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Emscher Junior Cup
Keeperin von Erle eifert Neuer nach

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Emscher Junior Cup: Keeperin von Erle eifert Neuer nach
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Wenn ihre blonden Zöpfe durch den Strafraum fliegen, staunen sogar die Jungs. Wildfremde Eltern applaudieren.

Nicht, weil Chayenne Schwarz als Mädchen zwischen ihren Mitspielern natürlich besonders auffällt. Sondern, weil sie Bälle aus dem Giebel holt, an die die Anderen niemals herangekommen wären.

Wer die Torhüterin von Eintracht Erle 1928 spielen sieht, denkt unweigerlich an Manuel Neuer. Wie Neuer ist die Achtjährige in Gelsenkirchen geboren. Er ist ihr großes sportliches Vorbild. Auch, wenn sie – rührend herzlich - zunächst auf ihre eigene Mutter zeigt, wenn sie gefragt wird, wem sie nacheifern will.

Für das Finale qualifiziert: Hammer SpVg GSV Moers FC Merkur 07 F3 Firtinaspor Wanne Fairplaysieger: Spvgg Sterkrade Nord Sieger Emscher Parcours Team: Hammer SpVg Sieger Emscher Parcours Einzel: Ibrahim (FC Merkur 07 F3)

Vielleicht liegt es daran, dass sie ohnehin auf den Nationaltorwart seit seinem Wechsel zu den Bayern nicht gut zu sprechen ist, auch wenn sie bei dessen Abgang bei Schalke 04 selbst erst zwei Jahre alt war: „Er hält zwar gut. Aber weil er für den falschen Verein spielt, ist jetzt Ralf Fährmann mein Favorit“, erkennt die glühende S04-Anhängerin zwar Neuers Leistung an, straft ihn aber mit Liebesentzug.

Wie der Welttorwart macht sie schon in ihrem jungen Alter beinahe intuitiv in jeder Situation das Richtige. „Ich weiß gar nicht, wohin ich mich bewege. Ich mache das nicht absichtlich, sondern ich tue das, was mein Körper mir sagt“, nickt Chayenne. „Sie wollte schon als Kleinkind nie mit Puppen spiele. Ich glaube, sie ist mit dem Ball in der Hand geboren“, lacht ihre Mutter Merve. Die Mädchen in ihrer Klasse, die mit Fußball nicht viel anfangen können, nennt sie schlicht: „Tussis“. Wechsel zur SGS Essen Bei einem Hallenturnier im Winter fiel sie den Verantwortlichen der SG Essen-Schönebeck durch ihre Paraden auf und wird nach der Sommerpause zum Frauenfußball-Bundesligisten wechseln. Dort soll sie der jüngste Bestandteil der neu eingerichteten U11-Mädchenmannschaft werden. „Als Trainer habe ich nicht lange überlegt, als die Anfrage aus Essen kam und sie bei diesem Schritt unterstützt. Ich möchte natürlich, dass meine Spieler gefördert werden“, erklärt Eintracht-Trainer Mail Adler. „Aber mir persönlich bricht es fast das Herz. Sie ist ein Kind, wie man es sich nur wünschen kann. Es ist einfach unglaublich, Chayenne spielen zu sehen.“

Das Ausscheiden ihres Teams bei Emscher-Junior-Cup auf der Platzanlage Löchterheide in Buer kann sie dennoch nicht verhindern. „Wir haben viel gewonnen in diesem Jahr, sind Zweiter in der Meisterschaft geworden. Aber bei diesem super organisierten und toll besetzten Turnier hatten wir auch sehr starke Gegner“, steht für Schwarz sowieso immer der Spaß im Vordergrund.

Chayenne trainiert weiter bei ihrer Mannschaft mit Der soll für Chayenne auch künftig nicht zu kurz kommen. Denn trotz ihres Wechsels nach Essen, wo sie hälftig im Tor und auf dem Feld zum Einsatz kommen wird, wird sie künftig weiterhin einmal wöchentlich mit ihrer bisherigen Mannschaft trainieren dürfen. Aufgrund einer Regelung im Mädchenfußball darf sie zusätzlich zu ihrer Erstmannschaft auch weiterhin in einem Jungenteam angehören, damit ihre Entwicklung weiter gefördert wird. Für Turniere wie den Emscher-Junior-Cup wird sie sogar spielberechtigt sein. „Das ist klasse. Die Jungs sind nämlich sowieso viel cooler. Die heulen nicht sofort rum, wenn sie mal gefoult werden“, freut sich Chayenne diebisch. Denn sie will zwar irgendwann Welttorhüterin werden. Aber so ganz auf ihre Jungs verzichten, will sie auch nicht.

„Wir werden sie auf jeden Fall in ihrem ersten Spiel für die SG Essen-Schönebeck unterstützen und uns das Spiel zusammen anschauen. Dafür fahren wir auch nach Essen und feuern sie an“, versprechen sie. Maik Adler, dem sie in kindlicher Spontanität als Profi sogar ihr erstes selbst verdientes Haus spendieren will, kommen beinahe die Tränen. Und die sind doch mehr wert, als jeder Pokal.

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