Wieder einmal hieß es für den Aufstiegsfavoriten der Westfalenliga 1, sich unter der Woche in einem Pokal-Auftritt durchzusetzen. Zunächst aber wurde auf der Platzanlage in Weddinghofen eine Gedenkminute für den ehemaligen Jugendleiter des heimischen VfK, Walter Peschel, abgehalten. Peschel war kürzlich im Alter von 81 Jahren verstorben.
Weddinghofen: Schrader – Wölm, Pötter, Wahle, Manka – Sprave (81. Wojcik), Tost (77. Hennig), Brügmann, Rothe (70. Turan) – Placzek, Gider Hamm: Stiepermann – Blesz (46. Kücük), Thiele, S. Dyballa (65. Aktas), Kaminski – Öztürk (46. M. Dyballa), Senger – Backszat, Köse, Schiller – Metin Schiedsrichter: Mehmet Ercan (Hamm) Tore: 0:1 Backszat (35.), 0:2 Aktas (68.), 0:3 Backszat (73.)
Mit Anpfiff indes ließ der Favorit keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen. Schon in den ersten Minuten legte die Elf aus dem Hammer Osten den Vorwärtsgang ein und setzte die Bergkamener unter Druck. Bis zum ersten großen Aufreger vor dem Kasten von Weddinghofens Schlussmann Carsten Schrader dauerte es jedoch bis zur 23. Minute, als Osman Köse mit einem strammen Linksschuss die Querlatte traf. Der Führungstreffer durch Felix Backszat (35.), der aus einer guten Spielverlagerung von Michael Kaminski hervorging, konnte dementsprechend niemanden wirklich überraschen.
Landesligist erst im zweiten Durchgang etwas mutiger
Erst danach wagten sich die bis dahin tief stehenden Weddinghofener erstmals aus ihrer Höhle und hatten durch einen Lupfer von Sebastian Placzek eine erste eigene gefährliche Szene (38.). Bis dato war der Landesligist in der Offensive quasi nicht existent gewesen. Doch noch vor dem Pausentee hätte die Hammer SpVg auf 0:2 erhöhen können. Osman Köse dribbelte sich in 43. Spielminute durch die komplette VfK-Hintermannschaft, schloss aber zu unplatziert ab.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nur geringfügig. Das Team von Trainer Björn Lerbs wurde etwas mutiger und suchte ein wenig öfter den Weg nach vorne, insgesamt blieb aber die Truppe von Holger Wortmann das klar überlegene Team. Immerhin durfte die unterklassige Mannschaft die erste große Möglichkeit der zweiten Hälfte für sich verbuchen. Kurz nach Wiederanpfiff drosch Kevin Rothe einen Freistoß auf das Gehäuse von Jan-Robin Stiepermann, der Ball wurde abgefälscht und flog bedrohlich in Richtung der rechten unteren Ecke. Doch der flinke HSV-Torhüter konnte die Kugel mit letzter Kraft noch um den Pfosten herum lenken.
Wortmann "reicht es erst einmal mit den Pokalspielen"
Angesichts der Ballsicherheit der Gäste aus der Lippestadt schien das zweite Tor eine Frage der Zeit. Bis zur 68. Minute mussten die Rothosen aber noch warten, ehe der gerade eingewechselte Semih Aktas die Führung ausbaute. Letzte Zweifel am Halbfinal-Einzug der Hammer zerstreute schließlich abermals Felix Backszat mit dem dritten Treffer für den NRW-Liga-Absteiger (73.).
VfK-Trainer Lerbs musste die Überlegenheit der Spielvereinigung nach dem Abpfiff anerkennen: „Wir haben uns nicht gut verkauft. Die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld waren bei uns viel zu groß. Und wenn so eine Mannschaft ins Spiel kommt, ist sie natürlich schwer zu stoppen.“ Sein Pendant Holger Wortmann stimmte zu: „Ich bin zufrieden. Wir haben schöne Tore erzielt und den Ball gut laufen lassen.“ Allerdings hofft der 43-Jährige jetzt auf ein Ende der Englischen Wochen, die die Fokussierung auf das Unternehmen Wiederaufstieg stören: „Es reicht jetzt erst einmal mit den Pokalspielen.“