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RWE: Neidhart über Köln, die Tabelle und Pronichev

Nach fünf Siegen in Serie musste RWE sich mit einem 1:1-Remis bei Alemannia Aachen begnügen. Ein faires Ergebnis im Endeffekt. Trotzdem: In Essen ärgert man sich ein wenig, dass man die Führung nicht über die Zeit bringen konnte.

Gegen den 1. FC Köln II, der aktuell sehr gut in Form ist und nach 17 Spielen 30 Punkte vorweisen kann, will RWE wieder einen Sieg einfahren. Dass die Mannschaft von Mark Zimmermann alles andere als leicht zu besiegen ist, das hat RWE schon in dieser Saison erfahren.

Nach dem ersten Spieltag und dem 1:1 gegen Wiedenbrück absolvierten Essen und die Kölner U21 ein geheimes Testspiel in der Duisburger Sportschule Wedau, welches die Kölner mit 2:1 für sich entschieden. Anmerkung: RWE testete mit dem zweiten Anzug.

In den offiziellen Spielen ist Christian Neidhart als RWE-Trainer immer noch ungeschlagen. RevierSport hat mit dem 52-jährigen Erfolgstrainer von Rot-Weiss Essen über die anstehende Aufgabe gesprochen.

Christian Neidhart über...

das 1:1 in Aachen und die enttäuschten Spieler-Gesichter: "Daran sieht man wirklich, dass die Jungs sehr erfolgsorientiert arbeiten. Und es geht dann einem tierisch auf die Nerven, wenn man in der Schlussphase den Ausgleich kassiert. Aachen hatte zu diesem Zeitpunkt keine Torchance, nur wir haben eine fabriziert. Leider. Aber das passiert. Am Ende war es auch ein gerechtes Ergebnis. Trotzdem will man so ein Spiel, wenn man führt, auch mal ein bisschen glücklich über die Linie bringen. Das ist uns nicht gelungen."

Daniel Hebers Bock und seine mentale Verfassung: "Wenn du so einen Fehler als Innenverteidiger machst, dann musst du das nächste Mal die Situation genau so lösen - nur positiv. Das macht einen guten Spieler dann aus. Er darf, aber er wird auch keine Angst haben, diese Situation das nächste Mal positiv zu lösen. Daniel ist einer unserer besten Leute und Fehler gehören zum Spiel dazu. Das kann jedem mal widerfahren. Es sollte natürlich aber nicht zu oft passieren, wenn er sich als Topspieler abheben will."

den 1. FC Köln II und die Niederlage im Geheimspiel: "Damit beschäftigen wir uns null. Da hat kein Spieler aus der ersten Elf gespielt. Das war ein reiner Test. Deshalb will ich das Spiel überhaupt nicht bewerten. Fakt ist aber, dass der 1. FC Köln schon seit Jahren tolle Arbeit im Nachwuchsbereich leistet. Auch die U21 macht das über weite Strecken sehr gut und wirkt sehr stabil. Die Mannschaft von Mark Zimmermann, den ich für einen guten Trainer halte, hat null Druck, eine gute Philosophie und ist schwer zu besiegen. Wir werden uns am Samstag schon strecken und an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, um die Punkte in Essen zu behalten."

die Personalsituation: "Es stehen uns bis auf David Sauerland, der sich in der Reha befindet, und Maxim Pronichev, der sich am Hüftbeuger verletzt hat, alle Mann zur Verfügung."

Daniel Davaris Rückkehr: "Wenn er sich gut fühlt, wovon wir ausgehen, dann wird er auch im Tor stehen. 'Diva' spielt bislang eine starke Saison und ist ein super Rückhalt für die Mannschaft. Wenn er mal ausfällt, dann haben wir mit Jakob Golz einen hervorragenden Stellvertreter parat. Jakob hat das in Aachen auch sehr gut gemacht."

die Situation von Maximilian Pronichev: "Maxim hat Anfang der Saison wenig angeboten. Als er die Chance erhalten hat, hat er es nicht gut gemacht. Letztendlich ist es auch so, dass wir im Angriff auf Simon Engelmann und Marcel Platzek aktuell setzen. Auf der Achter-Position, die Maxim auch spielen kann, stehen uns Cedric Harenbrock, Marco Kehl-Gomez, Amara Conde und dahinter noch Dennis Grote als Sechser zur Verfügung. Da hat Maxim einen schweren Stand und ist hinten dran. Aktuell ist Maxim auch noch verletzt. Da ist es natürlich sehr schwer, in diese erfolgreiche Mannschaft zu kommen."

die Tabellensituation: "Erlauben darfst du dir wirklich nicht viel. Wir sind vorne, haben aber auch zwei Spiele mehr gegenüber Dortmund. Auch das Torverhältnis könnte eine Rolle spielen. Ich bin sowieso ein Verfechter davon, der gerne sechs Tore oder zehn schießt, wenn es die Möglichkeiten gibt. Jedes Tor zählt im Fußball. Wir wollen uns auch mit nichts zufrieden geben und immer weiter machen. Normalerweise ziehst du mit 38 Punkten aus 16 Spielen einsam deine Kreise in einer Liga. Doch diesmal haben sich eben zwei sehr konstante Mannschaften gefunden. Auch die dahinter darf man noch nicht zu früh abschreiben. Es bleibt spannend."