Nach 90 Minuten steht es 3:3. RWO stieg am Saisonende in die Regionalliga auf. Das alles ist Vergangenheit. In der Zukunft sehen sich beide Teams in der zweiten Runde des Niederrheinpokals wieder.
"Da ist vieles falsch gelaufen"
Seit jenem Oberliga-Jahr ist in Kleve viel passiert. Die damaligen Funktionäre hatten die Vision, den 1. FC in die Regionalliga oder sogar in den Profifußball zu führen. Spieler und Trainer (unter anderem Arie van Lent) wurden mit Geld gelockt, um das Ziel zu verwirklichen. Doch die Verantwortlichen haben sich kräftig übernommen.
„Da ist vieles falsch gelaufen. Ich weiß nicht genau, was alles, und will es auch gar nicht wissen“, blickt Thomas von Kuczkowski, aktueller Sportlicher Leiter, zurück. In der vergangenen Saison musste der Verein Insolvenz anmelden. Damit stand Kleve bereits früh als Absteiger aus der NRW-Liga fest. Doch auch die Niederrheinliga war nicht zu stemmen. Daher nahm die „Erste“ den Platz der „Zweiten“ in der Landesliga ein. Doch vorher gab es eine wirklich turbulente Zeit. „Bis wenige Wochen vor Ligabeginn wussten wir noch gar nicht, was aus dem Verein wird und wie wir eine Mannschaft zusammenstellen sollen“, erinnert sich von Kuczkowski.
1.200 Zuschauer werden erwartet
Inzwischen sind acht Partien gespielt. Die Schwanenstädter rangieren mit elf Zählern auf Rang sechs. „Das ist in Ordnung, kann aber natürlich noch besser werden“, betont Kuczkowski. An Wunderdinge glaubt von Kuczkowski jedoch nicht. „Wir müssen unser Anspruchsdenken weit zurückschrauben und wieder zu normalen Umständen finden. Die Qualität unserer Elf ist nicht mehr die aus Oberliga-Zeiten“, stellt er klar. Aber die Klever sind zumindest auf einem guten Weg. Der neue, kommissarische Vorstand und die sportlichen Handlungsträger haben die richtigen Weichen gestellt. „Wir kennen uns alle noch aus früheren Tagen und hängen am Verein. Da besteht ein Vertrauensverhältnis“, lobt von Kuczkowski.
Das anstehende Pokalspiel gegen RW Oberhausen (Samstag, 16 Uhr, VolksBank-Arena) ist natürlich ein attraktives Los. „Das sind Zusatzeinnahmen, mit denen wir nicht kalkuliert haben. Wir rechnen mit ungefähr 1.200 Zuschauern“, erklärt Kuczkowski. Die Partie soll auch dabei helfen, die nach der Insolvenz vorsichtig gewordenen Sponsoren zu (re-)aktivieren. Damit die Oberliga irgendwann nicht mehr nur der staubigen Vergangenheit angehört.