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Borussia Dortmund II
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19:30 |
Erzgebirge Aue
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Da feiert die gesamte Borussen-Familie in Berlin eine gigantische Party, die Mannschaft spielt nicht gut, zerreißt sich aber für einen Sieg und zeigt eigentlich das erste Mal seit der Hinrunde in Stuttgart echten Teamgeist. Die Stimmung war atemberaubend, so wie ich sie in meinem gesamten Fanleben live noch nie miterlebt habe. Nach dem Spiel waren alle zufrieden, bis auf den enttäuschend Punkt den Pokal den Münchnern überlassen zu haben. Man sollte meinen, dieser Zustand bietet eine echte Chance für die Zukunft des BVB und die restlichen Spieltage in der Bundesliga.
„Borussia, du bist Leidenschaft“: Schon seit frühester Kindheit drückt BVB-Fan Jonas den Dortmundern die Daumen. Heute steht er in Block 82 des Westfalenstadions oder reist durch die Stadien Fußballdeutschlands und unterstützt die Schwarz-Gelben. Seinen Erlebnissen und Gedanken rund um den Verein verleiht er nun wöchentlich den nötigen Ausdruck und gibt zu jeder Wurst seinen Senf ab.
Und was passierte seit dem? Es gab ausschließlich Beispiele wie man diese Chance direkt wieder in den Müll schmeißt.
1. Bereits während des Finalsamstag kämpfte sich die Meldung durch den Mediendschungel, die Ablösung von Thomas Doll sei beschlossen. Ich halte eine Trainerdiskussion zwar für zwingend notwendig, allerdings ist dieser Zeitpunkt schon relativ zweifelhaft.
2. Statt das gute Pokalspiel als Anlass für die Vorbereitung auf die Frankfurt-Partie zu nutzen, wählt Doll eine andere Taktik und holt zum „Da lach ich mir den Arsch ab“-Rundumschlag aus. Inhaltlich pflichte ich dem Fußballlehrer teilweise bei, der Zeitpunkt und die Art und Weise dieser Rede hätte aber schlechter nicht gewählt sein können. Generell kann ich dieses dumme Gelaber wirklich seit Monaten nur noch schwer ertragen.
3. In der Woche nach dem 1:1 in Frankfurt ging es dann erst so richtig ab. Erst meckert Florian Kringe nach dem Spiel über seine Rolle im Team und die taktische Ausrichtung. Christian Wörns bemerkt vier Spieltage vor Schluss, dass der Verein zu gläsern daher komme und gute Leistungen deswegen nicht möglich seien. Am Sonntag sitzt Manager „Aki“ Watzke zum gefühlten 15. Mal in dieser Saison im Doppelpass, veralbert Spieler und merkt an, dass keine Trainerdiskussion geführt wird. Ein absolut unsinniger und unnötiger Auftritt. Warum setzten sich Trainer, Sportdirektor oder Manager von Borussia Dortmund so oft ins DSF und schwätzen dumm rum? Als nächstes meldete sich der Möchtegern-15-Tore-Mann Nelson Valdez zu Wort und verschaffte sich in mit einem Interview ein Selbst-Alibi für zwei trefferfreie Jahre. Wie rührend! Zu allem Überfluss registrierte in dieser Woche auch Ex-Stürmer Ebi Smolarek, dass er sich verbal noch nicht zu seinem Wechsel Anfang der Saison geäußert hatte und monierte das schlechte Klima in Dortmund.
4. Da freue ich mich nach dieser Woche auf einen Besuch des Westfalenstadions mit der Hoffnung, dass endlich mal wieder der Sport im Vordergrund steht. Und (mal wieder) bekommen alle Fans so einen uninspirierten und stinklangweiligen Fußball geboten. Nur dank Jan Koller, seiner Dankbarkeit gegenüber der Südtribüne und den damit verbundenen Erinnerungen hatte sich dieser Freitag-Abend gelohnt.
Was ich an der ganzen Sache nicht verstehe: Wieso muss ich innerhalb der Woche jeden Tag neue Nachrichten über den BVB lesen und hören? Warum können nicht einfach mal alle Beteiligten ihre Klappe halten bis die Saison (rechnerisch) gelaufen ist? Ich habe nichts gegen berechtigte Diskussionen und Analysen über diese grauenhafte Bundesliga-Saison, aber so etwas gehört ans Saisonende und in die Sommerpause. Für den Rest der Saison wünsche ich mir endlich noch mal eine positive sportliche Schlagzeile zu lesen. Am liebsten bereits am Dienstag-Abend: „Der BVB gewinnt sein Heimspiel gegen Stuttgart“.
