponsoren-Cup "aufgeschnappt". Auslöser war die Frage eines Unternehmensvertreters, wann und wie die Präsenz der Bandenwerbung bei Regio-Spielen in der VELTINS-Arena geregelt werde. PS Zuletzt modifiziert von PeleusSohn am 06.06.2008 - 16:16:58
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