Auf der einen Seite stehen die Zuschauer, die sich jedes Jahr auf das Turnier freuen, als gebe es ein zweites Weihnachten. „Die Halle wird voll sein, das kann ich versprechen“, sagt Egbert Höcker, vom Ausrichterverein FC Leusberg 62. Auch für die Spieler ist es eine willkommene Abwechslung, die Anklang findet. „Aber ich bin nicht so ein großer Hallenfan“, meint Peter Matuszek, Trainer von Suderwich.Eine harte, aber verständliche Aussage, wenn man den Argumenten zuhört.
Kreisligist ist Rekordsieger der letzten Jahre
Verletzungsgefahr und Konzentration auf die Liga sind die meistgenannten Gründe, warum die Hallensaison vielleicht nicht ganz so ehrgeizig verfolgt wird, wie in anderen Städten. Der Titelverteidiger ist SpVgg 95/08 Recklinghausen. Im letzten Jahr besiegte das Team von Trainer Thorsten Welke im Finale den Konkurrenten von Hillerheide. „Wenn die anderen Mannschaften uns lassen, dann nehmen wir den Stadtmeisterpokal in diesem Jahr gerne wieder mit“, meint Welke. In der Gruppe A kommt es zu den Duellen gegen Ligakonkurrent PSV Recklinghausen, Hochlar 28 und zu einer Neuauflage des Finales von 2011. „Das Spiel gegen Hillerheide ist schon so eine Art Derby“, erklärt Welke und freut sich auf das Turnier. Wenn man der Lokalpresse glauben schenken darf, gehört 95/08 Recklinghausen zum Favoritenkreis. „Wir sind glaube ich Rekordsieger der letzten Jahre.“
Insolvenzbedroher FC 96 ist auf dem Papier Favorit
Der große Favorit ist auf dem Papier aber der Landesligist FC 96 Recklinghausen. Allerdings hat der einen Antrag auf Insolvenz gestellt, Spieler und Trainer bekommen kein Geld mehr und deshalb gab es einige Abgänge. „Die Spieler, die jetzt noch da sind, haben auch versprochen zu bleiben. Beim Hallenturnier wird es aber verdammt schwer für uns“, sagt Markus Kardolsky. Die Gegner sind hochmotiviert und jeder will den Landesligisten schlagen. „Jeder gibt gegen uns 100, wenn nicht 150 Prozent!“ Kardolsky wird seine stärkste Truppe auf den Hallenboden schicken. Lediglich Keeper David Eggemann wird verletzungsbedingt nicht spielen können.
Rainer Frassa, Abteilungsleiter von Hillerheide, will den Stellenwert des Turniers nicht abwerten, er hat aber einige Bedenken rund um das Hallenspektakel. „Wir sehen es als Teil der Vorbereitung auf die Rückrunde und richten nicht unseren ganzen Plan auf dieses Turnier aus. Natürlich wollen wir versuchen weit zu kommen, aber es kommt immer auf Kleinigkeiten an. Welches Team setzt welchen Spieler ein? Wir wollen die Vorrunde überstehen und dann weiterschauen.“
"Dreiergruppe ist immer schwierig zu spielen"
Auch Michael Pannenkemper von den Sportsfreunden Stuckenbusch ist vorsichtig mit irgendwelchen Prognosen. „Ich persönlich mag Hallenfußball nicht so und gerade weil wir so schlecht abgeschnitten haben in den letzten Jahren, sehe ich uns als krasser Außenseiter. Außerdem haben wir die Dreiergruppe und da ist bekanntlich eine Niederlage schon tödlich. Für ins steht in jedem Fall die Meisterschaft im Vordergrund. Trotzdem treten wir natürlich an, um uns gut zu präsentieren.“
Dennoch erwartet der Veranstalter zum einen eine volle Halle mit einer euphorischen Stimmung und zum anderen packende Spiele zwischen den Teams aus Recklinghausen.