Koch betonte in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (DPA), dass die finanziellen Probleme einiger Viertligisten nicht auf die Struktur der vierten Liga zurückzuführen sei. Die Regionalliga sei eine "Halbprofi-Liga". In eine finanzielle Schieflage würden vor allem Vereine geraten, "die sich als als Profi-Vereine sehen." In Richtung des früheren Bundesligisten Alemannia Aachen sagte Koch: "Zwei Insolvenzen in fünf Jahren sind völlig inakzeptabel und Negativwerbung für den Fußball."
Michael Welling, Präsident des Traditionsvereins Rot-Weiss Essen, hat mit einem offenen Brief an Koch auf dessen Aussagen reagiert. Diese bezeichnete er als "widersprüchlich" und "Unsinn". Der Blick auf die Realitäten werde dadurch verstärkt. Darüber hinaus machte der Vorsitzende des Viertligisten einen Reform-Vorschlag. Welling befürworte eine zweigleisige 4. Liga. Die 3. Liga und die Regionalliga als fünfthöchste Spielklasse würden in ihrer Struktur unberührt bleiben.
So wie Herr Koch das schildert, sollen wir mit Theken-Truppen gegen die U-Teams der Bundesligisten antreten
RWO-Präsident Hajo Sommers
Diese Änderung würde auch der Essener Ligarivale Rot-Weiß Oberhausen begrüßen. RWO-Präsident Hajo Sommers erklärt im Gespräch mit dieser Redaktion, dass der Vorschlag nicht neu sei. "Wir haben uns schon untereinander darüber unterhalten. Ob das allerdings Gehör beim DFB findet, wage ich zu bezweifeln", sagt Sommers.
Angesprochen auf die Aussagen Kochs, reagiert der Vorsitzende der Oberhausener noch impulsiver als sein Essener Kollege. "Das ist eine Unverschämtheit", betont Sommers. "So wie Herr Koch das schildert, sollen wir mit Theken-Truppen gegen die U-Teams der Bundesligisten antreten. Offenbar sind wir nur dafür da, damit der Bundesliga-Nachwuchs Gegner hat. Wenn wir diese Vorschläge umsetzen würden, wäre das der Tod aller Traditionsvereine."