Doch was war passiert? Die A-Junioren des SV Oberbilk unterlagen dem Ligakonkurrenten aus Hochdahl mit 0:15. Bei der Gastmannschaft aus Düsseldorf machte sich der Galgenhumor breit. Der Oberbilker Trainer, Göcer Bülent, wollte dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen, nahm daher einen der lachenden Spieler aus disziplinarischen Gründen vom Feld. Der Torwart rastete daraufhin wohl völlig aus, beschimpfte seinen Coach und verließ wutentbrannt das Feld.
Als sich nach Abpfiff beide Mannschaften in der Kabine umzogen, kam es letztendlich zum Eklat: Weil Bülent sich die Anfeindungen seines Spielers nicht gefallen lassen wollte, stellte er ihn zur Rede. Daraufhin zog der Keeper wohl eine Waffe, die sich erst im Nachhinein als eine Pfefferspraypistole herausstellte. "Wir alle aus dem Verein sind geschockt von den Ereignissen", erklärte ein Vorstandsmitglied der Oberbilker, das namentlich nicht genannt werden wollte, nach der Partie gegenüber RevierSport. "In unserem Verein hat sich in den letzten Jahren sehr viel bewegt. Es ist traurig, dass ein Spieler diese ganze Arbeit nun zunichtemacht."
Ein weiterer Spieler soll den Schlussmann daraufhin mit einem Faustschlag niedergestreckt haben, woraufhin die Waffe von Hochdahler Eltern gesichert wurde. Mit Verdacht auf Nasenbeinbruch wurde dieser daraufhin in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. "Ich bin froh über das beherzte Eingreifen von unseren Leuten, mit deren Hilfe die Sache sehr schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte", sagte der mitgenommene Hochdahler Coach Klaus Günther, der zu weiteren Vorgängen keine Angaben machen wollte und konnte.
Noch am selben Abend schmiss der Trainer des SVO die Brocken hin, was man auch im Oberbilker Vorstand nachvollziehen konnte: "Er ist komplett fertig mit den Nerven, wir wissen auch noch nicht, wie wir mit der Angelegenheit umgehen werden." Für den Sonntag wurde jedenfalls kurzfristig eine Vorstandssitzung beschlossen.