Alexander Jobst hat für den Fall, dass Schalke 04 den Gang in die Zweite Liga antreten muss, eine klare Marschroute vorgegeben: „Das Ziel im Falle eines Abstiegs ist der sofortige Wiederaufstieg“, sagte der Marketing-Vorstand des Fußball-Bundesligisten im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgabe). Die Schalker, die vor zwei Jahren noch im Viertelfinale der Champions League standen und in Christian Gross bereits den dritten Trainer der Saison haben, stehen mit acht Punkten aus 19 Spielen auf dem letzten Platz der Tabelle.
Schalke muss daher derzeit zweigleisig planen – auch im Bereich der Sponsoren. Jobst bestätigte, dass der Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom keine Gültigkeit für die Zweite Liga besitzt, der 47-Jährige kündigte eine Entscheidung über eine weitere Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen im Frühjahr an und sagte: „Durch die starke Loyalität in unserer Partnerschaft gehen wir mit Zuversicht in die weiteren Gespräche, dass Gazprom an unserer Seite bleibt. Generell besitze die Marke Schalke 04 in Vertragsgesprächen mit Geldgebern „weiter eine unglaublich große Kraft“, in den nächsten Wochen werde es daher auch Neuabschlüsse mit Sponsoren geben.
Jobst bekräftigte, dass Schalke 04 auch bei einem Abstieg die Lizenz für die 2. Bundesliga erhalten werde. Falls in diesem Szenario aber nicht sogleich der Wiederaufstieg gelänge, wäre ein zweites Jahr „herausfordernder. Noch ist es für Prognosen aber zu früh. Wir planen mit wirtschaftlicher Vernunft, sodass ein zweites Jahr Zweite Liga den Klub – sollte der Aufstieg nicht sofort gelingen – den Klub nicht in seiner Existenz infrage stellen würde.“
Bei den Anhängern der Königsblauen steht Alexander Jobst in der Kritik, weil er sich in der Vergangenheit für die Ausgliederung der Profiabteilung stark gemacht hat. Die Unmutsäußerungen hätten jedoch „in keiner Sekunde“ dazu geführt, über einen Abschied von Schalke nachzudenken: „Ich beschäftige mich mit der Kritik, kann mit ihr umgehen, sie zum Teil auch verstehen und Schlüsse daraus für die Zukunft ziehen.“
An seinen Vorstellungen hält er jedoch fest, die Rechtsform ändern zu wollen. Dies müsse jedoch nicht zwangsläufig einen Investoreneinstieg wie zuletzt bei Bundesliga-Konkurrent Hertha BSC mit sich bringen: „Es gibt unterschiedliche Modelle für eine Änderung der Rechtsform. Ich glaube nicht, dass Schalke sich mit dem Modell Windhorst einen Gefallen tun würde. Das ist nicht unser Ansinnen. Wir werden uns auch nicht als Big City Club tituliere.“