Auch finanziell würde sich der Einzug ins Viertelfinale lohnen. Bis zu 5000 Euro könnte es für die Burgaltendorfer geben. Dieses Jahr gibt es zum ersten mal eine Prämie für das Erreichen der drittletzten Runde. „Es dreht sich aber nicht alles nur um Geld. Wir sind kein Verein, der Geld verdienen will “, sagt Martin Neuhaus, 1. Vorsitzender in Burgaltendorf.
Schön wäre es aber doch, wenn man schon so weit gekommen ist. Die beiden Oberligisten 1. FC Bocholt und TV Jahn Hiesfeld konnten die Essener schon aus dem Rennen schmeißen.
Es soll am Dienstag also wieder ein Fußballfest werden, am liebsten am eigenen Platz, denn als unterklassiger Verein liegt bei Burgaltendorf eigentlich das Heimrecht. „Das haben wir dann aber ganz schnell tauschen müssen“, sagt Neuhaus, „unser Platz ist dafür nicht geeignet genug.“ Denn eine Fantrennung, wie es bei solchen Spielen vorgeschrieben ist, ist an der Windmühle unmöglich.
In ein anderes Essener Stadion auszuweichen ist auch nur Utopie: „Natürlich hätten wir im RWE- Stadion beispielsweise optimale Bedingungen gehabt. Aber finanziell wäre das immer noch nicht zu stemmen gewesen.“ Laut Neuhaus koste allein der Sicherheitsdienst an einem Abend bis zu 5000 Euro. „Nach Gesprächen mit dem Verband, Vertretern von Oberhausen und der Polizei haben wir deswegen entschieden, zu tauschen.“
„Wenn es gut läuft, gehen wir mit 2000 Euro da raus“
Martin Neuhaus
Das heißt aber auch: kein Würstchenverkauf, keine Einnahmen am Bierverkauf oder sonstiges. Das bekommt alles der Regionalligist, der dann aber auch den Aufwand hat. Nur am Eintrittsgeld werden die Burgaltendorfer mit etwas weniger als die Hälfte der Einnahmen beteiligt: „Wenn es gut läuft, gehen wir mit 2000 Euro da raus“, so Neuhaus.
Denn mit einem riesigen Zuschauerandrang rechnet Neuhaus auch nicht: „Wir spielen unter der Woche, abends, in Oberhausen. Hier in Essen wären wahrscheinlich viele Neugierige gekommen. Und die Oberhausener interessiert das Spiel auch nicht so sehr, dass man auf Massenansturm hoffen kann.“ So rechnet er mit ungefähr 800 Zuschauern und dementsprechend weniger Einnahmen.
Die kann der Verein aber auch nicht komplett nutzen, denn davon müssen wieder Kosten abgezogen werden: Beispielsweise fährt die Mannschaft am Dienstag zusammen in einem Bus nach Oberhausen, auch Zuschauer können nach Anmeldung mitfahren.
Reich wird man durch das Erreichen des Viertelfinales also noch lange nicht. Zwar zahlen die Vereine dank Sponsoren kein Startgeld mehr, aber die Erträge aus den ersten beiden Runden sind eher überschaubar.
Der Sieg gegen den Regionalligisten könnte also vieles bewirken: Der Außenseiter würde sich wahrscheinlich unsterblich machen und nebenbei gibt es viel Geld. Doch das bleibt wohl eher ein Traum. „Das ist das erste Pflichtspiel gegen einen Regionalligisten in der Vereinsgeschichte“, weiß Neuhaus. „Die Leistung der Spieler war in den ersten beiden Spielen schon alles andere als normal, sie sind über sich hinausgewachsen. Vielleicht gelingt uns das wieder“, hofft Neuhaus. Auch Trainer Ulf Ripke ist optimistisch: „Wir haben keine Angst. Jedes Spiel beginnt bei 0:0.“