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Weisse noch?
Als Hö.-Nie. im Niederrheinpokal zum RWO- und RWE-Schreck wurde

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Weisse noch?: Als Hö.-Nie. im Niederrheinpokal zum RWO- und RWE-Schreck wurde
Foto: Thorsten Tillmann
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Unter Georg Mewes entwickelte sich der SV Hönnepel-Niedermörmter zu einem unangenehmen Pokal-Gegner. 2012 scheiterte Rot-Weiß Oberhausen, 2013 stürzte Hö.-Nie. dann Rot-Weiss Essen.

Georg "Schorsch" Mewes übernahm im Jahr 2010 die Geschicke beim SV Hönnepel-Niedermörmter. 2012, zwei Jahre später, sollte der bis dahin relativ unbekannte Niederrheinligist erstmals hohe Wellen schlagen. „Das war ein unglaubliches Spiel“, erinnert sich Mewes bis heute an das Halbfinale im Niederrheinpokal bei Rot-Weiß Oberhausen.

„Da haben die Oberhausener samstags in der 3. Liga gespielt und wir erst am Sonntag gegen Wülfrath (3:1-Sieg, Anm. d. Red.) bei durchgehendem Regen auf ganz tiefem Boden. Dienstag mussten wir dann im Pokal ran“, wie der fußballverrückte 74-Jährige noch ganz genau weiß.

Trainer bei RWO war zu der Zeit der ehemalige Nationalspieler Mario Basler. „Ich habe ihn kennengelernt und der fragte mich erstmal, wie denn unser Verein überhaupt heißt. Das konnte der gar nicht aussprechen“, lacht Mewes.

Rot-Weiss Essen hatte sich bereits zuvor mit einem 5:2 nach Elfmeterschießen beim KFC Uerdingen für das Finale qualifiziert. „Auf der Tribüne haben die schon ausgemacht, wo sie das Spiel RWO gegen Rot-Weiss Essen ausrichten. Da liefen schon die Pläne der Vorstände. Und wir haben uns kaputtgelacht“, erklärt Mewes. Denn schon bald sollte Basler ganz genau wissen, wer ihm da im Halbfinale gegenüberstand.

Dann habe ich dem Basler gesagt: 'Jetzt weißt du, wer wir sind.'

Georg Mewes

Hö.-Nie. rettete sich gegen das Kleeblatt nicht nur mit 1:1 in die Verlängerung, sondern ging dort sogar in Führung, die Marvin Ellmann für RWO kurz vor Schluss ausgleichen konnte (2:2). „Dann hatten wir, obwohl wir schon so kaputt waren, auch noch die Konzentration im Elfmeterschießen. Alle Fünf haben wir reingemacht“, blickt Mewes auf das 7:5 zurück. „Dann habe ich dem Basler gesagt: 'Jetzt weißt du, wer wir sind.'“

Für die Oberhausener, bei denen nur ein Jahr nach dem Zweitliga-Abstieg bereits der Drittliga-Abstieg feststand, wurde die Lage dagegen immer ungemütlicher. Schon während der Partie hatten sich Anhänger hinter der RWO-Bank gesammelt und äußerten ihren Unmut, es kam zu Rangeleien.

Niederrheinpokal-Halbfinale, 8. Mai 2012

RWO - SV Hö.-Nie. 5:7 n.E. (2:2, 1:2, 1:1, 1:0)

Tore: 1:0 Jansen (18.), 1:1 Forster (76.), 1:2 Trienenjost (97.), 2:2 Ellmann (108.)

Schiller scheitert an Terhorst, Hö.-Nie. gewinnt das Elfmeterschießen mit 5:3.

Hö.-Nie. nutzte die Unsicherheiten bei RWO eiskalt aus und schoss sich ins Finale. „Ich bin ja Oberhausener, da saßen wir noch bis ein oder zwei Uhr da und haben mit den RWO-Fans gefeiert. Die Oberhausener mussten Querfeldein Richtung Kanal laufen, weil sie Theater mit den Fans hatten“, erinnert sich Mewes.

Letztes Flutlichtspiel im Georg-Melches-Stadion

Im Finale traf der Außenseiter dann vor 10.000 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion auf Rot-Weiss Essen. „Da haben wir mit Pech verloren. Wir hatten in den letzten Minuten noch einen Pfosten- und einen Lattenschuss. Der Torwart hat auch überragend gehalten“, blickt der heutige Sportliche Leiter des Oberligisten 1. FC Kleve auf das knappe 2:3 zurück. „Und der Timo Brauer – das sage ich dem jedes Mal, wenn ich ihn treffe – der hat uns zerschossen. Der allein hat alle drei Tore gemacht.“

Niederrheinpokal-Finale, 16. Mai 2012

Rot-Weiss Essen - SV Hö.-Nie. 3:2 (2:2)

Tore: 0:1 Trienenjost (20.), 1:1 Brauer (23.), 1:2 Haddad (25.), 2:2 Brauer (41.), 3:2 Brauer (61.).

Dennoch hat Mewes das Spiel positiv in Erinnerung. „Vor allem weil es das letzte Spiel im Georg Melches-Stadion unter Flutlicht war. Das war ja eigentlich noch wichtiger als das Ergebnis für beide Mannschaften. Das alte Stadion von Rot-Weiss Essen ist ja wie die Glückauf-Kampfbahn für Schalke.“ Am darauffolgenden Samstag traf RWE noch einmal auf Fortuna Köln (1:1). Auf ein Legenden-Spiel folgte dann der Abriss.


Die Revanche sollte allerdings schon im darauffolgenden Jahr folgen. Diesmal musste RWE im Viertelfinale auswärts gegen Hö.-Nie. ran. „Die dachten auch, die hauen wir eben weg. Aber dann mussten sie bei uns auf den Acker. Das kannten die nicht. Die haben ja schon die Nase gerümpft, als sie da ankamen.“

Die Gastgeber, mittlerweile in der neu eingeführten Oberliga Niederrhein unterwegs, waren dagegen hochmotiviert – und setzten sich mit 2:1 gegen den Regionalligisten durch. „Da hat der Mikolajczak denen noch einen Freistoß aus 40 Metern reingehauen“, erinnert sich Mewes.

Niederrheinpokal-Viertelfinale, 24. April 2013

SV Hö.-Nie. - Rot-Weiss Essen 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Boldt (10.), 1:1 Avci (17.), 2:1 Mikolajczak (52.)

„Das sind Bilder, die bleiben einfach hängen, als sie da mit den Wasserkästen rumgegangen sind und diskutiert haben“, hat Mewes noch ein Gespräch vom damaligen RWE-Trainer Waldemar Wrobel, dem Teammanager und späteren Sportdirektor Damian Jamro und Dr. Michael Welling, zu dieser Zeit Vorstandsvorsitzender, im Kopf. „Die standen bestimmt eine halbe Stunde nach dem Abpfiff noch am Mittelkreis. Die konnten das gar nicht fassen. Und bei uns ist einer losgerannt und hat drei Kisten Bier an die Mittellinie gestellt.“

Mit dem Titel sollte es allerdings erneut nichts werden. Diesmal war im Halbfinale gegen den späteren Sieger, die Sportfreunde Baumberg, Schluss (0:1).

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