Bewaffnete Räuber haben am Samstag in Johannesburg unweit der WM-Quartiere der Nationalmannschaften von Mexiko und der Elfenbeinküste einen Polizisten erschossen und einen weiteren schwer verletzt. Die Polizisten hatten auf der Autobahn N1 in der Nähe der Ausfahrt Maraisburg zwei Geldtransporter gestoppt, die zuvor von den Kriminellen gestohlen worden waren. "Die Räuber konnten mit der Beute in unbekannter Höhe flüchten, die Ermittlungen laufen", sagte Polizei-Sprecher Colonel Noxolo Kweza der Nachrichtenagentur AFP.
Die hohe Kriminalitätsrate ist wenige Tage vor Beginn der WM in Südafrika eine der größten Sorgen. Im Land am Kap der guten Hoffnung werden täglich rund 50 Menschen ermordet. Wie dramatisch die Sicherheitslage in Südafrika wirklich ist, lassen auch die Hinweise des Auswärtigen Amtes in Berlin erahnen. Es empfiehlt, die Innenstädte von Johannesburg, Pretoria, Durban und Kapstadt nach Geschäftsschluss ebenso zu meiden wie Fahrten mit Vorortzügen oder Township-Besuche ohne ortskundigen Führer. Auch Polizeichef Bheki Cele warnte wegen der brisanten Sicherheitslage die anreisenden Fans vor unbedachtem Verhalten. "Mein Tipp: Tun Sie nichts, was Sie ihrer Mutter nicht erzählen würden. Südafrika ist kein Gefängnis, bei uns kann man sich frei bewegen", sagte Cele: "Aber es gibt Gegenden, die gemieden werden sollten, zum Beispiel die Townships und die Rotlichtbezirke der großen Städte."
Mit Blick auf die WM hat die südafrikanische Polizei in den vergangenen Monaten 40.000 zusätzliche Polizisten geschult. Zudem werden aus jedem der 32 WM-Teilnehmerländer Beamte anreisen, um den Kontakt mit den Fans aus den jeweiligen Nationen zu erleichtern.