Pirsig holte Vtic später nach Remscheid, dort standen zwei Profi-Spielzeiten auf dem Programm. "Ich hatte eigentlich für zwei Jahre bei Borussia Mönchengladbach zugesagt, bin dann doch zu den Remscheidern gegangen. Das DFB-Gericht hat diesen Transfer letztlich entschieden", blickt der 39-Jährige zurück.
Für den mittlerweile selbstständigen Versicherungs-Vertreter, der sein Büro in Goch hat, wäre durchaus mehr drin gewesen im Lederball-Geschäft. "Heute würde ich sicherlich einiges anders machen. Wenn man jung ist, dann denkt man noch anders. Ich hatte beim MSV unter Willibert Kremer einen Fußbruch, bin mit Gips in den Urlaub geflogen. Herr Kremer wollte aber, dass ich Reha mache." Konsequenz: Vtic spulte kein einziges Zweitliga-Match unter dem Coach ab.
Aber auch so erlebte das ehemalige Zebra-Talent schöne Zeiten. "In Siegen habe ich zusammen mit Uwe Helmes gespielt. Da hat uns sein Sohn Patrick immer am Spielfeldrand zugesehen, ich kannte ihn als kleinen Steppke. Heute ist Patrick Nationalspieler und bringt alle Voraussetzungen mit, um Mal ganz groß herauszukommen."
Für Vtic ist der große Fußball kein Thema mehr. Als Trainer betreut er die DJK Wardt, einen kleinen Vorort-Verein von Xanten. "Beim Traditions-Masters bin ich zum ersten Mal dabei gewesen. In den letzten Jahren hatte ich einige Rückschläge zu verkraften, erst wurde mir die Mild entfernt, dann war eine Bandscheiben-Operation erforderlich. Nach acht Wochen war ich wieder fit, das klappte ganz gut. Jetzt will ich wieder regelmäßig in der MSV-Traditions-Elf auflaufen."
Seiner alten Duisburger Mannschaft traut er in der Bundesliga nur wenig Chancen auf den Klassenerhalt zu. "Wenn sie so weitermachen und zuhause dermaßen viele Spiele vergeigen, dann wird das nichts", warnt Vtic, "die Personalpolitik könnte sicherlich besser sein." Damit meint er nicht nur Transfer-Fahrkarte Ailton, sondern auch andere Planstellen: "Auf den Außenbahnen wird viel zu wenig Power entwickelt. Auch da müsste man ansetzen."