Dass ein Unternehmen nach nur einem halben Jahr die Reißleine zieht und sich als Trikotsponsor zurückzieht, kommt auch nicht alle Tage vor. Schlimm genug, dass das Essener Unternehmen nun die A40 Richtung Osten entlang braust, um sein Engagement beim in Dortmund ansässigen Fußballklub BVB 09 auszuweiten. Doch fast noch schlimmer ist die anschließende Schönrederei der MSV-Verantwortlichen in den Tagen nach dem Trikot-Desaster.
Klar, mit der momentanen Situation in Duisburg, die sportlich wieder einmal miserabel ist, hat der Ausstieg des Mischkonzerns nichts zu tun, schließlich bleibt man ja auch weiterhin Partner. Ach ja, Herr Hellmich weiß nun wirklich alles schön zu reden. Womit hat der Ausstieg denn dann zu tun? Ist der Energie-Multi finanziell etwa mittlerweile so schwach, dass er erst bei einem Klub aussteigen muss, um die dadurch eingesparte Kohle dann in den nächsten sportlichen Moloch zu pumpen?
Die böse Wirtschafts- und Finanzmarktkrise verschont nun wirklich gar keinen mehr. Immerhin verrichten die Herren Hübner und Neururer ja momentan vorzügliche Arbeit. Während der eine einen Aussortierten nach dem anderen verschachert - so kommt dann wenigstens wieder etwas Geld in die klamme Kasse -, redet der andere weiterhin von einer tollen Vorbereitung. Wie viele Spiele haben unsere Zebras in den letzten Wochen noch mal genau gewonnen? Ich komme mit dem Zählen kaum noch nach.

Der MSV im "Deep-Purple-Look" (Foto: firo).
Am Freitagmorgen beantwortet Neururer dann die T-Frage, wer nun am Sonntag in Rostock zwischen den Pfosten steht. Bis dahin herrscht gespanntes Warten.
Warten muss auch Walter Hellmich nicht mehr lange. Am 11. Februar erhält unser Präsident das Bundesverdienstkreuz. Er reiht sich damit ein in die Riege prominenter Vorgänger. Da wären zum Beispiel Sepp Blatter (FIFA-Präsident), Peter Hartz (ehemaliger deutscher Top-Manager) oder auch Klaus Zumwinkel (ehemaliger Deutsche Post-Chef). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
In diesem Sinne: Alles ist gut in Duisburg, wir steigen auf und Dortmund ab.