Mit Blick auf den Aufstellungsbogen war zu erkennen, wie ernst Hagen Schmidt die Partie beim Spitzenreiter der Oberliga Niederrhein nehmen würde. Ein Klassenunterschied war zumindest in den ersten 45 Minuten zwischen dem MSV Duisburg und der SSVg Velbert nicht zu erkennen. Anil Aydin hatte den Underdog zunächst in Führung geschossen. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und waren zu weit vom Gegner weg“, monierte der Trainer im Nachgang der Partie. Der Ausgleich von Orhan Ademi wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff kam zum richtigen Zeitpunkt. „Damit haben wir uns gerettet“, meinte Schmidt, der in der Kabine die richtigen Worte gefunden hat. "In der Halbzeit ist es dann etwas lauter geworden. Das gehört dann auch dazu", sagte Doppeltorschütze Ademi im Interview.
Denn nach dem Seitenwechsel zeigten die Zebras ihre Klasse vor dem gegnerischen Tor. Erneut Ademi, Moritz Stoppelkamp, Marvin Ajani und Alaa Bakir sorgten letztlich für klare Verhältnisse. Velbert konnte kaum mehr Akzente setzen. „Man hat gesehen, dass wir eine Schippe draufgelegt haben. Wir waren viel besser in den Zweikämpfen, haben Fußball gespielt und schöne Tore erzielt“, lobte der Trainer, der mit Blick auf das wichtige Ligaspiel gegen Viktoria Köln am Samstag wichtige Erkenntnisse gezogen hat. Einen Wunschgegner für das Viertelfinale wollte der 51-Jährige nicht nennen. „Wenn wir den Pokal gewinnen wollen, müssen wir jeden schlagen.“
Dogan lobt den Kampfgeist seiner Mannschaft
Auf Seiten der unterlegenen Gastgeber hielt sich die Enttäuschung am Ende in Grenzen. Auch wenn nach den ersten 45 Minuten noch einiges auf eine Sensation hindeutete, musste SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan die Qualität der Duisburger anerkennen. „Das 1:1 hat uns aus dem Konzept gebracht. Nach der ersten Viertelstunde in der zweiten Halbzeit war das Spiel dann leider gegessen. Das Ergebnis war am Ende vielleicht etwas zu hoch.“
Durch die frühe Verletzung von Cellou Diallo ist dem Oberligisten ein wichtiger Offensivspieler weggebrochen. Zudem hat die Dogan-Elf im Gegensatz zu den Zebras bisher nur ein Pflichtspiel bestritten. „Wir haben bisher nur zweimal auf Rasen trainiert“, sagte der Trainer, der keineswegs nach Ausreden suchte. Im Gegenteil. Viel mehr fand der 41-Jährige lobende Worte für den kämpferischen Auftritt seines Teams. „Ich bin zufrieden, wie die Jungs insgesamt dagegengehalten haben.“ Die SSVg reist am Sonntag zum TV Jahn Hiesfeld.