Die Kreisliga A-Partie zwischen SuS 09 Dinslaken und RWS Lohberg stand am vergangenen Sonntag kurz vor dem Abbruch. Hintergrund dafür waren offenbar rassistische Aussagen des Schiedsrichters in Richtung der Gäste-Spieler. Der Unparteiische soll im Laufe der ersten Halbzeit mehrere Sprüche wie "Es ist eine Frechheit, dass ihr überhaupt für die Liga zugelassen wurdet" oder "Wenn euch meine Pfiffe nicht passen, könnt ihr wieder dahin gehen, wo ihr herkommt" über den Platz posaunt haben.
"Wir hatten zur Pause daran gedacht, nicht mehr anzutreten und wussten nicht, ob es bei diesem Schiri überhaupt Sinn macht, weiterzuspielen", gibt RWS-Trainer Mahmut Tas zu. Eine Gelb-Rote Karte für den Gästespieler Ugur-Deniz Aydin brachte das Fass dann aber zum Überlaufen. Auf Aydins Aussage "Schiri, Sie pfeifen wie ein Nazi", brach der Unparteiische die Partie ab. Die Kreisspruchkammer wird den Fall in Kürze verhandeln und darüber entscheiden, inwiefern der Schiedsrichter und Aydin mit Spielsperren und/oder Geldstrafen belegt werden.
Lohberg geht in die Offensive
Der Lohberger Klub ging unterdessen als Antwort auf die Vorkommnisse offensiv in die Öffentlichkeit, das Generalkonsulat in Düsseldorf sowie eine bekannte türkische Tageszeitung wollen sich dem Thema annehmen. Traurig findet Tas zudem, dass sich "SuS 09 zu diesem Thema nicht klar positioniert, obwohl fast alle Spieler, Trainer, Fans und Verantwortliche diese Sprüche mitbekommen haben".
Da sich die Nachverhandlungen bezüglich des Spielers wie auch des Schiedsrichter im Moment im "schwebenden Verfahren" befinden, wollten sich weder der Kreisvorsitzende Ulrich Pütz noch der Staffelleiter Hans-Peter Dreier zum Vorfall und eventuellen Resultaten der Verhandlungen äußern.