Denn David erwischte gegen Goliath einen Traumstart. Erst konterte Ahmet Tunc die Wattenscheider Hintermannschaft aus (14.), kurz darauf staubte sein Sturmkollege Tim Heuser nach einem Freistoß zum 2:0 ab (17.).
Dimitrios Ropkas erzielte den Anschlusstreffer für die 09er aus spitzem Winkel (40.), direkt nach Wiederanpfiff stellte Tim Hülsebusch jedoch den alten Abstand wieder her (41.). Doch in Hälfte zwei drehten die Helmig-Schützlinge auf. Farat Toku (54.) und Jascha Keller (56.) glichen aus, bevor Ropkas nach einer sehenswerten Einzelaktion die Führung für den NRW-Ligisten markierte (82.) und eine turbulente Schlussphase einläutete, in der der überragende Höntroper Tunc den erneuten Ausgleich erzielte - 4:4 nach 84 Minuten.
Gewankt sind die 09er, gefallen aber nicht. Dank Dimitrios Ropkas. Der war beim Erfolg auf der Sportanlage "Preins Feld" nicht nur der Torschütze zum 5:4-Siegtreffer in der Nachspielzeit, sondern auch einer der wenigen 09er an diesem Abend, die mit ihren Leistungen überzeugen konnten.
Auch sein Trainer Dirk Helmig hat das so gesehen: "Dimi hat in der ersten Hälfte, in der die Mannschaft ein grauenhaftes Spiel abgeliefert hat, richtig gearbeitet. Und sich selbst belohnt." Dabei hatte "Putsche" vor kurzem noch in einem persönlichen Gespräch an die Einsatzbereitschaft des zuletzt schwächelnden Torjägers appelliert. Ropkas selbst hat sich die Kritik zu Herzen genommen: "Es lief nicht rund bei mir. Da habe ich mit dem Trainer drüber gesprochen und versuche jetzt, das zu ändern. Im Endeffekt können wir uns nur selbst aus der Krise befreien."
Höntrops Trainer Dirk Rohrbach, dessen taktisches Konzept über 90 Minuten hervorragend aufgegangen ist, zeigte sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft äußerst zufrieden: "Die Jungs haben ein tolles Spiel gezeigt. Natürlich wäre dem Spielverlauf nach sogar noch mehr drin gewesen, aber wir sollten den Abend einfach mitnehmen und diesen Schwung auch wieder in die Meisterschaft transportieren."
Dort läuft es für die Rothosen wie gemalt. Der SVH grüßt von der Tabellenspitze, hat inzwischen acht Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. "Ein Pokalerfolg wäre zwar schön gewesen, aber Priorität hat die Liga. Wir wollen aufsteigen."
Auch Dirk Helmig ist bemüht, die 90 Minuten Pokalfight möglichst schnell zu verarbeiten. "Pokalspiele sind halt oft so. Da ist der 'Große' nah an der Niederlage gegen den 'Kleinen', meistens geht es aber doch gut. Aber es gibt genügend Beispiele, wo es auch mal andersrum ausgeht. Von daher bin ich froh, dass wir eine Runde weiter sind."