Um kurz nach 16 Uhr bog der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am Donnerstag vor dem Hotel ein, in dem der schwarz-gelbe Tross bis Freitag nächster Woche leben wird. Doch natürlich war nicht nur für den BVB Anreise-Tag, sondern auch für die mitgereisten Medienvertreter, die in einer Apartment-Anlage in etwa 500 Meter Entfernung untergebracht werden sollten. Doch zumindest für den RevierSport und einen weiteren Kollegen war das gar nicht so einfach.
"You can live in our best hotel"
Zugegeben, der Autor dieser Zeilen war ein wenig verdutzt, als der nette Herr an der Rezeption auf feinstem Spanisch-Englisch erklärte, dass das eigentlich gebuchte Zimmer leider belegt sei. Weil derzeit so viele Fußball-Mannschaften im La Manga Club residieren, die möglichst in Zimmern und Apartments untergebracht werden wollen, die direkt nebeneinander liegen, war die im Vorfeld gewählte Unterkunft kurzerhand anderweitig vergeben worden. "But don't worry", verkündete der Rezeptionist mit einem strahlenden Lächeln, "you can live in our best hotel, the Principe Felipe."
Nun gut, im Grunde genommen gibt es schlimmere Schicksale, als ohne Mehrkosten in eine Fünf-Sterne-Herberge umquartiert zu werden. Dumm nur, dass im besagten Hotel Principe Felipe wenig später auch ein bekannter Fußballverein aus Dortmund einziehen sollte, bei dem es nicht üblich ist, dass die Pressevertreter unter dem selben Dach wohnen. Die auf feinstem Deutsch-Englisch vorgebrachten Einwände, ich könnte dort aus beruflichen Gründen nicht wohnen, wurden geflissentlich ignoriert und mit dem Hinweis vom Tisch gefegt, die Anlage - immerhin 6,5 Millionen Quadratmeter groß - sei nun einmal ansonsten voll.
Vielleicht ein Zelt kaufen?
Gemeinsam mit einem weiteren Kollegen, der von der Umsiedlung betroffen war, machte sich der RevierSport also auf den kurzen Weg zum Mannschaftshotel. Dort angekommen checkten wir, da es noch einige Zeit dauerte, bis der BVB eintraf und man nach einer langen Reise bekanntlich gerne in (s)ein Zimmer möchte, erst einmal ein - und fühlten uns direkt als Teamhotel-Maulwurf. Vom Balkon war die Aussicht in den östlichen Teil des Hotels, in dem später die BVB-Profis einziehen sollten, geradezu perfekt. Anwesende Fotografen scherzten schon, sie würden ein Abendessen springen lassen, um ein paar Schnappschüsse von Reus, Sahin und Co. auf dem Balkon machen zu können.
Doch diese Gelegenheit sollte sich nicht bieten. Unmittelbar nach der Ankunft des BVB hatte sich plötzlich doch noch ein Häuschen im benachbarten Apartment-Dorf auftreiben lassen und die Stippvisite im Luxus-Hotel war für die beiden unfreiwilligen Spione schon wieder beendet - zumindest vorerst. Denn die nun bezogene Wohnung ist erst einmal nur bis Sonntag frei. Dann steht der nächste Umzug an. Vielleicht sollte man sich bis dahin zur Sicherheit ein Zelt zulegen. Rasenflächen gibt es in dem Golf-Ressort jedenfalls reichlich...