Nach einer schweren Verletzung machte die Stadt Bochum die Harpener Anlage vorerst dicht. Der Platz wurde saniert und wieder freigegeben. Die Freigabe hielt allerdings nur kurz, denn nach den ersten, stärkeren Regenfällen sah die Oberfläche des Ascheplatzes wieder aus wie zuvor.
Der Verein ließ daraufhin ein Bodengutachten erstellen: „Wir haben das Gutachten aus eigener Tasche in Auftrag gegeben um uns selbst ein Bild von der tatsächlichen Situation der Anlage zu machen“, berichtet Harpens Dietmar Hampel, Trainer der ersten Mannschaft. Das Gutachten belief sich auf weit über 1.000 Euro. Viel Geld für den Klub, dafür hat der Verein endlich Gewissheit: „Fakt ist, im jetzigen Zustand der Anlage wird es in Harpen keinen Fußball mehr geben.“
„Die Sperrung ist genau richtig. Auf diesem Platz darfst du niemanden mehr spielen lassen“
Parallel dazu hatte sich die Stadt selbst vor Ort einen Überblick verschafft und die schlechte Botschaft bestätigt: „Die Stadt ist mit einer Kamera in die Drainage gegangen. Diese ist hinüber, genauso wie die gesamte Oberfläche, die bei Regen einfach so weggespült wird“, erklärt Hampel.
Nach der kurzen Freigabe folgte die vorerst endgültige Sperrung. Hampel unterstützt die Entscheidung: „Die Sperrung ist genau richtig. Auf diesem Platz darfst du niemanden mehr spielen lassen. Mit der zwischenzeitlichen Freigabe wollte die Stadt nur eins machen, uns am Standort Steffenhorst festhalten. Das hat aber leider nichts gebracht.“
„Klar ist, dass ohne Eigenleistung nichts passieren wird“
Beschweren will sich Hampel nicht, vielmehr dankt er der Stadtverwaltung für ihr Engagement: „Wir können uns nicht beschweren. Die Verwaltung tut alles in ihrer Möglichkeit stehende, um uns die Situation so erträglich wie möglich zu machen.“ Gemeint ist die Umverteilung der insgesamt 15 Harpener Mannschaften, die nun auf die umliegenden Sportanlagen ausweichen können.
Ob und wann es in Harpen weiter geht, weiß derzeit niemand so genau. Der Verein will jedenfalls nicht tatenlos zusehen. Hampel: „Wir wollen selbst initiativ werden und prüfen, ob wir Zugriff auf irgendwelche Gelder erhalten. Klar ist, dass ohne Eigenleistung nichts passieren wird.“
Aus diesem Grund veranstaltet der Verein am kommenden Freitag eine Infoveranstaltung: „Wir wollen über die nächsten Schritte informieren und abfragen, welche Möglichkeiten wir innerhalb des Vereins haben.“ Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 26. September um 19.30 Uhr im Harpener Vereinsheim.