Und dann sehen Sieger eben auch schon mal ganz anders aus. RWE-Trainer Waldemar Wrobel hatte jedenfalls keine große Lust, den 2:0-Erfolg in der zweiten Runde des Diebels-Niederrheinpokals beim Duisburger A-Ligisten HSV Hilal zu analysieren. "Wir sind in die nächste Runde eingezogen, einige konnten Spielpraxis sammeln, insofern haben wir unser Ziel erreicht. Alles andere ist völlig sekundär."
Alles andere, das war vor allem eine erwartungsgemäß drückend überlegene RWE-Mannschaft, die es allerdings nicht verstand, die zahlreichen Chancen auch in ein entsprechendes Ergebnis umzumünzen. Immerhin konnte der gut aufgelegte Kerim Avci mit einem Distanzschuss (17.) und einem abgefälschten Freistoß (30.) schon im ersten Durchgang die Weichen auf Sieg stellen. Alleine der Mittelfeldmann hätte seine Torquote bereits verdoppeln können. Doch der A-Ligist hielt zum einen tapfer dagegen und hatte andererseits in Mustafa Botge einen glänzend aufgelegten Keeper zwischen den Pfosten.
"Dass es nicht um Filigranität ging, war klar", merkte Wrobel zwar an. Viel schwerer als die ausbaufähige Chancenverwertung wog aber das Resultat einer Szene aus der 66. Minute: Kevin Lehmann musste verletzt von zwei Betreuern vom Platz getragen werden. Die Diagnose steht zwar noch aus, etwas im Bereich des Knöchels scheint aber gerissen oder gebrochen zu sein. Gut möglich, dass der Linksverteidiger länger ausfällt. "Das ist unheimlich bitter", klagte Wrobel.
Immerhin stehen für RWE in der Liga nun die Wochen der Wahrheit mit Spielen gegen Germania Windeck und die Sportfreunde Siegen an. Immerhin im Pokal hat der NRW-Ligist aber seine Schuldigkeit getan. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.