Knapp dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit der Wuppertaler SV zuletzt gegen Rot-Weiss Essen gewann. Beim damaligen 3:1-Sieg am 19. Spieltag der Regionalliga-Saison 2018/19 für den WSV auf dem Rasen: Tjorben Upfhoff. Der 27 Jahre alte Ex-Kapitän, der mittlerweile das Trikot von Teutonia Ottensen in der Regionalliga Nord trägt, sieht gute Chancen, dass es im Halbfinale des Niederrheinpokals am Dienstagabend (19.30 Uhr, RS-Liveticker) nach fünf Niederlagen in Serie endlich klappt mit einem Wuppertaler Sieg gegen RWE.
"Morgen ist es einfach mal wieder so weit. Die Formkurve des WSV zeigt nach oben, das Momentum liegt auf Seiten des WSV", sagte der Ex-Kapitän in einem Instagram-Livetalk der Wuppertaler am Montagabend. Kleinigkeiten werden entscheidend sein, so Uphoff: "Die beiden Kader nehmen sich nicht viel." Der gebürtige Hannoveraner erklärte weiter: "Bei RWE ist alles ein Stück größer, aber der WSV kommt über die Teamchemie. Der Ball liegt bei Essen. Es könnte positiv sein für den WSV, nicht den ganz großen Druck zu haben."
WSV-Sportvorstand Peter Neururer hatte im Schlager gegen Essen auf bis zu 10.000 Zuschauer gehofft, am Montagmittag waren gut 4000 Tickets verkauft. Vermutlich wird die Partie vor 6000 bis 7000 Fans stattfinden. "Die Jungs werden das genießen", denkt Uphoff über die Kulisse, der sich "gemessen an dem, was die Mannschaft abliefert" aber ein volleres Stadion wünschen würde. "Das hätte der Verein verdient."
Dreieinhalb Jahre spielte Uphoff im Stadion am Zoo. Im letzten Sommer wechselte er zunächst zu Alemannia Aachen, in der Winterpause zog er weiter zu Teutonia Ottensen. Aus Wuppertal hatte sich Uphoff mit dem Gewinn des Niederrheinpokals verabschiedet. Nach dem Endspiel-Sieg gegen den SV Straelen, der auch in diesem Jahr wieder im Finale steht, durfte Uphoff den Pokal in die Höhe recken. "Das war einer der besten oder vielleicht sogar der beste Moment meiner Laufbahn", erinnerte er sich.
Generell scheint Uphoff seine Zeit im Bergischen Land in guter Erinnerungen zu tragen. 110 Pflichtspiele bestritt er für den WSV, bei seinem letzten Spiel feierten ihn die Fans mit einem Banner auf der Tribüne. Die Verbindung zum Klub sei weiterhin eng, er pflege noch Kontakte zur aktuellen Mannschaft, erklärte Uphoff. "Wir hatten gerade in der letzten Rückrunde eine super Chemie im Team. Der Pokalsieg war der krönende Abschluss."
Nach turbulenten Zeiten hat sich der WSV in der jüngeren Vergangenheit stabilisiert. Der Verein spielt eine Saison über den Erwartungen, auch wenn er sich in der Rückrunde aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat. Diese positive Entwicklung habe bereits in der Rückrunde der Vorsaison begonnen, betonte Uphoff. Und in der kommenden Saison folgt dann der Angriff auf die Tabellenspitze? "Mit der Ruhe im Umfeld, der Professionalität und dem Team kann im nächsten Jahr schon was gehen."