Werders nächster Gegner wird bei der Auslosung am kommenden Freitag in Nyon ermittelt. Vor rund 28.000 Zuschauern im Stade Geoffroy-Guichard erwischten die Bremer einen Traumstart und sorgten durch einen Kopfballtreffer von Sebastian Prödl in der sechsten Minute früh für klare Verhältnisse. Claudio Pizarro gelang mit seinem dritten Treffer im laufenden Wettbewerb noch vor dem Seitenwechsel das verdiente 2:0 (28.). Yohan Benalouane (64.) und Sebastien Grax (90. +2) schafften für die Platzherren noch den Ausgleich.
Werder ließ sich von der stimmungsvollen Atmosphäre im als Hexenkessel berüchtigten Stadion der Franzosen nicht nervös machen und nahm von Beginn an das Heft in die Hand. Prödls Paukenschlag im Anschluss an eine Ecke von Nationalspieler Torsten Frings war der verdiente Lohn. Allerdings feierten die rund 400 mitgereisten Bremer Fans die Führung ein wenig zu überschwänglich, brannten bengalische Feuer ab und schossen mit Leuchtkugeln in Richtung Spielfeld und gegnerischer Fanblock. "Wir schämen uns permanent für solche Aktionen. Das kostet Werder sehr viel Geld. Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Wir versuchen die Schuldigen ausfindig zu machen", sagte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs in der ARD und befürchtete eine Strafe von Seiten der UEFA.
Das Auftreten seiner Mannschaft bereitete dem neuen Vorstandsboss hingegen mehr Freude. Zumal Pizarros 2:0 glänzend herausgespielt war. Nach guter Flanke von Özil traf der Peruaner, der zuletzt wegen seiner Beteiligung an der Spielvermittlungsagentur Image seines Beraters Carlos Delgado ins Zwielicht geraten war, per Flugkopfball. Den Gästen gelang im ersten Durchgang hingegen kaum eine vielversprechende Offensivaktion. Nach der Pause wurden sie aber stärker und kamen nicht unverdient zu Anschluss. Eine lasche Einstellung zeigten die Franzosen trotz der Aussagen ihres Coaches Alain Perrin nicht.
Der Trainer hatte vor der Partie mehrfach betont, sich der "lästigen Aufgabe" UEFA-Cup am liebsten entledigen zu wollen, um Kräfte für den Abstiegskampf in der heimischen Ligue 1 zu sparen. Auch in der AS-Startformation schlug sich dies nicht nieder. Perrin veränderte die Anfangself des Hinspiels nominell nur auf zwei Positionen.