Nachdem der VfB Frohnhausen als einziger verbliebener Bezirksligist im Niederrheinpokal zuvor mit dem SV Hönnepel-Niedermörmter und den Sportfreunden Baumberg zwei höherklassige Teams aus dem Wettbewerb geworfen hatte, war der KFC Uerdingen gewarnt.
Der Regionalliga-Spitzenreiter agierte von der ersten Minute an dominant und ließ Ball und Gegner laufen. So erarbeitete sich Uerdingen bereits innerhalb der ersten zehn Spielminuten drei hochkarätige Torchancen, doch sowohl Charles Takyi (4.), Leon Binder (7.), als auch Florian Rüter (10.) verpassten knapp. Frohnhausen versuchte indes sich nicht zu verstecken, verlor jedoch in der Vorwärtsbewegung regelmäßig zu schnell den Ball.
In der 19. Spielminute war es dann soweit. Neuzugang Christian Müller ließ auf der rechten Außenbahn zwei Gegenspieler stehen und flankte präzise in den Fünfmeterraum, wo Torhüter Marko Razic zu spät kam und Stürmer Marcel Reichwein per Kopf zur Führung einnickte. Der VfB versuchte danach nicht aufzustecken, konnte jedoch lediglich kämpferisch von sich Reden machen und hatte der starken Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger fußballerisch nur wenig entgegensetzen.
Nachdem Linksverteidiger Dennis Chessa das Leder in der 29. Spielminute aus rund 18 Metern fulminant an die Latte geknallt hatte, machte es Innenverteidiger Binder in Minute 32 besser. Müller brachte einen Freistoß von der linken Seite butterweich in den Strafraum, wo der ehemalige Essener am höchsten stieg und das Leder ins lange Eck beförderte. Bereits vor der Halbzeit schien das 2:0 die Vorentscheidung zu bedeuten.
Neuzugang Müller krönte seine starke Halbzeit nach zwei Vorlagen anschließend mit dem Tor zum 3:0, nachdem er von Reichwein mustergültig in die Gasse geschickt worden war und Torhüter Razic mit einem harten Schuss unter die Latte nicht den Hauch einer Chance ließ (41.).
Müllers sehenswerter Treffer
Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete. Müller setzte sich abermals über die rechte Außenbahn durch und bediente Rüter, der zum 4:0 einschob (46.). Der VfB war von nun an nur noch darauf bedacht, den Schaden in Grenzen zu halten und stellte sich weiterhin mit Mann und Maus in den eigenen Strafraum.
Nutzen sollte dies nur wenig, denn der starke Müller zeigte, dass er auch aus der Distanz gefährlich sein kann. Aus 20 Metern fasste sich der ehemalige Münsteraner ein Herz und nagelte den Ball sehenswert zum 5:0 in den Winkel (60.).
Reichwein (68.) erhöhte nach erneuter Müller-Vorarbeit und mit zwei Abstaubern (75., 85.) für den KFC auf 8:0, ehe Chessa mit dem 9:0 einen rundum positiven Pokalabend und den Einzug ins Viertelfinale des Niederrheinpokals aus Uerdinger Sicht perfekt machte.
KFC-Trainer Michael Wiesinger war mit der Leistung seiner Mannschaft absolut zufrieden: "Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute eine engagierte Leistung gezeigt. Ich bin wirklich zufrieden, auch darüber, wie ernst die Mannschaft dieses Spiel gegen einen Bezirksligisten genommen hat.
Sein Gegenüber, VfB-Trainer Isaam Said zeigte sich über die Höhe des Ergebnisses sehr enttäuscht: "Natürlich kannst du gegen den KFC Uerdingen verlieren, aber nicht so. Die Zuschauer haben uns das Gefühl gegeben Stars zu sein. Die Rahmenbedingungen waren total klasse. Dann darfst du den Leuten hier nicht so ein Desaster präsentieren."